Auch an Silvester ruht die Fotografie bei uns in Plauen nicht. 2019 adieu, willkommen 2020! Anstatt selbst einige Raketen in den Nachthimmel zu feuern, haben wir uns den besten Standpunkt gesucht um das Spektal einhundertstel-gemäß (JA, das Wort habe ich gerade erfunden) abzulichten. Schon einige Tage zuvor haben wir uns auf Streifzug durch Plauen gemacht, um am letzten Abend des Jahres vorbereitet zu sein. Den Silvestertag verbrachten wir ziemlich entspannt. Der Fehrnsehen trällerte die Top 100 Lieder aller Zeiten für uns, während wir am Wohnzimmertisch bis in die Nacht Quiz spielten.
Dick eingepackt, denn es war doch recht kalt geworden, zogen wir mit Stativ und Kamera bewaffnet gegen 23:30 Uhr los um genügend Zeit zum einrichten zu haben. Der Weg zu unserem Platz war glücklicherweise nicht sehr weit. Ein Katzensprung sozusagen.
00:00 Uhr – Der Knall!
Dann hieß es abwarten und Daumen drücken, dass uns die plauener Zündler ein großartiges Feuerwerksspektakel boten. Und das taten sie! Wir hatten gar nicht auf die Uhr geachtet, weil wir auch so schon mit den wenigen Raketen der Ungeduldigen einige Testfotos machen konnten. Doch als die Explosionsrate plötzlich um das gefühlt 100fache Anstieg, haben auch wir uns kurz ein Paar Glückwünsche zugeschrien. Es war nämlich doch ein wenig laut. Hinter unserem Rücken explodierte nämlich auch einiges an Pyrotechnik. Doch wie ihr wisst, riskieren wir für unser Traumfoto gern mal unsere körperliche Unversehrtheit! Die Fotos waren genau wie wir sie uns vorgestellt hatten, der Blick auf den Turm des neuen Rathauses zusammen mit der Johanneskirche ist ein wahrer Traum.
Nachdem wir von diesem Standpunkt genügend Fotomaterial hatten, packten wir zügig unser Zeug und machten uns auf in Stadt, um von einem anderen Ort aus zu fotografieren. Als wir ankamen war leider nicht mehr viel von den bunten Explosionen übrig. Ein Foto in Richtung der Neuen Elsterbrücke war noch drin, mehr aber nicht.
Schon lange wollte ich euch wieder mit in die Falknerei Herrmann in Plauen nehmen.
Inzwischen waren wir schon wieder einige Male in der Falknerei und es hat sich einiges getan. So gibt es jetzt einen Verkaufsstand für Getränke und essbare Kleinigkeiten. Neu ist auch eine Prägemaschine mit 3 verschiedenen Motiven der Falknerei. Weiterhin werden noch viele Neuerungen entstehen. Geplant ist sogar ein Streichelzoo, Aufzuchtanlage (die Maßstäbe setzen soll) ein Walderlebnispfad und es sollen noch im Halbkreis angeordnete Volieren entstehen.
Künftig kann man sich dort auch zum Falkner ausbilden lassen.
Heute erst waren wir wieder dort. Ach war das wieder schön. Noch immer bin ich ganz begeistert. Es war wieder eine tolle Show, herrliche Flüge, mega interessantes Wissen was uns vermittelt wurde und Mitarbeiter die ihren Beruf lieben und das auch in der kurzen Zeit der Vorführung rüber bringen. Herr Herrmann ist echt ein Ausnahmetalent. Es gibt keinen Falkner der sein Wissen auf so vielfältige, unkomplizierte und amüsante Weise dem Publikum nahe bringt.
Und auch der erhobene Zeigefinger ist dabei. Schließlich sollen wir alle bewusster mit der Umwelt umgehen und unsere Natur und die Tiere darin schützen.
Ich kann nur jedem empfehlen, dort mit seinen Kindern, Familie oder auch allein hinzugehen, sich mit Begeisterung einfangen zu lassen und sich auf eine Reise zu den Orten begeben, wo die Vögel ursprünglich leben. Auch wenn es hier in der Falknerei nur die größeren Vertreter des Eisvogels gibt, welche die nicht so bunt schillern wie der Eisvogel der uns so geläufig ist. So können die Eisvögel in der Falknerei (Lachender Hans/Kookaburra) mit ihrem lustigen offenen Wesen auf jeden Fall mithalten. Schleiereule Barney schließt sowieso sofort jeder ins Herz und Bartkauz Berta sieht richtig knuffig aus und ist neu im Programm integriert und verhält sich schon richtig professionell. Wenn dann die Flugspezialisten, die Milane, durch die Lüfte gleiten und ihr Futter im Flug fangen, wird jeder voller Begeisterung zuschauen. Ganz zu schweigen wenn sich die Adler in die Lüfte erheben. Dann erleben wir Flüge, die hoch in den Himmel gehen. Jedenfalls wenn die Thermik stimmt. Wenn dann die Adler aus schwindelerregender Höhe in Sekunden zurück auf die Faust des Falkners kommen, spätestens dann ist man berauscht.
Und mit unserem neu erworbenen oder teilweise auch aufgefrischten Wissen schweift der Blick nun wachsamer durch die Natur und bei so manchem Greifvogel folgt die Überlegung, was es für einer ist und welche Fähigkeiten ihn besonders machen.
WeißkopfseeadlerWeißkopfseeadlerSibirischer Uhu OlgaSibirischer UhuMilanMilanSchleiereule BarneySchleiereuleSchleiereuleEuropäischer SeeadlerEuropäischer SeeadlerTurmfalkeTurmfalkeMäusebussardFalkner Herrmann mit seinen Kookaburra (Eisvögeln)Truthahngeier PedroBartkauz BertaBartkauzBartkauzBartkauzBartkauz
Vorige Woche startete das 60. Spitzenfest in Plauen. Das Highlight war der Festumzug. Bei absolut passendem Wetter, nicht zu heiß (naja, hat teilweise schon gereicht) und nicht zu kalt und Regengüsse blieben auch aus, startete der Umzug pünktlich an der Ecke August-Bebel-Straße/Martin-Luther-Straße. 85 Teilnehmergruppen (und mehr als 2000 Teilnehmer) nahmen daran teil. Waren denn da noch genug Zuschauer übrig? Ja, reichlich. Einen guten Sichtplatz, ohne all zuviel Gedränge konnte ich mir trotzdem sichern. An Fotografen bestand absolut keine Mangelware. 😉 Los ging es mit den Schalmeiorchester Plauen, die in türkisfarbenen Trikots den Umzug anführten.
Gleich danach kam die Plauener Straßenbahn GmbH, welche in diesem Jahr ihr 125 jähriges Jubiläum feiern. Mit an Bord die Spitzenprinzessin, der Bürgermeister und viele mehr.
Als nächstes kam der Branchenverband Plauener Spitze & Stickereien e.V. 4. Motiv war eine Wette für uns Plauener. Es sollten mindestens 60 Personen mit echter Plauener Spitze bekleidet erscheinen und mitlaufen. Eine Frau trug sogar ihr original Plauener Spitze Hochzeitskleid von 1990, welches ihr sogar noch wie angegossen gepasst hat. Die Wette wurde gewonnen, denn es waren weit mehr, die ihre kostbaren Spitzenteile vorführten.
Nun möchte ich hier jetzt nicht jede Teilnehmergruppe erwähnen, sondern nur einen Teil und die für mich interessantesten. Ein Motivwagen stellte Vater und Sohn, die bekanntesten Figuren des deutschen Zeichners Erich Ohser (Plauen ist seine Heimatstadt) da. (Kleine Hintergrundinfo zu Erich Ohser. Er hat sich im Gefängnis selbst erhängt, da er dem Todesurteil zuvorkommen wollte, welches ihm aufgrund seiner Hetze gegen die Nazis bevorstand.)
Der Blumen-August sorgte mit seiner stattlichen, freundlichen Erscheinung und Blumenkorb für meine Aufmerksamkeit.
Prächtig geschmückte Pferde zogen das Sternquell-Brauerei-Traditions-Gespann.
Zum Verein der Freunde und Förderer des Vogtlandmuseums Plauen e.V. gehörten gekleidete Frauen und Männer in Plauener Spitze.
Vogtländischer Bergknappenverein zu Plauen e.V
Die Marinekameradschaft Plauen 1899 e.V. sorgen mit schönen Trachten für ein schönes Bild.
Gleich bezugsfertig, die Außenlage war schließlich auch schon mit vielen Blumen angelegt, thronte ein ganzes Einfamilienhaus auf einem Auto des Siedler-Vereins Plauen-Westend e.V.
Der Straßberger-Helau-Faschingsverein kam in einem festlich geschmückten Traktor mit Anhänger in den Farben des Vereins weiß-blau.
In den Farben bordeaux-schwarz kamen die Frauen und Männer des Musikvereins Mylau-Reichenbach e.V.
Von den Stadtwerken Plauen bekam ich ein Küsschen zugeworfen in Form der Kostümierung des Vaters von Martin Ohsers Karrikatur. Aber unter dem Kostüm kam man sicher auch ohne Küssen tüchtig ins schwitzen. 😉
Am auffälligsten und buntesten war wohl die Präsentation der Stadt-Galerie Plauen. Denn die Blumenfrauen boten einen berauschend farbiger Anblick.
Bunte Blumengirlanden schmückten den Envia-Truck und und wurden vom Wind hin und her geweht.
Naheliegend war es wohl das sich der e.V .Vogtland Plauen e.V. (Schwimm-u. Wasserballverein) mit Wasserspritzpistolen zeigte.
Mit wunderschönen Trachten zog der Kultur-und Sportverein Plauen-Steinsdorf e.V./Tanzstudio Merhaba an uns vorbei. Dabei konnte ich doch eine bekannte Person entdecken und ein freudiges Winken wurde mir zuteil.
Sportlich ging es weiter. Der AC Atlas Plauen präsentierte seine Stärke, Anmut und Disziplin im Sport.
Eine lustige Rechenaufgabe im Namen, denn der BMX & Skateverein “2plus4macht1” e.V. heiß wohl so. Zwei Räder, vier Rollen, eine Sache. Na wer hätte das gewusst? Hier zeigt sich wohl, man muss nicht nur (bei den Sprüngen) auf Skatern und Rädern kreativ sein, sondern eben auch bei der Namenswahl des Vereins.
Danach gleich ging es Radsport technisch weiter. Im Vogtländischen Radsport Team Plauen e.V. konnte ich auch bekannte Gesichter entdecken.
Ganz klar ein Highlight die zwei Hochräder. Anspruchsvoll und sicher sehr schwierig auf dieser Höhe sein Gefährt im Gleichgewicht zu halten. Ganz abgesehen vom Auf-und Abstieg vom Rad. In Großbritannien eine Sportgerät und Statussymbol junger wohlhabender Männer, die dadurch auf gleicher Höhe wie die aristokratischen Reiter waren (lt. Wikipedia). Marc stupste mich an und sagte: “Mach jetzt das Foto, los, der macht das Kunststück jetzt nur für dich!” Und ich hab das Foto gemacht. Rechtzeitig konnte ich mich dann doch noch von der Kamera lösen, um dem Hochradfahrer den Platz frei zu machen, um nicht mit ihm zu kollidieren (auf seinem Lenker zu landen).
Kleider & Traumbrautmoden waren ebenso ein hübscher Anblick und ich konnte mich nicht der Erinnerung entziehen, mich in meinem Brautkleid vorzustellen. Im übrigen könnte ich mich durchaus in ein Kleid verlieben, wenn ich den passenden Geldbeutel dazu hätte. 😉
Ein kleines Mädchen im Dirndl unter der Rubrik Zwirndl war ein liebreizender Anblick. Sie brachte allen Leuten ein Lächeln auf die Lippen, da sie mit solcher Hingabe und Leidenschaft dabei war und ein Tänzchen auf den Asphalt legte.
Vom Fruchthof Plauen GmbH bekamen wir frisches Obst spendiert und als Zugabe freundliche Blicke.
In der folgenden Schalmeienkapelle Bernsgrün e.V. zog es meinen Blick immer wieder zu dem feschen jungen Mann, welcher auf der großen Trommel spielte und dieses schwere Instrument schleppen muss.
Das DRK-Zentrum Plauen/Vogtland e.V. kam an 55. Stelle. Ein Blutspendebeutel in Form einer Kostümierung sollte uns wohl alle erinnern, wie wichtig es ist an einer Blutspende teilzunehmen. “Leben retten lohnt sich immer!” Zwei nette Frauen, eine mit weißen Flügeln und eine mit roten Flügeln, posierten extra für mich und schenkten mir ein hinreißendes Lächeln.
Auf Platz 60 kam das Mehrgenerationenhaus Plauen dran.
Mit einem flotten Tänzchen auf dem Asphalt begrüßte uns der Square-Dance Verein “White Magpie Plauen e.V.”
Wer hätte das gedacht, auch die Tupperware Bezirkshandlung nahm an dem Umzug teil.
Nummer 68 waren die Faschingsfreunde Vogtland e.V. Mit ihren schnittig, fahrenden Bierfässern (sah für mich so aus) ein durchaus lustiger Anblick.
Bunt ging es weiter mit dem WKC e.V. Plauen.
Die Raumgestaltung Plauen GmbH präsentierte sich wohl in der angesagten Farbe türkis/petrol.
Eine Ameise als Maskottchen thronte hoch auf dem Wagen der Petzold-Umzüge GbR Plauen.
In den Farben blau/schwarz/weiß/gelb nahm das Blasorchester Markneukirchen am Umzug teil und der Musiker, der die große Trommel spielte, hatte wohl nicht so viel Kraft, denn er hatte sein Musikinstrument auf Rädern dabei.
Nach einer alten Überlieferung zufolge sollte in Pausa der “Mittelpunkt der Erde” sein. Was natürlich nur Flunkerei war, aber daraus ergab sich dann, dass in Pausa die ” Erdachsendeckelscharnierschmiernippelkommission” tagt und im Keller des Rathauses ragt eine Erdachse aus dem Boden. Diese kann man mit dem Einwurf in einen Schlitz von 50 Cent in Bewegung versetzen und zünftig mit einem Likör begießen.
Der vogtländische Oldtimerclub e.V. zeigte seine Schätze.
Als nächstes kam der Verein Vogtländischer Carnevalisten e.V. mit strahlenden Mädels und Frauen.
Fehlen durfte auch nicht der 1. Vogtländische Drachenbootverein Pöhl e.V.
Beim nächsten Act konnte ich so richtig in Erinnerungen schwelgen, denn bei diesem Sport war ich auch mal heimisch. Ja, das ist lange her. Ziemlich lange sogar. Doch in meiner Erinnerung weiß ich schon noch, wie anstrengend er war. Aber ich war auch mit ganzer Leidenschaft dabei. Hier präsentiert uns der SG Tobertitz e.V. seine sportlichen Einlagen am Barren und auf dem Boden. Zu bewundern waren dabei kräfige Männerarme und absolute Körperbeherrschung. Auch die Jugend durfte ihr Geschick und Biegsamkeit zeigen. Und drei paar Männerbeine ragten sogar noch am Schluss des Umzugs kerzengerade in den Himmel. Egal ob jung, klein oder ein bisschen älter-fit, muskulös und sportlich waren sie alle.
Vom Abschlussfeuerwerk war ich dann doch etwas enttäuscht. Zum 60. Spitzenfest hätte ich ein außergewöhnlicheres Feuerwerk erwarte. Etwas spektakuläres eben. Ansonsten war es schon nicht schlecht. Hätte aber eben auch viel besser sein können. Einen guten Platz hatte ich auf der Aussichtsplattform beim Schloss Plauen mit Blick Richtung Johanniskirche.