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Winter? Schnee? Wanderung?

Endlich konnten wir mal wieder einen Tagesausflug zusammen machen. Hat schließlich gepasst. Rico war mal wieder zu Hause. 
Aus der Vogtland-App, schließlich gibt es wirklich für alles eine App, hatten wir uns eine schöne Tour Landschaft und Erlebnis mit fünf von sechs Punkten ausgesucht. Schwierigkeit war als schwer angegeben. Doch das sollte ja kein Problem darstellen. Schließlich sind wir Vogtländer. Die Tour war mit 5 Stunden veranschlagt. Naja, doch kein Pappenstiel. Noch dazu weil wir ja länger unterwegs sind, da wir Fotozeit brauchen. 

Frisch gerüstet mit Proviant in fester und flüssiger Form und auch fast ausgeschlafen, ging es 09:00 Uhr früh los. Fahrzeit mit dem Auto zum Startpunkt unserer Wanderung waren 41 Minuten. Unterwegs haben wir einen kurzen Stop eingelegt um die Straße zu fotografieren, die buchstäblich im Nebel versank.

In Klingenthal angekommen, wo die Wanderung als Rundwanderung nach Mühlleithen begann. 
Weit waren wir noch nicht gekommen, als ich  einen Baum fotografieren musste, welcher sich auf dem Geländer ausgeruht hat. Jedenfalls kam mir das sofort in den Sinn, als ich ihn sah. Oder denkt ihr gerade an was anderes?

Bis jetzt war sogar die kleine Steigung für mich auch im frischen flotten Schritt möglich. 
Wir hatten uns ziemlich viel zu erzählen und waren ganz in unser Gespräch vertieft. 
Nach einiger Zeit kam es mir doch komisch vor, dass wir noch immer zwischen Wohnhäusern wanderten. Schließlich wollten wir doch in die Natur. Rico holte die App nochmal hervor und soll ich euch ein Geheimnis verraten…?
Wir waren falsch. Oder besser gesagt zu weit gegangen. Nun mussten wir die gleiche Strecke zurück. Inzwischen war das Wetter noch immer kein bisschen besser geworden. Im Gegenteil. Es zog sich immer mehr zu. 
Kurzerhand beschlossen wir unsere Wanderung strikt abzukürzen und gleich wieder zum Auto zu laufen. 
Auf dem Heimweg zwischen Klingenthal und Schöneck kam ein Waldstück wo wir die orangen Blätter der kleinen Laubbäume im Nebel der hohen Bäume leuchten sahen. Das ließ unser Fotografenherz spontan höher schlagen. Das Auto wurde abgestellt und wir gingen auf Fotojagd. 
Von allen Seiten fotografierten wir dort fast jeden Baum und Strauch. Rico hat mir sein Weitwinkelobjektiv geliehen und er hat mit seiner Festbrennweite fotografiert. 

So war unser Fotoausflug doch nicht umsonst und wir konnten doch noch paar schöne Fotos aus dem ungemütlichen Wetter rausholen.

Fazit: Bestimmt werden wir diesen Ausflug nochmal in Angriff nehmen. Eventuell ja auch bei besserem Wetter. 

Als kleines Extra. Hier nochmal das schöne Bäumchen im nicht ganz so realen Regen („Danke Photoshop!“)

Einzelstücke #1 – Sonnenaufgang

Da verrate ich euch bestimmt nichts Neues aber für die Fotografie gilt wohl: „Der frühe Vogel ideal-nicht der Vogel kann mich mal!“
Das nachfolgende Foto kann das nur bestätigen. 

Und wiedermal war ich früh zeitig vor der Arbeit noch fotografieren. Das Thermometer zeigte nur lockere -1 °C an. 
Der Himmel schien plötzlich zu brennen. Da fuhr ich an diesem umgestürzten Planwagen vorbei. Schneeverwehungen auf der Straße zeigten an, dass wohl ganz schön Wind war. Doch das war ein Trugschluss. Meine kühnsten Träume wurden noch übertroffen als ich aus dem Auto ausstieg. Die Autotür wurde mir aus der Hand gerissen und sofort erfasste mich ein derartiger Wind, dass ich gleich wieder einsteigen wollte. Ein Blick zum Himmel und ich konnte nicht widerstehen. Mit meinen ziemlich neuen Stiefeletten gings ab in den Schnee. Die Schneehöhe war dann doch höher als die Höhe meiner Stiefeletten. Kein Problem also, dass der Schnee oben in die Öffnung der Stiefel fiel. Nachdem sich der Schnee dann gleichmäßig in meinen Stiefeletten ausgebreitet hatte und seinen Aggregatzustand von fest auf flüssig veränderte, versuchte ich mich wieder aufs fotografieren zu konzentrieren. Das war gar nicht so einfach. So wartete ja noch die zweite Hürde auf mich. Weitaus schwieriger war noch immer der Wind (gefühlte Orkanstärke). Die Kapuze wehte mir vom Kopf. Gut, dann eben ohne und nur mit Mütze.
In Sekunden war ich durchgefroren bis auf die Knochen. Dann habe ich mich hingehockt, die Liegeposition war mir dann doch zu eisig, um diesen magischen Moment im Bild einzufangen. Hätte ich mehr Zeit gehabt wäre ich wohl noch mit dem Stativ angerückt. Doch der Himmel war ja auch nur kurze Zeit so krass. Sicher wäre ich eh  zum Eisblock erstarrt gewesen, bis ich überhaupt fertig gewesen wäre um zu fotografieren. 

Garmisch-Partenkirchen, Tegernsee

Die Jahreswende steht wiedermal kurz bevor. Schon zwei Jahre sind wir nun zusammen für einhundertstel unterwegs. Und es macht noch immer rießigen Spaß. Bin so froh, dass Rico auch die Schönheiten der Natur so gerne auf Foto bannt.

Im September fiel unsere Fototour leider aus studientechnischen Gründen ins Wasser. Nicht so schlimm, wir konnten ja auch im Winter auf Fotomotivsuche gehen. Also kurzerhand ein Hotelzimmer mit Frühstück im Hotel Atlas Sport gebucht. Doch auf so kurzentschlossene Urlauber war wohl Garmisch-Partenkirchen um diese Zeit nicht vorbereitet. Nach endloser Internetsuche war bei allen Hotels nur noch diese eine Nacht zu buchen. Da waren wohl andere Urlauber schneller. Vielleicht die Wintersportler,
Apres-Ski-Party-Gäste oder auch Silvestergäste, die das neue Jahr in den Bergen begrüßen wollten.
Das Hotelzimmer war für 3 Personen. Ja, für drei… Unserer Fototour wollte dieses Mal Robby beiwohnen. Wir haben ihn scherzhaft als Fotoassi bezeichnet. So ganz unrecht hatten wir wohl mit der Bezeichnung nicht, denn er hat sich sehr gut integriert und uns so einige Wege und Gepäck abgenommen. 
Ob sich nun die ganzen 401 km für eine Übernachtung und nur für Fotos machen lohnen? 
Auf jeden Fall. 
Wir wollten eben dahin. Vorher noch den Wetterbericht gecheckt. Was soll ich sagen… Sonnenschein pur und paar Minusgrade die für uns Kältemuffel noch ertragbar waren. 

Am 29.12.2016 sollte die Fahrt früh 06:00 Uhr beginnen. Doch zogen sich unsere Vorbereitungen mit Brötchen schmieren und noch gemütlich eine Tasse Tee trinken etwas hinaus und wir konnten unseren Fotoassi (ich nenne ihn mal weiter so-hoffe er nimmt es mir nicht übel) erst 15 min später abholen. Doch auch dessen Vorbereitungen zogen sich noch etwas hin. 

Start: 06:30 

Die Fahrt verlief ohne größere Vorkommnisse. Alles hat wunderbar geklappt. Ein kurzer Zwischenstop mit Pinkel-und Zigarettenpause. 

Ankunft: 10:45 Uhr

Im Hotel wollten sie uns als ihre Gäste erst ab 15:00 Uhr begrüßen. Deshalb ging es gleich an den Ort unserer ersten Tour.  Los ging es am Pflegersee (liegt etwa 2 km oberhalb von Garmisch-Partenkirchen), der unterhalb des Königsstandes liegt.
Der See war zugefroren und bot wohl später einigen Eishockeyspielern ausreichend Bewegung.
Natürlich hatte wir uns eine Route ausgedruckt, doch haben wir unseren eigenen Weg gefunden. Zeitangaben die für eine Tour angegeben sind, passen sowieso bei uns nicht, da wir öfter stehen bleiben und fotografieren. Besonders Langzeitbelichtungen ziehen sich dann in die Länge und drängen jegliche Zeitangabe in den Hintergrund. 
So musste dann doch ein winzig kleiner Flussablauf als Wasserfall herhalten. 
„Bewaffnet“ mit Stativ, verschiedenen Objektiven, ND-Filter, Verlaufsfilter und Polfilter gingen wir ans Werk. Zum Einsatz kam dann aber nur der ND-Filter, der Polfilter und natürlich das Stativ. 
Die Steine dort um den Wasserfall waren sehr rutschig, was Robby, der natürlich nicht auf einer Stelle warten konnte, sondern über die Steine balanciert ist(wie ein kleiner Junge der überall alles ausprobieren muss), wassertechnisch erfahren musste. Der linke Schuh konnte dann doch dem Wassereinlauf nicht Einhalt gebieten und musste sich seinem Schicksal fügen.
Nachdem wir einige Zeit im leichten Anstieg bergauf gegangen waren, kamen wir an eine wunderschöne Stelle mit wunderschönem Rundumblick auf die Berge. Auf einer Bank konnten wir dann richtig ausgiebig die Sonne und die Landschaft genießen. 
Dann ging es weiter abwärts. Super leicht zu laufen. Doch der Spaß war bald zu Ende, denn alles was wir runter gelaufen sind mussten wir in einer ziemlichen Steigung wieder bergauf laufen. Naja, so schlimm war es dann doch nicht, denn ich konnte ohne Stops oder Bankausruhen am Pflegersee wieder ankommen.

Jetzt hatten wir Durst. Hatten wir doch wiedermal die Getränke zu Hause gelassen. Somit mussten wir Wohl oder Übel einen Zwischenstop im Supermarkt einlegen. 
Dann fuhren wir zum Hotel. Eigentlich ja immernoch zu früh. Doch wir hatten Glück und unser Zimmer A07 war fertig und wir konnten unser Gepäck ins Zimmer bringen. 
Ohne uns groß aufzuhalten ging es weiter zur Wankbahn. Wir wollten auf den Wankgipfel. 
Wenn man nicht auf den großen Parkplatz parken möchte, der näher an der Wankbahn ist, und das Glück hat wie wir einen freien Parkplatz kurz unterhalb des anderen Parkplatzes zu bekommen, braucht auch keine Parkgebühr zu löhnen. 
Schließlich muss man sein ganzes Geld zusammen kratzen um mit der Bahn den Berg rauf und wieder runter zu kommen. Den stolze Preis von 21,00 Euro pro Person muss man wohl bezahlen, wenn man den Luxus genießen möchte, nicht zu Fuß den Berg hoch oder runter zu laufen. Zeitmäßig konnten wir uns auch den Auf-und-oder Abstieg nicht leisten. Wir hatten dann doch nur eine matte kleine Stunde oben Zeit um Fotos zu machen. 16:30 ging die letzte Bahn ins Tal und 16:45 Uhr ging auch die Sonne unter. Also auch keine Option im dunklen den Berg runter zu laufen.

Die Bahn war 18 min unterwegs bis hoch in 1.780 m Höhe. Von dort war ein herrlicher Blick über das Karwendel, die Zugspitze und anderen Berge möglich. Als wir mit der Bahn hoch fuhren, konnten wir aus der Ferne einen Rettungseinsatz der Bergretter beobachten. Es ist dann schon ganz anders wenn man nicht vor dem Fernseher sitzt und weiß das andere Personen gerade in Not sind und Hilfe brauchen. 
Wie wichtig es doch ist, dass es Menschen gibt, die ihr Leben einsetzen um anderer Leben zu retten. 

Auf dem Berg konnte Rico dann seinen neu bekommenen Verlaufsfilter testen. Hier mal nebenbei erwähnt (von Benjamin Jaworskyj gekauft-welcher durch seine Videos unsere Fotokenntnisse erheblich erweitert hat).

Abendessen gab es dann als Notlösung im Italiener. Eigentlich hatten wir vor gegenüber in die Gaststätte „Zum Wildschütz“ zu gehen. Dort war es dann proppevoll und wir hätten erst übermorgen einen Platz bekommen. So lange wollten und konnten wir dann aber doch nicht warten. 😉
Das Essen war im Italiener ausgezeichnet. Meine beiden Mitstreiter bemängelten dann aber doch das Handwerkszeug (Besteck) welches zur Zerkleinerung der bestellten Pizza dienen sollte, doch als Kraftsportaufgabe seinem Zweck leidlich zur Verfügung stand.

Eine ausgiebige Dusche um meine eingefrorenen Gliedmaßen wieder in Schwung zu bringen, konnte ich dann nach dem Festmahl im Hotel genießen. 

Nächster Morgen.

Frühstück 09:30 Uhr. Fast die letzten Frühstücksgäste, da Rico wieder mal im Bett fest hing. Frühstück ist dann doch das falsche Wort. Spätstück wäre passender. 
Zum Glück waren die Hotelkräfte auch auf Spätfrühstücker vorbereitet und somit war dann doch genügend Auswahl zur Kräftigung unseres Nachzüglers vorhanden. Nachdem Rico sich von herzhaft zu süß durchgefuttert hat und auch an Getränken reichlich Zuwendung erhalten hat, ging es gestärkt auf zum Tegernsee. 

Nachdem wir unser Fahrtziel wohl etwas nachlässig einprogrammiert hatten und am falschen Platz ankamen, und eine Neuprogrammierung unumgänglich war, legten wir am Walchensee (der war wirklich idyllisch gelegen und im nachhinein auch der schönere See) einen Zwischenstop ein. 

Danach lief die Fahrt wie geschmiert und wir kamen ohne Zwischenfälle am Tegernsee an. Auch die Parkplatzsuche war einfach. Für 3 Stunden musste man 2 Euro bezahlen. Den ganzen Tag hätte man für 3 Euro parken dürfen. 

Ein kleiner Nachmittagssnack wäre wohl im Sinne von Rico gewesen. Das sehr ausgiebige Frühstück konnte nun doch nicht lange genug im Magen verweilen. So musste Rico, der arme hungernde Junge, bis zum Abendbrot aushalten.

Auf 15:30 Uhr ging es los Richtung Heimat. Ohne Stau und durch Robbys zügige Fahrweise kamen wir 18:50 Uhr zu Hause an. 

Fazit: Ein wunderschöner Mini-Kurzurlaub der jeden Cent wert war. Es war traumhaft schön. 

P.S. Nun habe ich über diesen klitzekleinen Kurzurlaub doch so viel geschrieben…

 Den Blickwinkel ändern-Brücke mal von unten