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Fleißige Bienen und warum das so ist-Einer für alle-Alle für einen

Eine Sommerbiene hat nur ein kurzes Leben. Sehr kurz sogar. Umso bemerkenswerter ist es, was sie in ihrem kurzen Leben so auf die Beine stellt.

Unsere fleißige Honigbiene

Was war das für eine tolle Überraschung, als ich heute nach Hause kam und angerufen wurde, ich soll gleich mal mit meiner Kamera zu Christians Eltern vorbei kommen.

Meine Augen wurden riesengroß, als ich sah weshalb ich zum Fotografieeinsatz gerufen wurde. Da hatte sich doch ein Bienenschwarm im Garten an der Eibe ein Zwischenzuhause gesucht und sich dort ihren Bienenstock gebaut.
Unzählige Bienen, müssen so um die 30 000 gewesen sein, schützen ihre Königin und waren alle um sie vereint. Ein riesiges Gebilde, was sich auch öfter veränderte, konnte ich nun bestaunen. Es wiebelte und wabelte.

Ein herbei geholter Imker erklärte uns, dass es eine alte Königin war, welche ihren Stock verlies, weil es ihr in ihrem alten Zuhause zu eng geworden war. Ein Teil der Bienen (ca. die Hälfte des Bienenstocks oder sogar noch etwas mehr) folgten ihr.
Dann versammeln sie sich irgendwo. Wie hier an dieser Eibe. Sie haben noch genügend Futter dabei, dass sie einige Tage (bis max. eine Woche) ohne Bienenstock aushalten.
In der Zwischenzeit schwärmen einige Arbeiterinnen aus, um einen geeigneten Platz für ihre Königin zu suchen wo sie ihr neues Volk hinbringen kann. Sie werden auch Scout-/ Erkundungsbienen genannt.
In diesem Fall hatte das Bienenvolk Glück, denn der Imker Danilo, er ist der Chef des hiesigen Imkervereins und ein super Experte auf seinem Gebiet, nahm sich der Bienen an und schenkte ihnen ein neues Zuhause.
Eine Erlaubnis zum Fotografieren, beim Einfangen der Bienen, hat er uns erteilt. Seine Anweisung lautete, nicht ganz so dicht heran zu gehen, aber im Prinzip müssen wir keine Angst haben, da das Bienenvolk zu beschäftigt ist seiner Königin zu folgen und auch etwas träge für Angriffe ist (auf Grund seines „Gepäcks“ – Honigsaft/ Wachs).


Kurz hat Danilo die Bienen mit Wasser benetzt, dass sie nicht so unruhig hin und her fliegen.
Mit einem beherzten Griff hat er dann den größten Teil des Bienenvolkes in eine mitgebrachte, selbst konstruierte, Box geschüttelt.


Auch die Königin war glücklicherweise mit in der Box gelandet. Dann hat er das Gefäß auf den Boden in den Schatten gestellt. Die restlichen Bienen wurden dann von dem Pheromonstoff, welchen die Bienenkönigin aussendet/ produziert, angezogen und folgten ihr in die Box. Es reicht auch, wenn man nur die Königin umsetzt. Das Bienenvolk folgt ihr.


Für Bienen ist nur wichtig, dass es ihrer Königin gut geht, denn sie sichert den Fortbestand.
Sehr resolut gehen sie dabei auch vor. Wenn sich der Pheromonstoffgeruch ändert, wissen die Bienen das mit ihrer Königin etwas nicht stimmt. Ammenbienen sorgen dann dafür, dass eine neue Königin heranwächst und die alte Königin verhungert. Die neue Königin muss dann zu einem Hochzeitsflug aufbrechen. Dort wird sie von hunderten Drohnenbienen (aus verschiedenen Völkern) erwartet. Alle wollen zum Zug kommen, aber nur von einer einigen Drohnen wird sie dann begattet. Diese Drohne stirbt nach der Begattung. Auch den anderen Drohnen ergeht es nicht viel besser. Viele sterben gleich nach der stressigen Verfolgungsjagd der Königin. Andere Drohnen, die nicht mehr gebraucht werden, werden von Arbeiterinnen in einer sogenannten „Drohnenschlacht“ ihr Leben einbüßen.

Um den Bienenstock auf Temperatur zu halten, fächern sie mit den Flügeln und Hinterleib Luft hinein. Dabei hilft es auch wenn die Bienen öfter wechseln, somit wird bedarfsweise eine konstante Temperatur gewährleistet im Bienenstock. Unabhängig vom Wetter, herrscht deshalb im Bienenstock also immer in etwa die gleiche Temperatur.
Abends kam der Imker wieder um das inzwischen fast komplette, in der Transportkiste, versammelte Bienenvolk abzuholen. Abends werden die Bienen auch ruhiger und schwärmen nicht mehr aus – sie gehen in den Ruhemodus über.

Danilo sagte uns, dass es ein gutes Bienenvolk ist und eine einheimischen Carnia -Biene.
Wenn alles gut läuft, produzieren die Bienen in 1 Woche schon fleißig Honig.
Pro Tag macht eine Biene bis zu 6 Ausflüge (je nach Wetter auch 20-30 Flüge), fliegt dabei 200-300 Blüten an und produziert 40 000 ml Nektar und 20 mg Pollen. Sie sammelt ihren Nektar in einem Radius von bis zu 3 km. Um das zu erreichen, müsste ein Mensch täglich eine Strecke von 384 km zurück legen.
Für 1 Teelöffel Honig muss eine Biene ihr ganzes Leben lang arbeiten. Für 400 g Honig (1 Glas voll) muss sogar ein Bienenvolk fast 3 x um die Erde fliegen.
Wow ! Das ist eine unglaubliche Leistung ! Umso erstaunlicher, da die Sommerbiene nur 30-35 Tage alt wird. Wenn sie spürt, dass sie keine Kraft mehr hat, verlässt sie den Stock um allein zu sterben. Für uns Menschen, ist das oft das Schlimmste.
Bienen möchten ihrem Volk nicht zur Last fallen.
Winterbienen zum Vergleich haben eine Lebensdauer von 5-6 Monaten.

Dort läuft es so ab, dass sofort der Bau der Waben beginnt, wenn sie nicht schon vorhanden sind. Ein Imker hat schon solche Wabenstrukturen in petto (Wabenplatten). Das nimmt dem Bienenvolk Arbeit ab und führt auf Grund der Zeitersparnis zu mehr Honig-Ertrag. In diese vorgefertigte Bienenwelt entlässt er den Bienenschwarm.
Eine Biene wiegt ungefähr 100 mg und trägt in ihrer Honigblase Nektar mit einem Gewicht von 50 mg. Ein Knochenjob, den die Bienen erfüllt. Nicht umsonst heißt es:  Fleißig wie eine Honigbiene. Da ihr Gehirn nur so groß wie ein Stecknadelkopf ist, ist es unfassbar was sie alles drauf hat.

Gleich von Geburt an, weiß eine Biene was sie zu tun hat. Ihre Pflichten wechseln mit ihrem Alter und dem Bedarf.
Wie im wahren Leben, beginnt sie mit einem Putzjob und muss die Waben reinigen. Schließlich muss alles blitzblank sauber sein, wenn die Königin ihre Eier reinlegen möchte. Die Königin entscheidet ob es Drohnen oder Arbeiterinnen werden.
Ab dem 3. Tag steigt sie auf zur Ammenbiene. Ihre Aufgabe ist das Füttern der Larven mit Futterbrei und Futtersaft – rund um die Uhr.
Ab dem 13. Tag verrichtet sie andere Jobs. Je nachdem wo sie gebraucht wird. – z.B. in der Honigproduktion, im Wabenbau (Architekt), in der Wachsproduktion (Fliessbandarbeiterin) oder als Wächterin (Security) am Eingang des Stocks.

Es folgen Orientierungsflüge.

Ab dem 22. Tag ist sie im Außendienst als Trachtbiene tätig.
Ihre Aufgabe ist es nun, Nektar und Pollen zu sammeln. Mit ihrem Rüssel nehmen sie Blütennektar und Honigtau auf und speichern diesen in ihrer Honigblase. Gleich bei der Aufnahme gibt sie aus ihrem Speichel Enzyme dazu. Schon da beginnt die Honigherstellung. Im Bienenstock findet die Übergabe an die Stockbiene statt. Diese Bienen müssen den Saft dann weiter einlegen in die Waben. Mit dem Rüssel saugt sie den Saft immer wieder auf, dabei gibt sie immer Enzyme dazu. Dadurch wird der Zucker aufgespalten und dem Nektar Wasser entzogen. Somit wird der Saft eingedickt. Mit den Flügeln fächern sie über den Waben. Die Wasserverdunstung wird beschleunigt und von 70% auf 20% runter reduziert.
Die Wabe wird verschlossen und der Honig ist fertig.
Im Bienenstock herrscht im Sommer eine Temperatur von 32-36 Grad.
Bei den Winterbienen ist Gruppenkuscheln angesagt. Sie produzieren ein Antibiotikum Propolis was sie vor Krankheiten schützt.
Leider braucht unsere heimische Biene die Hilfe des Imkers. Denn er muss das Bienenvolk vor der Vorratsmilbe schützen.

Bienen haben einen unglaublichen Orientierungssin, Facettenaugen mit 12 000 Einzelaugen und zusätzlich 3 Punktaugen (Ocellen). Diese sind für die Wahrnehmung hell-dunkel wichtig. Nehmen ultraviolette Farben auf
Sehen kein rot.
Merken sich Nektarquelle und ihre Flugroute.

Was können wir tun, um der Biene zu helfen?
Nicht sinnlos um uns schlagen, wenn sie in der Nähe sind. Wenn Bienen stechen, bleibt ihr Stachel stecken, sie reißen sich den Hinterleib mit ab und sterben.
Bienenfreundliche Blumen anpflanzen.
Blumenwiesen anlegen.
Regionalen Honig kaufen um die hiesigen Imker zu unterstützen.
Insektenhotels aufstellen. Sind sogar schnell selbst gebastelt.
Regionales Biogemüse kaufen.
Artenvielfalt statt Monokulturen.
Bienentränke aufstellen. Auch Bienen haben Durst. Können nicht schwimmen. Deshalb Steine oder Stöcke rein legen, wo die Biene sitzen kann.

Ob es eine Königin wird oder eine Arbeiterin entscheidet das Futter. Larven, die mit Gelee‘ Royale gefüttert werden, aus denen entsteht eine Königin.
3 Tage im Ei, 5 Tage als verdeckelte Larve und 8 Tage Steckmade/Puppe. Ab 16. Tag dann Schlupf. Königinnen können bis zu 5 Jahre alt werden. Sie wird mit einer Farbe gekennzeichnet, welche dem Jahr entspricht wo sie geschlüpft ist. So kann man immer das Alter erkennen und sie einfacher finden, um zu kontrollieren ob alles in Ordnung ist. Eine Königin ist aber auch ohne spezielle Kennzeichnung an ihrer Größe und Farbe zu erkennen. Ein Bienenvolk stirbt ohne ihre Königin. Sie kann bis zu 2000 Eier am Tag legen und sichert so den Fortbestand des Bienenvolkes.

P.S. Es war ein unglaubliches Erlebnis, so viele Bienen an einer Traube hängen zu sehen. Danke, Danilo, dass du den Bienen hilfst und ihnen ein neues Zuhause geschenkt hast. Unsere kleine Biene, spielt eine zentrale Rolle in unserer Kultur- und Landwirtschaftserhaltung. Die natürliche Bestäubung durch die Biene ist unersetzbar. Ohne sie, drohen massive Engpässe in der Nahrungsmittelproduktion. Ohne Bienen würde die Menschheit ggf. zu Grunde gehen !

Auf dem nächsten Foto seht ihr eine Hornisse. Die sieht doch schon sehr viel gruseliger und gefährlicher aus als eine Honigbiene. Hornissen sind der Feind der Bienen und können ein ganzes Bienenvolk auslöschen. Dennoch stehen sie unter Naturschutz und haben auch ihren Platz im Ökosystem.

Wespen (es kommt aber auch hier auf die Art an), sind im Allgemeinen aber viel angriffslustiger als Hornissen und haben, genau wie Hornissen, eine ähnliche Hierarchie sowie den gleichen Lebenszyklus. Beides sind, im Gegensatz zu Bienen, Räuber und auch Fleischfresser.

Meine Tageschallenge: Eine Biene im Flug fotografieren… Ist geglückt, aber ich muss zugeben, das ist wirklich nicht gerade einfach und der Ausschuss an unscharfen Fotos oder gar keine Biene im Bild, ist sehr groß.

Zum krönenden Abschluss, hat Chris für euch noch zwei Videos gemacht. Ich hoffe, sie gefallen euch. Viel Spaß!

Was für ein Glück_Uhu in der Natur

Durch Zufall wurde uns das Glück hold und wir habe zwei Uhu-Jungvögel in einem Felsenzwischenraum entdeckt.
Nach einer Brutdauer von 34 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Das Weibchen bleibt bei dem Jungen. Sie ist für die Klimaregulierung und Wetterschutz zuständig. Für die Futterversorgung ist das Männchen zuständig.
Wisst ihr, dass der Uhu seinen Kopf um 270° drehen kann? Uhus können ihre Augen nicht bewegen, und müssen trotzdem eine gute Rund-um-Sicht haben. Ihre Beute fangen sie bei Dämmerung und Dunkelheit (nicht bei völliger Dunkelheit).
Und wer mag es glauben, das weibliche Tier ist deutlich schwerer als das Männchen.
Mit 2600 g, also 2 1/2 Tüten Mehl, gar nicht so leicht.
Sie erreichen eine Flügelspannweite von ungefähr 1,70 m, werden um die 15-25 Jahre alt und können bis zu 50 km/h schnell fliegen.
Im Alter von 9-10 Wochen sind die Junguhus flugfähig. Bis dahin müssen sie höllisch aufpassen, vom Fuchs oder Marder nicht gefressen zu werden. Gegen adulte Uhus haben die zwei keine Chance.
Uhus baden sehr gerne, sogar bis sie klitschnass sind.

Die Eltern dieser beiden Junguhus hatten es wohl nicht ganz so eilig für Nachwuchs zu sorgen, denn eigentlich brüten sie schon im März (teilweise auch schon im Februar) und nach 34-35 Tagen schlüpfen die Jungvögel (wiegen dann nur ca. 60 g). Wir haben es jetzt Mitte Mai und die Beiden sind noch nicht ganz flügge. 4-5 Wochen bleiben sie in ihrer Brutstätte. Danach hüpfen sie in der Nähe ihrer Kinderstube herum. Ab 10 Wochen erheben sie sich dann in die Lüfte.
Auch wenn der Bestand von Uhus nicht gefährdet ist, wünsche ich den Junguhus ein schönes langes Leben.

Fuchs du hast die … gestohlen…

Endlich, nach gefühlt unendlich langer Zeit, ist es mir doch gelungen, eine Fuchsfamilie zu fotografieren. Nicht durch lange Planung und Vorbereitung, sondern der Zufall kam zu Hilfe.
Auf einem Spaziergang, sah ich auf einem Hügel (ungefähr 60 m entfernt) etwas sitzen.
Zuerst dachte ich noch an einen Hund. Nach noch paar Schritten, konnte ich doch erkennen, dass es ein Fuchs ist. Doch halt. Daneben konnte ich auch noch was erkennen. Kurz die Kamera gezückt und sofort drauf gehalten. Zum Glück hatte ich noch das Teleobjektiv auf der Kamera. Sonst hättet ihr heute hier auf den Fotos kaum was erkennen können. Es sind auch nur zwei Fotos, die ich euch präsentieren kann, denn der Fuchs war auf ein Fotoshooting nicht vorbereitet und zog von dannen.

Jetzt aber noch paar kurze Fakten zum Fuchs. Was wisst ihr so, von dem in der Fabel benannten Reineke?
Sehr wählerisch ist der Fuchs in der Wahl seines Lebensraumes nicht. Man kann es auch sagen, er ist sehr anpassungsfähig. Er besiedelt Kleingärten, Obstplantagen, Parks, Wälder, Wohnsiedlungen, Lost Place, Steinbrüche und Ortschaften.
Der Fennek (Rotfuchs-Vulpes vulpes) gehört zur Familie der Hunde.
Fuchswelpen können nach der Geburt weder sehen, hören noch laufen und wiegen nur 80-150 g. Ungefähr 50-52 Tage sind Füchse trächtig. Die Fähe, so wird der weibliche Fuchs genannt, ist für die Obhut und Säugung der Welpen zuständig. Der Vater, der Rüde, für die Nahrungsbeschaffung. Auf ihrem bunt gedeckten Speiseplan stehen Beeren, Mäuse, Spinnen, Vögel, Aas, Eidechsen, Frösche, Früchte, Würmer und natürlich auch Essensreste, die er im Müll von uns Menschen findet. Das Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ müsste höchstens heißen „Fuchs, du hast die junge Gans gestohlen“. Ausgewachsene Gänse sind zu groß für einen Fuchs. Aber ein Huhn, ja, das ist ein Leckerbissen, den er sich nicht durch die Lappen gehen lässt, wenn er die Chance bekommt eins zu fangen.
Er jagt auch nicht im Rudel, sondern zieht allein durch die Gegend.
Füchse sind sehr familiär. Sie erreichen ein Alter von 12 Jahren.
Sie sind wahre Sportskanonen, denn sie können bis zu 2 Meter hoch springen, bis zu 5 Meter weit und sprinten mit bis zu 50 km/h durch die Gegend.
Vor der Krankheit Fuchsbandwurm braucht man sich nicht zu fürchten. Es gibt sehr wenige Fälle und die Gefahr ist wohl viel höher, von einem Blitz getroffen zu werden. Aber sollte man einen Fuchs treffen, der nicht scheu ist, sollte man trotzdem hellhörig sein und ihn nicht anfassen und aus dem Weg gehen.
Fuchsbandwurm für den Menschen sehr gefährlich. Die Larven verursachen zumeist in der Leber krebsartige Veränderungen, welche lebensbedrohlich sein können.


Fazit: Ein tolles Erlebnis, welches ich sehr gerne erneut genießen möchte.

Die Fakten habe ich teilweise aus der Website: www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-fuchs