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Impressionen vom Winter

Jetzt hat es doch tatsächlich am Wochenende mal geschneit. Das war vom Wetter absolutes gutes Timing. So hatte ich doch auch Zeit mit der Kamera durch die Gegend in Plauen zu streifen und das ein oder andere Winterfoto einzufangen. Schließlich muss man nicht immer mit dem Auto durch die Gegend fahren, sondern oft findet man auch ganz in der Nähe tolle Motive.
So lief doch dieses Jahr der Winter zur Höchstform auf. Schnee gab es da eher weniger zu sehen, doch eisige Kälte hielt uns gefangen.
Mit dem Macro war es auch sehr gut möglich an kleine Wassertropfen ran zu gehen oder Eiskristalle zu fotografieren. 
Gegen Abend war ein sehr schönes Licht welches die Eiszapfen und den Schnee in ein weiches warmes Licht getaucht hat. 
Lustig fand ich auch die Enten die den Schnee an den Füßen und auch an den Federn hatten.  Die roten Beeren boten einen echt phantastischen Kontrast zu dem weißen Schnee. 

Erneut Berchtesgaden-Königssee- Teil 3

Zu einem guten Abschluss unseres Kurzurlaubes gehörte ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück, welches wir in unserem Hotel genießen konnten. 
Rico konnte von dem leckeren Orangensaft gar nicht genug bekommen. Er wollte wohl die ganzen Vitamine aufholen, die er in seinem Studentenleben versäumt hatte. 
Nach Hause wollten wir nicht sofort nach dem Frühstück aufbrechen und so fuhren wir noch an den Königssee. Der Königssee ist 8 km lang und 1250 m breit und ist der tiefste See in Bayern (mit 192 m). Zwischen Jenner, Watzmann und Hagengebirge liegt er harmonisch eingebettet. 

Fast an der gleichen Stelle, wo wir ihn schon vor 3 Jahren fotografiert hatten, sind wir wieder den Hang runter geklettert. Wie Kraxelkönige auf Abwegen. „Willst du ein Foto machen, das sonst keiner hat, musst du Sachen machen, die sonst keiner macht“. Ein Spruch den Fotohungrige durchaus kennen sollten. 
Von dort hatten wir einen wunderschönen Blick. Nur das Wetter war nicht besonders schön. Fast identisch mit dem vor 3 Jahren. Einheitliche Wolken in den schönsten Grautönen hingen über dem See. Nun konnten wir unser ganzes Equipment nochmal zum Einsatz bringen. Stativ, Weitwinkelobjektiv, Zoomobjektiv, Teleobjektiv und das 50 mm Festbrennweite-Objektiv. 

Auf den Jenner konnte man zur Zeit leider nicht mit der Bahn rauf fahren. Die Bahn ist wegen Neubau bis Frühjahr 2018 gesperrt. 
Pünktlich 12:00 Uhr ging unsere Fahrt nach Hause zurück. Auch da hatten wir das Problem mit der Navigierung. Ja nicht über die A9!!!
Somit war Rico sogar schlauer als das Navi, denn er hat sich eine Route ausgesucht, die sogar dem Navi fremd war. Das Navi konnte gar nicht begreifen, das es Leute gab, die durch tausend kleine Orte fahren wollten um irgendwann auf die A 93 zu kommen.
Nur mit dem nötigen Speed konnten wir die Verzögerung wieder wett machen und kamen noch zu einer halbwegs erträglichen Uhrzeit zu Hause an. 

 

Fazit: Es war wieder ein wunderschöner Urlaub. Viel zu kurz, denn es gibt noch sooo viel zu sehen und zu erkunden.

Erneut Berchtesgaden-Kapelle Kirchleitn, Grünstein Teil 2

Wie geplant haben wir uns zeitig aus dem Bett gequält. 6:00 Uhr um genau zu sein. Eiskratzen an den Fenstern des Autos war angesagt. Schließlich waren eben gerade mal -7°C. Dann ging es los auf den Ponnzenzenbichl unterhalb des Lockstein. Bei einer Rechtskurve im Winkel von 45° wären wir wohl bei Glätte den Berg wieder runter gerutscht. Doch wir hatten Glück und kamen ohne Probleme zu der Kapelle Kirchleitn. 
Von dort bot sich uns ein herrlicher Blick zum Watzmann in der blauen Stunde.

Der Watzmann zählt zu den schönsten Bergen der Welt. Und für mich auch der einzige Berg den ich wohl immer erkennen würde. Ansonsten sehen Berge doch alle ähnlich aus. 😉
Die Kapelle war wunderschön beleuchtet und auch der Weihnachtsbaum davor war noch mit Lichtern geschmückt, welche eine wunderschöne Atmosphäre verbreiteten. 
Nun hieß es warten. Wollten wir doch noch den Sonnenaufgang über den Bergen sehen. Zusehends wurde uns doch immer kälter, und wir fühlten uns wie zur Eisskulptur erstarrt.  So mussten wir dringend was dagegen unternehmen und um unsere Füße warm zu kriegen, sind wir auf der Stelle gejoggt. 
Ein wunderschöner Schein auf der Seite des Watzmann kündigte an, dass die Sonne in den Startlöchern stand. Doch unsere Geduld hielt sich aufgrund der Kälte in Grenzen.

Schlussendlich kramten wir unser Zeug zusammen ohne das endgültige Ergebnis des Sonnenaufgangs über den Bergen zu sehen (hätte wohl auch noch einige Zeit gedauert-war aber für uns nicht einschätzbar wie lange) und fuhren ins kuschlig warme Hotel.
Dort konnten wir dann gleich ins Frühstückzimmer abschwenken und uns bei allerlei genüsslichen Leckereien für den restlichen Tag aufputschen. 
Wieder auf dem Hotelzimmer ging die Beratungsphase los was wir mit unserem verbliebenen Tatendrang anfangen wollten. 
Kurzerhand habe ich entschieden eine leichte Wanderung wäre im Bereich meiner Schaffenskraft. So klang die Tour auf den Grünstein in  1 3/4 Stunde und einer Steigung von 534 Höhenmetern und einer Gesamtlänge von 2693 m durchaus als machbar. Außerdem wurde versprochen das die Wanderung auch mit Kindern möglich ist und als Herz-Kreislauf-Testwanderweg ausgelegt ist. Na gut. Dann also mal los. Das krieg ich hin. Bis zum Parkplatz Hammerstiel sind wir wieder mit dem Auto gefahren. 

Gut gelaunt und frischen Mutes ging das erste kurze Stück auch flott voran. Bis eben zur ersten Biegung. Dieses kurze Stück musste wohl auch den Namen für eine leichte Tour gegeben haben. Ab dann ging es nämlich nur noch bergauf. Nur noch bergauf. Immer nur bergauf. Hatte ich schon erwähnt, das es nur bergauf ging? Mit einer wohl 19 % igen Steigung. Die Sonne hatte den Wanderweg in eine Eisbahn verwandelt. Spikes wären da wohl angebracht gewesen.
Inzwischen hätte ich durchaus eine Lagebezeichnung jedes einzelnen Baumes anfertigen können, so lange waren meine Stehpausen. Sitzplätze gab es erst weiter oben. Die Stille im Wald konnte ich immer erst wieder hören wenn sich mein rasselnder Atem beruhigt hatte. Rico musste deshalb wieder Notpausen einlegen, um mir spontan Erste Hilfe leisten zu können, meinte er. So schlimm war es dann doch nicht. Man musste mir eben nur mehr Zeit einräumen. Ein von Rico gewollter Rucksacktausch hatte mir auch nichts gebracht. Das wusste ich auch schon vorher, denn das Gewicht auf dem Rücken hat mich überhaupt nicht gestört. Eigentlich hätte er auch ruhig beide Rucksäcke tragen können. So als Kavalier alter Schule. Sondern für mich war die permanten und penetrante Steigung ohne auch nur ein klein wenig ebene Strecke das Problem.
Kinder, welche diese Strecke mühelos bewältigen können, müssen übrigens Bergsteigerabkömmlinge sein. Nur so kann ich mir das überhaupt vorstellen. 
Auf der Grundsteinhütte hätte man sich erfrischen können, doch das hatte ich gar nicht nötig, denn der Schweiß lief mir in Bächen den Rücken runter. Aber irgendwann ist eben auch der höchste Berg  zu Ende. So wurde auch dieser Grünstein von mir erklommen. 

Oben angekommen schleppte ich mich mit letzter Kraft sehnsüchtig zur Bank um ein letztes Zipfelchen Platz zu ergattern. Dann endlich konnte ich den phantastischen Ausblick genießen. Das Pärchen aus Mannheim haben wir dort auch wieder getroffen. So hätte unsere Fotoausbeute durchaus fast identisch sein können. 
Viele Wanderer kamen dort oben auch mit ihren Hunden an. Zu unserer Zeit trafen wir einen mit wunderschönen blauen Augen. Im nachhinein fiel mir ein, dass ich ruhig mal nach der Rasse hätte fragen können. Aber ein Portraitfoto habe ich durchaus noch zustande gebracht. 

Nun ging es an den Abstieg. Im nachhinein weiß ich gar nicht mehr was fürchterlicher war. Der luftraubende Aufstieg oder der schlitternde Abstieg. Heil unten angekommen fuhren wir mit dem Auto noch zur Panoramastraße in Rossfeld. Große Anziehungskraft übt wohl dort die Gegend auf Langläufer aus.  Wir ließen dort den schönen Sonnenuntergang auf uns wirken. Mit Posen die zeigen sollten wie sehr uns die Schönheit der Natur beeindruckt hat, konnten wir die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Berg versinken sehen. 


Als nächstes fuhren wir ins Hotel zurück. Die Entfernung zum Italiener, der uns ein leckeres Abendessen kredenzen sollte, war gerade noch machbar. Zu Fuß ungefähr 1 Minute. 
Eine überdimensional große Salamipizza für mich und für Rico Spagetti Bolognese spürten unsere letzten Reserven wieder auf. 
Im Hotelzimmer gönnte ich mir dann eine ausgiebige Dusche, die meine noch immer durchgefrorenen Knochen erwärmen sollte. Rot wie ein gekochter Krebs kam ich aus der Dusche und wickelte mich sofort in die Zudecke. 
Geplant hatten wir noch drei Filme zu schauen, doch nach dem ersten Film wollten meine Augen nur noch ausruhen.