Alle Beiträge von Sabine Schulz

Flügge-mit kleinen Flügeln in die große weite Welt

Wie schnell werden sie doch flügge. Nun komm ich nicht umhin, das hier mal mit zu erwähnen und auf meine Kinder zu beziehen. Gestern noch waren sie doch noch so klein und auf mich angewiesen. Und jetzt… Ja, so ist es in dieser Welt. Wie schnell doch die Zeit vergeht, sie werden groß und sie gehen ihren eigenen Weg. Teils bin ich stolz, dass sie ihren Weg finden und gehen. Auf der anderen Seite schaue ich aber auch mit einem weinenden Auge zurück auf die wunderschöne Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen durfte und die mir wirklich sehr fehlt.

Loslassen heißt hier das Zauberwort. Leider ist mir das in meinem Fall aber nicht so recht geglückt. Wie schwer mir das einst fallen sollte, hätte ich nie geahnt. Doch egal wie groß sie inzwischen geworden sind. Nichts ist wichtiger, als das es meinen Kindern gut geht. Denn trotz allem wünsche ich meinen Kindern eine glückliche, unkomplizierte und stressfreie Zukunft, in der sie das erreichen, was sie sich von Herzen wünschen. Sozusagen hoffe ich für sie, dass sie nach dem Sprichwort leben können: “ Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!“

Zur Zeit allerdings leben wir alle in der dritten Lockdown-Welle von Corona (Wann war noch mal die erste und zweite zu Ende und wann hat die dritte angefangen?) und nach diesem Motto zu leben ist nicht mehr ganz so einfach. Doch ich hoffe von ganzem Herzen, dass diese schwierige Zeit bald vorüber ist, und wir unser Leben wieder so gestalten können, wie wir es wollen und nicht von der Regierung vorgeschrieben bekommen.

Aus dem Nest

Im vorletzten Beitrag hatte ich euch die Brut eines Haussperlingspärchens bei mir gegenüber angekündigt. Jetzt sind es aber doch Feldsperlinge, die dort eingezogen sind. Wahrscheinlich hat den Hausspatzen ihr Eigenheim oder die Nachbarschaft dort nicht gefallen und sie sind wo anders hin gezogen. 😉 Jedenfalls wohnen jetzt vorübergehend Feldsperlinge in dem Nest. Ist mir auch recht. Nachbarschaftsstreitigkeiten wird es wohl mit mir nicht geben.
Ein nettes Feldsperlingspärchen (Frau und Mann sehen gleich aus) hat nun dort gebrütet. Faszinierend zu beobachten ist es, auf welche Weise sie zu ihrem Brutplatz geflogen sind. Steil von unten sind sie in den Giebel geflogen und im Sturzflug wieder raus. Fotos davon zu machen, ist mir nicht gelungen. Zum einen waren die Zeitabstände sehr verschieden und zum anderen war die/der Einflugschneise/winkel enorm schlecht zu fotografieren.
Das Pärchen hat erfolgreich 3 Felsperlingjunge (Aussehen – wie ihre Eltern) groß gezogen.
Nun werden die Feldsperlinge, Mutter und Vater, ihren Kindern nicht hinterher trauern, sondern haben alles getan um ihre Art zu erhalten (haben sie beschützt, verpflegt und umsorgt), um sie nun in ihr eigenes Leben zu entlassen.
Vor einigen Tagen schon haben sie ihr Nest verlassen und vergnügen sich auf Bäumen und Büschen in der Nähe ihrer Brutstätte. Täglich so gegen 14:00 Uhr habe ich sie beim munteren Miteinander beobachten können. Von ihren Eltern sind sie kaum zu unterscheiden. Sie sehen höchstens noch etwas plüschig aus und sind kleiner. Außerdem sind sie nicht so kamerascheu wie ihre Eltern. Sie haben die Kamera mit Teleobjektiv nur misstrauisch betrachtet und überlegt, was das wohl sein mag.
Noch ca. 10 Tage nach Verlassen des Nestes bleiben die Kleinen in der Nähe. Die ersten Tage werden sie noch von den Eltern mit Futter versorgt. Doch nach 2-3 Tagen erledigen sie das schon selbst.

Fazit: Hoffentlich erklimmen sie die Hürden ihres Lebens recht gut und haben ein schönes langes Leben.
Wissenschaftlicher Name des Feldsperlings: Passer montanes

Kröten – im Gartenteich

Wie es der Zufall wollte, bin ich auf meinem Streifzug durch den Garten am Gartenteich stehen geblieben. Meine Blicke blieben an zwei Kröten hängen, welche sich wohl gerade im Liebesrausch befanden. Denn kurze Zeit später konnte ich sie beim Paarungsakt beobachten. Eine dritte Kröte konnte ich auch noch im Teich entdecken. Da ich die Kamera dabei hatte, kann ich euch an meinem Fund teilhaben lassen.

Bevor ich euch meine Fotoausbeute zeige, schreibe ich noch einige Fakten über Kröten auf.

Kröten sind nicht so sehr wie Frösche auf Wasser angewiesen. Deshalb könnt ihr sie auch weiter weg von Tümpeln und Teichen sichten. Sie können auch keine so imposanten Sprünge hinlegen wie Frösche, da sie kürzere Beine haben und einen schwereren Körper. Ihre Haut ist ledrig und oft mit Beulen und Warzen versehen.

Was aber am wichtigsten ist…“Küssen verboten!“ Was das glaubt ihr mir nicht…? In Kalifornien gibt es ein Gesetz dafür, da es dort die einheimische Coloradokröte gibt, die einen Schleim absondert, welcher eine ähnliche berauschende Wirkung wie Heroin hat. Somit ist absolutes Kuss- und Leckverbot. Also nix mit einem verwunschenen Prinzen mit einem beherzten Kuss vom Fluch erlösen. Den Prinz müsst ihr euch also wo anders suchen. Aber halt. Das war ja sowieso ein Frosch und keine Kröte. 😉

Jetzt aber zu den Fotos.

Fazit: Es ist doch immer wieder schön, wenn man die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum fotografieren kann.

Charme des Verfalls-Halbmond Teppiche Oelsnitz

Mit der Gründung einer Weberei 1880 begann die Geschichte der bis heute bestehenden Halbmond Teppichwerke. Früher wurden dort Axminster-Teppiche hergestellt. Doch für die Gebäude von früher wird jetzt das letzte Kapitel geschrieben… Das weiß diese Schreibmaschine aus erster Hand zu erzählen.

Der Zauber der einen umgibt, wenn man sich in diesen alten Gebäuden aufhält. Der einen gefangen nimmt und in längst vergesse Zeiten eintauchen lässt. So ist es uns auch hier in dem Objekt der ehemaligen Halbmond Teppich-Werke gegangen.

Zu schade, dass es für die Verantwortlichen keinen anderen Lösungsweg zu geben scheint, als alles in Schutt und Asche zu verwandeln. Ja, der Verfall ist auf jeden Fall zu sehen. Doch es gibt noch einige Gebäude dort, in denen sich der Wandel der Zeit noch nicht soweit vollzogen hat, dass man diese beseitigen müsste. Mit einem bisschen guten Willen und etwas mehr Geldinvestition wäre hier und da noch einiges zu retten und für die Nachwelt zu erhalten. Was sich auf jeden Fall lohnen würde. Muss denn alles Alte wirklich Platz machen für Neues und Fördergelder, in diesem Fall 2,4 Millionen Euro, einzig für den Abriss ver(sch)wendet werden!? Ein klares Nein kommt hier als Antwort. Denn auch das gute alte Sprichwort hat seinen wahren Kern – „Alte Besen kehren gut!“

Da wir nun aber so gar nichts erreicht haben, als wir uns persönlich mit dem Bürgermeister Herrn Horn getroffen haben, um noch restaurationsmäßige Gebäude vor dem Platt machen zu retten. Tun wir hier noch eins und sind für unsere Nachkommen fotografische Zeitzeugen. Mit dieser Fotodokumentation lassen wir euch teilhaben an einem kleinen Teil der DDR Geschichte, der weltweit bekannten Halbmond-Teppich Werke. In dieser Größenordnung wohl auch so ziemlich das letzte Objekt was es von früher noch gibt und nun aber doch der Profitgier weichen muss. Viele viele Menschen waren dort einst beschäftigt und stolz auf ihre Wertarbeit und den Bekanntheitsgrad, den sie mit der Teppichproduktion erreicht hatten.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal festhalten, dass es sehr schade ist, dass alles abgerissen wird. Gerne hätten wir einige dieser Objekte für die Zukunft erhalten (stießen aber beim Oberbürgermeister auf taube Ohren).

Früher (1930) konnten 2500 Menschen ihr Einkommen von dort beziehen. Jetzt sind es nur noch 220 Menschen (in neuen, stillosen Fertigungshallen). Trotz allem hat es dieser Betrieb bis heute geschafft, noch zu existieren und zu produzieren. Das klingt fast wie ein Märchen aus 1001 Nacht, mit dem es der DDR damals gelungen ist, durch die Kooperation mit arabischen Ländern, die Devisen des sozialistischen Staates aufzuhübschen.

Auf einer Fläche von 56.000 Quadratmetern sind die Gebäude der Halbmond verteilt. Ein riesiges Areal, welches jetzt (in dieser Größenordnung bestimmt letztes Objekt) dem Untergang geweiht ist. Denn die Fördermittel von schlappen 9 000 000 (Renaturisierung) sind bereits bewilligt, das Abrissunternehmen hat seinen Auftrag bekommen und steht bereits in den Startlöchern. Das Trauerspiel soll bereits 2022 beendet sein.

Nach dem Abriss möchte die Stadt Oelsnitz erneut ein Gewerbegebiet errichten. Interessenten gibt es wohl bereits.

Beim Streifzug durch die vielen Gebäude, bekommt man erst das Ausmaß dieses riesigen Komplexes zu spüren. Denn immer wenn man denkt man ist durch, wird man schnell eines besseren belehrt und entdeckt noch unbekannte Räume. Nicht alle sind mehr zu betreten, denn so einige Decken haben nicht mehr die Kraft weiter gegen den Verfall anzukämpfen.

Eroberung der Pflanzen.

Rost bemächtigt sich der Metallteile und behält die Oberhand. Dächer entledigen sich ihrer Last und brechen durch. Vergessene Dokumente geben ihre letzten Geheimnisse preis.

Datenschutz?

Doch nicht nur die Zeit hinterlässt dort ihre Spuren, sondern auch viele viele Menschen, die meinen, sie müssten „helfen“ alles dort befindliche zu zerstören.

Wahllos werden Fensterscheiben zertrümmert, Türen zerhackt, Rohre aus den Wänden gerissen, Teppiche mit Farbe beschmiert, Möbel zerstört und die Liste ließe sich noch beliebig fortführen.

Aber es gibt eben auch noch die andere Seite. Zu sehen, wie die Natur sich ihren Weg durch die Objekte bahnt und teilweise beherrscht, ist bewundernswert und man kommt aus dem Staunen kaum heraus.
In vielen Lost Places (wie auch hier) hat man das Gefühl, dass die Menschen von jetzt auf gleich alles haben liegen und stehen lassen müssen. So gibt es noch Unmengen von Akten, Rechnungen, Lieferscheinen, Mustern von Teppichen u.s.w. zu bestaunen. Auch einige einzigartige (künstlerische) Graffitis geben den Gebäuden einen gewissen Charme.

Mit diesem Beitrag möchten wir darauf aufmerksam machen, dass etwas Einzigartiges und Unwiederbringliches zerstört wird.

Der Spruch: „Nimm nichts mit als Deine Fotografien und hinterlasse nichts als Deine Fußspuren“ gilt für Lost-Places-Jäger, denn sie sind sehr darauf bedacht, nichts zu zerstören. Egal ob sie die Erlaubnis haben oder sich unerlaubt Zutritt verschafft haben. Man muss „Ehrfurcht vor dem Ort“ haben, an dem man sich befindet. Nur so kann man das Flair und die Verwundbarkeit der Lost Places fotografisch einfangen.

Ein Blick hinter die Kulissen. Still ist es im Örtchen.

Fazit: Die Mystik die im Verborgenen liegt, hat es uns angetan und dieses Objekt hat/hatte da eine Menge zu bieten. Leider hat inzwischen der Abriss schon begonnen und es gibt für diese Gebäude keine Zukunft mehr. 🙁