Rakotzbrücke

Zu einer der schönsten Brücken in Deutschland zählt die Rakotzbrücke. Der Name könnte ein wenig fehl leiten…
Sie ist eine wunderhübsche Brücke, welche den 35 m breiten Rakotzsee überspannt. 
Gebaut wurde die Brücke um 1860 von Friedrich Hermann Rötschke. Die Basalt-u. Feldsteine, welche dazu verwendet wurden, stammen aus der Sächsischen Schweiz und Böhmen und wurden von dort extra mit Ochsenkarren hergeholt. Fast 10 Jahre dauerte die Bauzeit. Solch unglaubliche Bauleistungen kann man sich doch in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellen. Na vielleicht der ein oder andere Kleingärtner, dem dann doch die Zeit fehlt und seine Gartengestaltung eben diese Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt auch noch die Bauprojekte die nie enden werden. Na? Fällt euch da vielleicht was ein? (Kleiner Tipp…es fängt mit „B“ an und endet auf „erliner Flughafen“)
Nun aber zurück zu der Rakotzbrücke. Sie ist ja zum Glück fertig geworden. 
Durch die Spiegelung im See erscheint die Brücke in einem traumhaften makellosen Kreis. Somit ist die Brücke ein echt beliebtes Fotomotiv.
Eben auch für uns. 
So sind wir trotz Regen-und Gewittervorhersage zu eben dieser Brücke aufgebrochen. 
Ein Sonnenuntergangsbild konnten wir uns also schon im Vorfeld aus den Kopf schlagen. Aber Rico meinte, vielleicht bekommen wir einen Blitz im Hintergrund mit aufs Foto. Hätte also ein wirklich einzigartiges Foto werden können. 
Der Wetterbericht stimmte dieses Mal zu 100% und als wir ankamen hatten wir ungefähr 1 Stunde bevor der Regen auch da war. Die erste halbe Stunde davon waren wir damit beschäftigt Kleingeld für den Parkautomaten zu beschaffen, welcher sinnvollerweise keine Geldscheine nahm und auch kein Wechselgeld rausrücken würde. Echt genial. Natürlich ist auch dort weit und breit nichts in Sicht wo man seine protzigen 10 Euro-Scheine hätte wechseln können. Was also tun, wenn man nicht genügend Kleingeld dabei hat??? Genau. Andere Leute fragen, die auch dort parkten. Leider waren alle nur mit dem Geld bestückt, welches sie selbst für den Parkautomaten brauchten. Somit waren wir keinen Schritt weiter. Für die Zukunft haben wir beschlossen, im Fotorucksack Kleingeld zu deponieren, um auf solche Widrigkeiten vorbereitet zu sein(ist inzwischen erfolgreich erledigt). 
Zwei Euro konnten wir geradeso noch zusammenkratzen. Was für die gesamte Parkzeit die wir lösen wollten, jedoch nicht ausgereicht hätte. Doch nun blieb uns nichts anderes übrig, als erstmal diese zwei Euro zu bezahlen. Später wollten wir zurück kommen und hoffen, inzwischen Personen zu treffen, welche uns Geld wechseln könnten.
Ein Wegweiser zur Rakotzbrücke war auch schnell gefunden. Diesem folgten wir. Doch irgendwo hatten wir wohl einen Wegweiser übersehen und so kamen wir in einen Wald. Wie Hänsel und Gretel versuchten wir nun den rechten Weg zu finden. Da diese Richtung falsch war, sind wir logischerweise umgekehrt. Und schließlich haben auch wir die Rakotzbrücke gefunden. Wären wir anders gelaufen, wären wir ruck zuck bei der Brücke gewesen, auch ohne Wegweiser.
Als kleiner Tipp. Für alle die auch dorthin fahren und die Brücke bestaunen wollen…
Parkt am Ende des Parkplatzes (nicht bei der Parkuhr). Muss man halt zum bezahlen etwas weiter laufen, aber zur Brücke braucht ihr dann nur noch über die Straße laufen, folgt dort dem Wanderweg und schon seid ihr am Ziel angelangt. 

Die Brücke darf man nicht betreten. Aber man kann den See umrunden und die Brücke von allen Seiten bestaunen und fotografieren. Was wir auch getan haben. Die erste halbe Stunde noch ohne Regen und dann mit Regen. So war ich glatt als Schirmhalter abgestellt worden und konnte meine fotografischen Fähigkeiten leider nicht unter Beweis stellen. Der Einfall mit den Blitzfotos war zwar echt nicht schlecht, aber eben doch nicht jederzeit umsetzbar. Als es schließlich Bindfäden geregnet hat, haben wir erstmal abgebrochen. Wir sind zum Auto zurück. Mussten ja sowieso nochmal die Bezahlung der Parkgebühr in Angriff nehmen. Inzwischen war aber der Parkplatz wie leer gefegt und somit haben wir beschlossen, den Parkautomaten, der noch sehnsüchtig auf unser Restgeld gewartet hat, einfach zu ignorieren. 
Dann sind wir wieder zur Brücke. Geblitzt hat es jetzt schon ab und zu. Doch war der Himmel sehr hellgrau und die Blitze kaum zu sehen. Trotzdem hat Rico alles aufgebaut um das Jahrhundertfoto einzufangen. 
Dieser Fang ist ihm dann leider nicht geglückt. Vielleicht versuchen wir es doch einfach wieder mit einem Sonnenauf- oder untergangfoto. Ziemlich nass war es dann auch. Der Regenschirm konnte die Kamera, Rico und mich gleichzeitig, eben doch nicht gebührend schützen. 

Fazit: Eine tolle Brücke und eine Umgebung, die vor allem in der Rhododendronblütezeit, einen Besuch wert ist. 

Auf ins Triebtal!

Heute wollten wir mal die nähere Umgebung von Plauen erkunden. 

So viel die Wahl aufs Triebtal. Genauer gesagt von der Talsperre Pöhl übers Triebtal zur Elstertalbrücke und wieder zurück zum Auto.

07:30 Uhr ging es los. 
Mit dem Auto kann man entweder bis zur Talsperre Pöhl Parkplatz Gunzenberg oder noch über die Brücke der Talsperre fahren. Dort befindet sich dann auch nochmal ein Parkplatz.
Parkgebühren fallen leider auch an. Aber wo bekommt man schon noch was umsonst. 
Für 4 Euro kann man dann den ganzen Tag stehen bleiben, wenn man so lange unterwegs sein sollte. 😉

Bei der Staumauer (ca. in der Mitte) geht man dann einen gut ausgeschilderter Wanderweg entlang.

Dieses Mal waren wir auch auf Durststrecken unterwegs vorbereitet. Hoffe ihr versteht den kleinen Wink. 
Ein kleiner Abstecher zum Julius Mosen Turm wurde gleich spontan mit in unsere Tour eingebaut. Auf dem Weg dahin war auch gleich eine kleine Rast nötig. So konnten wir unser Frühstück in wunderschöner Natur und mit viel Vogelgezwitscher einnehmen. Sehr gut auch für Romantiker geeignet. 
Der Turm bekam den Namen von dem durchaus bekannten vogtländischen Dichter Julius Mosen. Dieser verstand es vortrefflich in seinen Gedichten und Erzählungen die Liebe zu seiner Heimat zu veranschaulichen. 
Die 74 Stufen den Turm nach oben (14 m) lohnen sich auf jeden Fall. Man hat dort einen wirklich tollen Ausblick über die Talsperre und zur Elstertalbrücke.

Hat man sich an dem wunderschönen Ausblick genügend erfreut, geht es den Weg wieder hinunter. Bis hinunter ins Tosbecken der Staumauer. An der Trieb entlang wandert man in einer wunderschönen Gegend. Besonders empfehlenswert wenn man unter den Bäumen der Hitze des Sommers entfliehen möchte. Einige kleine Enten schwammen neben dem Weg gemütlich auf der Trieb. 

Rico war dann wieder voll in seinem Element als er die großen mit Moos bewachsenen Steine im Wasser sah. Sofort wurde alles aufgebaut um Langzeitbelichtungen zu machen. 
Für mich blieb dann die verantwortungsvolle und ausnahmslos reizvolle Aufgabe, Rico bei seinen Klettermanövern und beileibe sehr wagemutigen Einsätzen im doch recht eisigen Fluss fotografisch festzuhalten. Um den wirklich perfekten Winkel fürs Foto zu finden, wagte Rico sich nämlich bis fast zu den Knien ins, Zitat: „saukalte„, Wasser. 
Weiter oben beobachteten wir eine Mutter mit ihren zwei Kindern, die dort ihre Beschäftigung mit den vielen kleinen Kieselsteinen fanden. Ihre süße Tochter kam schon auf den Geschmack wie es ist wenn man fotografisch ins rechte Licht gerückt wird.
Natürlich habe ich auch noch etwas entdeckt. Einen Baumstuhl. Echt toll. So konnte ich mich gemütlich darauf niederlassen und eine gemütliche Verschnaufpause einlegen. Nötig hatte ich die eigentlich nicht. Der Wanderweg ging ja bis jetzt ziemlich entspannt bergab.
 

Langzeitbelichtung im Triebtal
Langzeitbelichtung im Triebtal

Weiter ging die Wanderung dann bis zur Elstertalbrücke. 
Kleine Orientierungsschwierigkeiten ließen uns kurz innehalten. 
Danach ging unsere Wanderung zum Loreleyfelsen. Warum der so heißt hat sich mir nicht so recht erschlossen. Auch wenn man von dort einen sehr schönen Blick ins Triebtal hat. Zum Glück ging unsere Tour jetzt wieder bergab. So waren die vielen Treppenstufen kein Problem. Wieder unten im Triebtal angekommen gingen wir einen Abkürzungsweg weiter Richtung Talsperre Pöhl. Dieser ging steil bergauf aber größtenteils eine nicht zu große Hürde. 
Dann kommt man wieder an der Staumauer der Talsperre Pöhl an. 
Sollte man nach der Wanderung noch nicht ausgepowert sein, kann man sich noch im durchaus sehr schönen Kletterwald an der Pöhl austoben. 
Oder man füllt die verbrauchten Kalorien gleich wieder auf und genießt bei einer gemütlichen Rast die Köstlichkeiten der dortigen Lokalitäten. 

Natürlich kann man auch alle fünfe gerade sein lassen und sucht sich ein gemütliches Plätzchen direkt am Wasser der Talsperre Pöhl.  

Fazit: Obwohl wir auf unserer Wanderung doch einige Leute trafen, war es sehr ruhig und entspannend auf der Tour. 

Waging am See/Chiemsee/Salzburg

Ziel war Waging am See (Oberbayerns wärmster See). Hat davon schon mal jemand gehört? Ich bis jetzt noch nicht. 
Na das ließ sich doch ausprobieren. Leider war bei dieser Tour Rico nicht an Bord. Er musste oder bzw. durfte unsere Katzen hüten. 

Am 19.07.2017 ging die Fahrt los. Mit unserem kleinen Rennflitzer in feuerrot (Komfortzonen im Auto fehlen völlig) ging es von der Auffahrt Pirk direkt auf die Autobahn A72 und am Dreieck Hochfranken auf die A93 Richtung Regensburg. Schlappe 436 km. Und schon waren wir am Ziel. Unterwegs gab es nur eine kleine Zigarettenpause. Den Toilettenbesuch konnten wir uns sparen, da es so heiß war, dass dann dafür nichts mehr übrig war. Die Temperaturen im Auto hatten nämlich Ausmaße eines Treibhauses angenommen. Nur zu ertragen, wenn das Fenster permanent offen war. Dafür wurden dann auch unsere Haare gehörig durchgestrubbelt.

Sehr nett wurden wir von Familie Haslberger begrüßt, bei welcher wir unser Zimmer gebucht hatten. Welche nebenbei auch ein Cafe und Konditorei betreiben. Marc hat dort „seinen bisher besten Espresso“ getrunken, welcher wohl auch ziemlich bekannt ist. Das Zimmer war ausreichend groß und gemütlich eingerichtet. Ebenso war ein kleiner Balkon dabei, auf welchem man sich abends noch gemütlich ein Gläschen Wein oder auch eine Zigarette gönnen konnte. 

Bei Ankunft in Waging waren es stolze 31°C Grad. Ich fühlte mich absolut unwohl, da die Klamotten am Körper klebten und ein ständiger Schweißfilm die Haut bedeckte. 
So blieb nur die Abkühlung im Waginger See. Wenn man schon einen Badesee in der Nähe hat, ist es ja schon irgendwie logisch, wenn man ihn auch zum baden benutzt und nicht nur um dort spazieren zu gehen (und um Fotos zu machen). Oder seh ich das falsch??? Marc war jedenfalls nicht so ganz meiner Meinung. Trotzdem hat er sich arg angestrengt barfuß bis zum Wasser zu kommen. Der Weg war steinig und schwer… Quatsch. Aber schon diese kurze Strecke bis zum Wasser auf Kiesstrand (man hätte glauben könne, der Weg war mit Reißzwecken bestückt) war zuviel für seine Männerfüße und so war er nur noch in der Lage kurz seine Füße mit Wasser zu benetzen und der Badevorgang war erledigt. 
Für alle anderen denen Wasser am Körper nicht so ungeheuerlich ist, der Badesee ist einfach traumhaft. Wunderschönes klares und angenehm warmes Wasser. Nur zu empfehlen 🙂
Im Hintergrund waren die Berge zu sehen, der Himmel und das Wasser überboten sich gegenseitig in einem Farbenrausch von blau. Ganz im geheimen. Ich hätte stundenlang dort sitzen und über das Wasser zu den Bergen schauen können. 

Tettenhausen

Mit seinen 6 684 (Ob das noch so genau stimmt?) Einwohnern ist Waging am See eher ein kleiner gemütlicher Ort, welchen man schnell erkundet hat. Verlaufen kann sich dort nicht mal Marc. Gegenüber unserer Unterkunft war gleich ein wunderschön angelegter Minigolfplatz, welchen wir leider aus zeitlichen Gründen nicht testen konnten.

Am nächsten Tag ging es mit dem Auto bis Freilassing. Am Bahnhof konnte man sein Auto kostenfrei abstellen und mit der S-Bahn, welche in 20 minütigem Abstand fährt, sehr kostengünstig (10 Euro pro Person für Hin-u. Rückfahrt) und schnell nach Salzburg fahren. 
Einen Ausflug nach Salzburg sollte man sich auf jeden Fall gönnen, wenn man schon in der Nähe ist. 
Zu einer Kutschfahrt konnte ich Marc leider nicht überreden. So blieb uns also nur die Stadt per pedes zu erkunden. Worauf ich bei dieser Hitze aber definitiv hätte verzichten können.

Noch einen Tag später fuhren wir mit dem Zug von Waging aus nach Traunstein. Diese Zugfahrt ist in der Waging Card inklusive. Im Zug trafen wir eine nette Frau mit welcher wir ins Gespräch kamen und die uns verraten hat, dass man den schönsten Sonnenuntergang vom Chiemsee aus fotografieren kann. 
Also fuhren wir am Nachmittag mit dem Auto an den Chiemsee, welcher in nur 21 km von Waging aus erreicht werden kann. 
Dort hat man wirklich einen traumhaften Blick über den See zu den Bergen. 
Mit Kamera, Objektiv, Stativ, Polfilter und Graufilter ausgerüstet ging die Suche nach dem perfekten Fotografieplatz für den Sonnenuntergang los. 
Zwischenzeitlich war ja wohl noch Zeit für ein zwei Fotos vom Chiemsee-ohne Sonnenuntergang. Eine Brücke war somit meine erste Wahl. Die darauf befindlichen Jugendlichen waren echt nett. Sie wollten sogar wissen ob meine Kamera wasserdicht ist und sie weiter ins Wasser springen dürfen. 
Dabei ist dann das Foto entstanden auf welchem man nur die Köpfe der Jugendlichen im Wasser sieht und sie weit raus schwimmen. 
Einer hat mir dann noch verraten, dass es wohl heute nix wird mit Sonnenuntergang fotografieren. Am Horizont konnte er erkennen, dass es bald regnen würde. 
Seifenblase vom unbeschreiblich tollen Sonnenuntergangfotos also zerplatzt. 
Doch noch war nicht aller Tage Abend. Schließlich bot der dramatisch bewölkte Gewitterhimmel auch eine wunderschöne Stimmung. 

Nachdem ich mir einen Platz gesucht hatte wo sich Steine im Vordergrund befanden, schließlich muss man das Bild ja interessanter gestalten, ging es an den Aufbau der Kamera mit Stativ, Polfilter und Graufilter.
Es wäre alles perfekt gewesen, wenn dann nicht andere Personen, im speziellen Kinder, auf die Steine aufmerksam geworden wären. Denn plötzlich war wohl nichts spannender als auf den Steinen zu balancieren.
Somit hatte ich ein Problem.
Bei Langzeitbelichtung sieht man die Personen dann verschwommen im Bild, wenn sie sich bewegen. Dies hätte ich nur ausgleichen können, indem ich noch länger belichtet hätte. Was mir aber nicht möglich war, da ich keine Fernauslöser hatte. Um hier nicht unnötig rumzunörgeln, es war ja doch ein Foto dabei auf dem sich niemand drauf verirrt hat.

Chiemsee

Der Gewitterhimmel verdichtete sich immer mehr. Es wurde also Zeit die Zelte abzubrechen.
Rechtzeitig als das Gewitter begann, der Himmel seine Schleusen öffnete,  waren wir im Trockenen und gönnten uns ein reichhaltiges Abendessen. 
In Waging angekommen, bin ich nochmal losgezogen um von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Dazu bin ich nach Tettenhausen (liegt direkt am Waginger See) gefahren. Dort konnte ich dann ganz einsam und allein verfolgen wie die Sonne im (oder hinter dem) Wasser versank.

Am nächsten Tag ließen wir uns noch einmal das reichhaltige vorzügliche Frühstück schmecken und dann ging die Fahrt schon zurück nach Hause.

 

Fazit: Wunderschöne Gegend. Man kann von dort aus wirklich viel unternehmen.