Entenrennen in Plauen

Zum ersten Mal gab es am 07.10.2017 in Plauen ein Enten-Rennen.
Tatsächlich mussten dafür nicht lebendige Enten eingesetzt werden. Nein, es durften rote Gummienten in die Weiße Elster.
Diese konnte man zuvor für 5 Euro erwerben. Der komplette Erlös dieser Enten-Kauf-Aktion ging an die “Kinderinsel Plauen”. Doch um die Spannung auch entsprechend aufrecht zu erhalten, konnte man mit seinem gekauften Entchen auch als 1. Platz einen Reisegutschein für ein Wellnesshotel in Rotenburg a.d. Fulda im Wert von 500 Euro gewinnen. 2. Preis war eine Thomaso Sabo Damenhalskette und 3. Preis eine Hero GoPro Kamera. Weiterhin bekamen die ersten 136 Gewinnerentchen (also deren Besitzer) Preise im Gesamtwert von 4 000 Euro, welche von verschiedenen Einrichtungen gesponsert worden sind. 
Viele von den Enten hatten wohl ganz schön Lampenfieber. Deshalb schimmerten die roten Entchen besonders intensiv. 
Am Start gab es wohl einiges Gedrängel. Obwohl wir den gar nicht gesehen haben, da wir einfach mal wieder zu spät dran waren. Unser Einsatz begann im Mittelteil. Ziemlich rasant kamen da viele Enten als geballtes Mittelfeld an uns vorbei geschwommen. Die meisten Enten konnten sich aber gar nicht aufrecht halten und schwammen in seitlicher Schieflage an uns vorbei. Doch ein Entchen konnten wir beobachten, welches sich bewusst aufrecht hielt und beherzt auf das Ziel visiert war. Als die Gummientchen ins Rennen gingen, waren die echten Enten gar nicht zugegen. Sie wollten sich wohl einfach nicht ins Geschehen einmischen. War doch wirklich richtig fair von ihnen. 


Den Schlussspurt und Zieleinlauf haben wir dann auch wieder verpasst. Die Flut an Menschen, welche ja auch rechtzeitig am Ziel sein wollten, konnten wir einfach nicht schnell genug überholen. 
Doch die Feuerwehrleute, welche die Entchen dann alle aus dem Wasser fischen wollten, kamen wohl ganz schön ins schwitzen und das bei den kühlen Temperaturen der Weißen Elster. So sind ihnen doch paar Entchen durch die Finger geschlüpft, welche ihre Reise doch unbedingt noch fortsetzen und nicht nur den kleinen Abschnitt zwischen der “Gösselbrücke “Böhlerstraße und dem “Stadtstrand Plauen”/Alte Elsterbrücke kennenlernen wollten. 
Schon lange nach Zieleinlauf der begnadeten Schwimmergummienten hielten sich noch vereinzelte Gummientchen in der Weißen Elster auf, die durch unterschiedliche wiedrige Umstände einfach nicht richtig in Fahrt kamen auf, und versuchten doch noch irgendwie das Ziel zu erreichen. Schließlich ist das doch echter Wettkampfgeist. Wenigstens ins Ziel zu kommen. Die lebenden Enten, konnten ihre Neugier dann doch nicht mehr im Zaum halten und schwammen in weitem Bogen um die roten komischen Dinger drum herum. 

Fazit: Vielleicht gibt es diese Aktion ja nächstes Jahr wieder. Dann besteht für alle die es dieses Mal nicht rechtzeitig geschafft haben (inklusive uns), eine neue Chance, mit einem kleinen Obulus etwas Gutes zu tun und auch noch mit ihren Kindern zusammen Spaß zu haben. Diese haben ja mit ihren Enten ganz schön mitgefiebert. 

Nachreichung: Zum 1. Plauener-Enten-Rennen waren über 1.000 Zuschauer welche das Enten-Rennen der über 800 roten Gummienten auf ihrer Gewinnerjagd verfolgten und 4.160 Euro konnten an die “Kinderinsel Vogtland e.V.” gespendet werden. 

Einzelstücke #12 – Wildkatze

Auf den Spuren der Wildkatze.
Da muss ich euch enttäuschen. Eine Wildkatze in freier Natur zu fotografieren, grenzt wohl schon an ein kleines Wunder. 
Trotzdem konnte ich diese echte Wildkatze in Sachsen, genauer noch gesagt im Pfaffengut in Plauen, fotografieren. Nein, nicht im Tierpark oder Zoo. Und es war genau eine Katze, welche dort ihr zu Hause hat.
Aber halt, das ist falsch. Es ist wohl ein Kater. 
Dort gibt es ein Gehege in der Natur, in welchem man den Kater beobachten kann. 
Nun, auch das ist etwas weit her geholt. Beobachten kann man höchstens das Grünzeug, Bäume und Dickicht im Gehege. Von der Wildkatze war weit und breit nix zu sehen. 
Doch wir hatten Glück, denn wir kamen zur Fütterungszeit und somit konnten wir diesen Anblick der extrem scheuen Wildkatze einen kurzen Moment erleben. Dazu hatte ich meine Kamera schon schussbereit. Hätte ich nicht gleich ein Foto erwischt, wärs das gewesen. 
Gleich nachdem sich die Wildkatze ein Stück Futter “erbeutet” hatte, verschwand sie auf Nimmerwiedersehen im Geäst.
Der Verantwortliche der diese Wildkatze betreut, erklärte uns die Wildkatzenmerkmale.
Welche sind:
deutlich abgeschwächtes Fellmuster und verwischte Zeichnungen               

graue Fellfarbe mit braun-gelben bis ockerfarbigem Ton                                    weißer Kehlfleck
heller Nasenspiegel
Schwanz ist dick und relativ rund mit dunklen Ringen und endet stumpf
auf dem Rücken ist ein durchgehender schwarzer Strich
Wildkatzen gelten als einzige nicht zähmbare Tiere und lassen sich niemals freiwillig von Menschen berühren. Was ja auch durchaus nicht sein muss. Ein Wildtier ist eben ein Wildtier.      
Wildkatzen sind auch keine verwilderten Hauskatzen. Sondern sie gab es schon lange vorher.                                                                  

Fazit: Schade, dass die Population dieser wunderschönen Wildkatzen extrem abgenommen hat. 

Survival Warnemünde-2. Teil

2. Tag

Nach einer regenerierenden und erholsamen Nacht bin ich dann doch ohne Muskelkater aufgewacht. Welch eine Überraschung. Die Strapazen von gestern waren somit vergessen. Auch Rico war fit und bei einem locker entspannten Frühstück (welches doch keine Wünsche offen lies) in der Loft-Halle, die man großzügigerweise auch als Restaurant, Spielplatz und Entspannungs-u. Begegnungsraum bezeichnen konnte, planten wir den heutigen Tag. Eine kurze Inspektion der ungewöhnlichen Räume, die für alle zugänglich waren, z.B. Vinylraum, Computerraum, Sauna, Kino, Fahrradgarage, Spieleraum und auch ein Fotoautomat brachten uns echt zum Staunen. Außerdem konnten man sich ein Longboard oder eine Gitarre nehmen und seinem entweder sportlichen oder doch musikalischem Talent frönen. 
Da wir uns dann doch lieber in die Natur einbringen wollten, ging die Fahrt zuerst mit dem Auto nach Ahrenshoop. Doch zuvor hat uns das Navi noch auf die Probe gestellt. Es hat nämlich plötzlich angesagt, sie fahren gleich auf die Fähre…. Was denn für eine Fähre? Wir wollten doch gar nicht auf die Fähre. Doch nach kurzer Überlegung und entsprechender Information, wollten wir wohl doch mit der Fähre übersetzen. So blieb uns ein weiter Umweg nach Ahrenshoop erspart. Eine Gebühr von 4,40 € fürs Auto und uns wurde fällig. 
Dann ging es doch glatt ohne Vorkommnisse bis Ahrenshoop.
Dort angekommen, ging es nach kleiner Unstimmigkeit mit dem Parkautomat, der dieses Mal partout kein Geld nehmen wollte (Papier war wohl alle), obwohl ich ja extra vorbereitet war und meine “protzigen”10-Euro-Scheine daheim gelassen hatte, auf direktem Weg zum Strand. 

Das Wetter hat uns auch an diesem Tag nicht im Stich gelassen und uns eine traumhafte Kulisse geboten. Somit blieben kaum Wünsche offen, denn wir konnten die Wellen fotografieren, die sich an den Bohlen und Steinen brachen, ein wunderschönes Haus mit Reetdach, einen Regenbogen und auch Kitesurfer in Action.

Regenbogen vor Haus mit Reetdach
Regenbogen vor Haus mit Reetdach

Um nicht so viel Fotografiezeit zu verlieren, gönnten wir uns nur einen kleinen Zwischensnack. Schon wieder Fisch. Dieses Mal in Form von einem Fischbrötchen. Aber auch zu einer kleinen Hauptmahlzeit sollte man sich doch ein Dessert gönnen, oder? Deshalb folgte noch ein großer Eisbecher. Schließlich sollten die eigenen Fettreserven nicht so plötzlich angegriffen werden. 
Auf der Wunschliste von Ricos Motiven an der Ostsee war noch eine Option offen. Nämlich der Weststrand der Ostseehalbinsel Darß. Dieser soll wohl zu den 20 schönsten Stränden der Welt gehören, mit seiner wildromantischen 13 km Länge.

Strand in Ahrenshoop
Strand in Ahrenshoop – HDR

Also ab zum Auto. Schließlich stand wieder ein bombastischer Sonnenuntergang bevor. Das Navi versprach die Fahrt in 60 min zu schaffen. Dabei hat es wohl vergessen zu erwähnen, dass man gar nicht mit dem Auto bis dahin fahren darf.
Im Ostseebad Prerow mussten wir das Auto zurück lassen. 
Somit durften wir mit unserem Fotogepäck zu Fuß weiter. 4 km zu Fuß. Zu schaffen in ca. 1 Stunde. Oh, das könnte knapp werden…
Schneller Schritt war angesagt. Ein letztes Wanderschild wies die Richtung und die noch folgenden km die uns vom besagten hinreißendem Strand trennten. Der Blick auf die Uhr lies uns schlimmes erahnen. Das war wohl mit einer Nicht-Sportskanone wie mir nicht mehr im Rahmen des Möglichen.
Nun tat ich das Einzige was noch helfen konnte um rechtzeitig den Strand zu erreichen. Ich lies Rico allein weiter gehen bzw. rennen und ging zu der Aussichtsplattform in 800 m Entfernung. Von dort wollte ich mir dann den Sonnenuntergang ansehen. Diese Entscheidung sollte ich dann aber noch bitter bereuen. Wenigstens kam sie von mir und ich konnte Rico keinen Vorwurf machen, mich im Stich gelassen zu haben und mich auf unauffällige Weise los werden zu wollen. So habe ich mich nämlich später dann gefühlt. Allein. Einsam. Verlassen. Wie Hänsel und Gretel. Nur eben ohne Hänsel. Verstoßen und ausgesetzt im Wald. Zwischen reißenden Tieren in der Wildnis verloren und vergessen. 
Davor aber konnte ich auf der Aussichtsplattform doch noch Fotos machen. Nicht vom spektakulären Sonnenuntergang, denn der war von dort gar nicht gut zu sehen, sondern von was anderem. Mir kam es nämlich dann doch merkwürdig vor, das von den Personen die außer mir dort waren, keiner Richtung Sonnenuntergang schaute. Seltsam. Wieso schauten die alle in eine andere Richtung? Was gab es denn da zu sehen? Irgendwie konnte ich mir erst keinen Reim drauf machen. Doch dann konnte ich was braunes entdecken. Dann schnell das Teleobjektiv mit Konverter auf die Kamera geschnallt und endlich konnte auch ich sehen,  was die Anderen schon lange im Blick hatten. Nämlich Wildrehe mit einem Hirsch und auch Hasen, die gegenüber, aber eben doch noch in einiger Entfernung, ihren abendlichen Hunger stillten. 
Wow, was für ein Glück. Damit hatte ich ja nun gar nicht gerechnet. Tiere in freier Natur.

Hirsch mit Rehen

Die Dämmerung brach herein und mit ihr kam die unvermeidliche Dunkelheit. Der Personenkreis schrumpfte gewaltig. Plötzlich war ich allein mit einem Mann, der aber dann auch auf sein Fahrrad stieg und mich völlig alleine zurück lies. 
Rico musste doch auch langsam auf dem Rückweg sein… Wo blieb er denn? Es war doch schon stockfinster. Da konnte er doch gar keinen Sonnenuntergang mehr fotografieren… Schließlich wollten wir uns an der Gabelung im Wald wieder treffen. Doch ein Anruf von mir brachte nichts. Keine Antwort. Auch auf meine Nachrichten reagierte er nicht. Was ist denn mit der Jugend los? Fummeln die nicht ständig an ihrem Handy rum? War etwa was passiert? Schlimm, was für Gedanken einem da durch die Birne schießen. Dann noch die entsetzliche Dunkelheit mit den Geräuschen der Wildtiere. Beängstigend. Der Abend davor war da eher noch harmlos gewesen.  Nun stand ich nämlich, vereinsamt, mitten im Wald und wartete auf Rico. Das war endgültig Abenteuer genug für mich. 
Endlich kam doch der ersehnte Anruf von Rico. Auch zwei Radfahrer kamen aus der Dunkelheit an mir vorbei und nach unzähligen Minuten kam auch Rico aus den Tiefen der Nacht. Meine Erleichterung konnte ich dann kaum zügeln und fiel Rico um den Hals. 
Doch wir mussten ja noch einen beachtlichen Fußweg zum Auto zurück. Von dort aus fuhren wir schnurstracks zur Fähre, da wir nicht genau wussten, wann die letzte übersetzen würde. 
Auf ein leckeres Abendessen mussten wir dann verzichten, weil überall schon Küchenschluss war. Uns blieb dann noch eine Sandwich von der Tanke. Na gut, verhungern würden wir also auch nicht. 
Dieses Mal wollte Rico unbedingt mit dem Fahrstuhl fahren, da er sich doch ziemlich anstrengt hatte, um den Weststrand rechtzeitig zu erreichen. Hier könnt ihr selbst beurteilen, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat.

Weststrand
Weststrand

 

Somit fielen wir auch an diesem Abend total erledigt ins Bett. 

Geplant hatte ich dann noch vom Sonnenaufgang eine tolle Aufnahme zu machen. Rechtzeitig wach wurde ich auch und konnte und wollte aber nicht noch zum Strand laufen. Also blieb die Kurzversion. Einfach die Tür auf und die Sonne beim Überschreiten des Horizontes beobachten und die ersehnten Fotos knipsen. Wunderschön, mit den Kränen im Vordergrund. Schließlich musste es ja einen Vorteil haben, wenn man auf dem Oberdeck seine Kabine hat. 😉
Dann war die Sonne wohl so erschöpft, für uns die ganze Zeit geschienen zu haben, dass sie sich hinter dichten Wolken versteckte und wir nach dem Frühstück auch gleich Richtung Heimat aufbrachen.
Auch da gab es massig Baustellen, welche wir mehr oder weniger schnell durchqueren konnten. Außerdem war ein orkanartiger Wind unterwegs, welcher unser Auto doch gehörig hin und her schwanken lies.  

Fazit: Leider wollte Rico die Kletterhalle nicht nutzen. Schade, hatte mich schon auf spektakuläre Kletterfotos gefreut. Ein Kurzurlaub der einfach grandios war. Warnemünde ich komme bestimmt mal wieder.