Archiv der Kategorie: Macrofotografie

Insekten

Bei der Makrofotografie fasziniert es mich immer wieder Details an den Tieren zu entdecken, die das bloße Auge nicht sieht. Ein Spaziergang mit der Kamera im Garten (in Bodennähe) eröffnet einen da ganz neue Perspektiven. So kriechen doch einige Insekten durch die Wiese, die man gar nicht wahrnimmt, wenn man sich nicht extra dazu aufmacht, sie auch finden zu wollen. Hat man sie dann fotografiert, stellt sich die Frage, welches Insekt ist dann denn nun…? 😉
Da zeigt sich bei mir dann doch die eine oder andere Bildungslücke.
Einer wunderschönen Libelle habe ich auch ganz tief in die Augen geschaut. Irgendwie sehen sie von so dicht dann doch ziemlich gruselig aus. Findet ihr nicht?

Schmetterlinge zu fotografieren ist jetzt zwar nicht so schwer, aber erstens sehen sie wunderhübsch aus und zweitens gibt es da auch Details bei denen es sich lohnt sie mal ganz nah zu betrachten.

Schmeißfliege
Grashüpfer
Zitronenfalter
Schachbrettfalter

Zum Geburtstag hat mir Rico einen Manfrotto-Einstellschlitten 454 geschenkt. Quasi ein neues Hilfsmittel für die Makrofotografie, um gestochen scharfe Fotos zu machen.
In der letzten Woche war Rico nun zu Besuch hier bei mir und so kam es, dass der Einstellschlitten endlich zum wohlverdienten Einsatz kam.

Insekten sind ja nun nicht unbedingt die erste Wahl, wenn man einen Einstellschlitten benutzt. Das Insekt darf sich in dieser Zeit am besten überhaupt nicht bewegen. Nicht mal mit den Augen blinzeln 😉
Es wird auf den ersten Punkt scharf gestellt, den man scharf haben möchte und dann dreht man nach jedem Foto ein Stück weiter und stellt somit den nächsten Abschnitt scharf. Das macht man so lange bis man alles scharf hat was man scharf haben möchte. Im Photoshop muss man dann die vielen Einzelbilder “nur” noch zusammen setzen. Falls man es denn bringt. 😉 Wenn man alles korrekt gemacht und sich das fotografierte Objekt nicht bewegt hat, erhält man ein gestochen scharfes Foto.
Rico wagte sich an Heuschrecken (Grashüpfer) und ich habe es mit einem Spinnennetz probiert, welches mit Morgentau benetzt, wunderhübsch in der Sonne gefunkelt hat.
Nachfolgend könnt ihr unser Resultat sehen. Fürs erste sind wir auf jeden Fall sehr zufrieden.

Charme des Verfalls-Halbmond Teppiche Oelsnitz

Mit der Gründung einer Weberei 1880 begann die Geschichte der bis heute bestehenden Halbmond Teppichwerke. Früher wurden dort Axminster-Teppiche hergestellt. Doch für die Gebäude von früher wird jetzt das letzte Kapitel geschrieben… Das weiß diese Schreibmaschine aus erster Hand zu erzählen.

Der Zauber der einen umgibt, wenn man sich in diesen alten Gebäuden aufhält. Der einen gefangen nimmt und in längst vergesse Zeiten eintauchen lässt. So ist es uns auch hier in dem Objekt der ehemaligen Halbmond Teppich-Werke gegangen.

Zu schade, dass es für die Verantwortlichen keinen anderen Lösungsweg zu geben scheint, als alles in Schutt und Asche zu verwandeln. Ja, der Verfall ist auf jeden Fall zu sehen. Doch es gibt noch einige Gebäude dort, in denen sich der Wandel der Zeit noch nicht soweit vollzogen hat, dass man diese beseitigen müsste. Mit einem bisschen guten Willen und etwas mehr Geldinvestition wäre hier und da noch einiges zu retten und für die Nachwelt zu erhalten. Was sich auf jeden Fall lohnen würde. Muss denn alles Alte wirklich Platz machen für Neues und Fördergelder, in diesem Fall 2,4 Millionen Euro, einzig für den Abriss ver(sch)wendet werden!? Ein klares Nein kommt hier als Antwort. Denn auch das gute alte Sprichwort hat seinen wahren Kern – “Alte Besen kehren gut!”

Da wir nun aber so gar nichts erreicht haben, als wir uns persönlich mit dem Bürgermeister Herrn Horn getroffen haben, um noch restaurationsmäßige Gebäude vor dem Platt machen zu retten. Tun wir hier noch eins und sind für unsere Nachkommen fotografische Zeitzeugen. Mit dieser Fotodokumentation lassen wir euch teilhaben an einem kleinen Teil der DDR Geschichte, der weltweit bekannten Halbmond-Teppich Werke. In dieser Größenordnung wohl auch so ziemlich das letzte Objekt was es von früher noch gibt und nun aber doch der Profitgier weichen muss. Viele viele Menschen waren dort einst beschäftigt und stolz auf ihre Wertarbeit und den Bekanntheitsgrad, den sie mit der Teppichproduktion erreicht hatten.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal festhalten, dass es sehr schade ist, dass alles abgerissen wird. Gerne hätten wir einige dieser Objekte für die Zukunft erhalten (stießen aber beim Oberbürgermeister auf taube Ohren).

Früher (1930) konnten 2500 Menschen ihr Einkommen von dort beziehen. Jetzt sind es nur noch 220 Menschen (in neuen, stillosen Fertigungshallen). Trotz allem hat es dieser Betrieb bis heute geschafft, noch zu existieren und zu produzieren. Das klingt fast wie ein Märchen aus 1001 Nacht, mit dem es der DDR damals gelungen ist, durch die Kooperation mit arabischen Ländern, die Devisen des sozialistischen Staates aufzuhübschen.

Auf einer Fläche von 56.000 Quadratmetern sind die Gebäude der Halbmond verteilt. Ein riesiges Areal, welches jetzt (in dieser Größenordnung bestimmt letztes Objekt) dem Untergang geweiht ist. Denn die Fördermittel von schlappen 9 000 000 (Renaturisierung) sind bereits bewilligt, das Abrissunternehmen hat seinen Auftrag bekommen und steht bereits in den Startlöchern. Das Trauerspiel soll bereits 2022 beendet sein.

Nach dem Abriss möchte die Stadt Oelsnitz erneut ein Gewerbegebiet errichten. Interessenten gibt es wohl bereits.

Beim Streifzug durch die vielen Gebäude, bekommt man erst das Ausmaß dieses riesigen Komplexes zu spüren. Denn immer wenn man denkt man ist durch, wird man schnell eines besseren belehrt und entdeckt noch unbekannte Räume. Nicht alle sind mehr zu betreten, denn so einige Decken haben nicht mehr die Kraft weiter gegen den Verfall anzukämpfen.

Eroberung der Pflanzen.

Rost bemächtigt sich der Metallteile und behält die Oberhand. Dächer entledigen sich ihrer Last und brechen durch. Vergessene Dokumente geben ihre letzten Geheimnisse preis.

Datenschutz?

Doch nicht nur die Zeit hinterlässt dort ihre Spuren, sondern auch viele viele Menschen, die meinen, sie müssten “helfen” alles dort befindliche zu zerstören.

Wahllos werden Fensterscheiben zertrümmert, Türen zerhackt, Rohre aus den Wänden gerissen, Teppiche mit Farbe beschmiert, Möbel zerstört und die Liste ließe sich noch beliebig fortführen.

Aber es gibt eben auch noch die andere Seite. Zu sehen, wie die Natur sich ihren Weg durch die Objekte bahnt und teilweise beherrscht, ist bewundernswert und man kommt aus dem Staunen kaum heraus.
In vielen Lost Places (wie auch hier) hat man das Gefühl, dass die Menschen von jetzt auf gleich alles haben liegen und stehen lassen müssen. So gibt es noch Unmengen von Akten, Rechnungen, Lieferscheinen, Mustern von Teppichen u.s.w. zu bestaunen. Auch einige einzigartige (künstlerische) Graffitis geben den Gebäuden einen gewissen Charme.

Mit diesem Beitrag möchten wir darauf aufmerksam machen, dass etwas Einzigartiges und Unwiederbringliches zerstört wird.

Der Spruch: “Nimm nichts mit als Deine Fotografien und hinterlasse nichts als Deine Fußspuren” gilt für Lost-Places-Jäger, denn sie sind sehr darauf bedacht, nichts zu zerstören. Egal ob sie die Erlaubnis haben oder sich unerlaubt Zutritt verschafft haben. Man muss “Ehrfurcht vor dem Ort” haben, an dem man sich befindet. Nur so kann man das Flair und die Verwundbarkeit der Lost Places fotografisch einfangen.

Ein Blick hinter die Kulissen. Still ist es im Örtchen.

Fazit: Die Mystik die im Verborgenen liegt, hat es uns angetan und dieses Objekt hat/hatte da eine Menge zu bieten. Leider hat inzwischen der Abriss schon begonnen und es gibt für diese Gebäude keine Zukunft mehr. 🙁

Eiskristalle und Flechten

Wenn ich heute so zum Fenster raus schaue, frage ich mich ernsthaft ob sich hier noch jemand an diesen Fotos erfreuen kann…? Draußen scheint die Sonne, es sind bombastische 15°C und wir sind mitten im Februar. Genauer gesagt schreiben wir den 22.02.2021. Vorherige Woche noch hab ich bei eisigen Temperaturen diese wunderschönen Eiskristalle fotografiert. So richtig kann ich mich sogar selbst nicht mehr daran erfreuen. Obwohl an dem Tag, als ich da unterwegs war, mich die Sonne auch begleitet hat.

Auf jeden Fall möchte ich euch die Diamanten der Eiswelt nicht enthalten. Schließlich glitzern und funkeln sie ebenso schön wie richtige Diamanten.

Wissenswertes: Flechten gehören botanisch betrachtet zu einem Kollektiv von Pilzen und Algen.
Flechten können mehrere hundert Jahre alt werden und in Ausnahmen sogar über mehrere tausend Jahre.
Sie schaden den Bäumen nicht, denn sie wachsen nur drauf, schützen sie sogar vor dem Eindringen von Bakterien und Pilzen. Durch ihre symbiotischen Verbindung decken sie ihre Bedürfnisse selbst.
2 000 verschiedene Arten gibt es sogar in Europa.
Sie lieben und brauchen Orte mit sauberer Luft. Wo Flechten wachsen, gibt es weniger Erkrankungen der Atemwege.