Archiv der Kategorie: Langzeitbelichtung

Best-of 2017

Auch dieses Jahr möchten wir euch wieder mit einem Best-of unserer liebsten Fotos erfreuen. Dafür haben wir uns wieder zusammengesetzt und uns durch alle Beiträge des Jahres gearbeitet. 
Natürlich hatten wir uns viel mehr Fotos ausgesucht, als es möglich war sie in das Best-of zu packen. Sonst wäre das Video dazu soooo lang geworden, dass ihr bestimmt nicht bis zum Schluss durchgehalten hättet es anzuschauen. Also mussten wir uns von einigen Fotos aus dem Video trennen. Bei der Fotoauswahl waren wir uns ziemlich schnell einig was wir drin lassen und was nicht. 
Viel schwerer viel uns da die Auswahl der Musik. Der erste Titel war noch sehr schnell gefunden. Schließlich hat uns da Ricos Kumpel Florian mit einem seiner neuen Titel ausgeholfen. Der Song passte super zu unserem Video. Nun fehlten nur noch zwei Musikstücke. So haben Rico und ich uns fleißig durch die weiten YouTubes geklickt. Nach langer Suche hatten wir den zweiten Song gefunden. Doch der musste bezahlt werden. Rico wollte ihn aber so dringend haben, dass er eine Lizenz gekauft hat. 
Kopfzerbrechen hat uns der dritte Musiktitel bereitet. Wobei ich schon sehr zeitig wusste, welcher mir gefallen hat und ich unbedingt dabei haben wollte. 
Jetzt musste nur noch Rico überzeugt werden. Was sich doch ziemlich schwierig gestaltet hat. War der schon immer so stur? 😉
Irgendwann hat er dann aber klein bei gegeben und nun hört selbst. Das dritte Lied passt doch super dazu, oder? Gerne könnt ihr uns eure Meinung zum dritten Lied und allgemein zum Best Of  2017 mitteilen!

Ohne die entsprechende Musik würden die Fotos fast schon langweilig rüber kommen. Sie ist eine enorme Bereicherung für unser Bewusstsein. Musik verändert alles und steuert unsere Emotionen.  Lasst euch also mitreißen und genießt unseren kleinen Jahresrückblick auf unser Jahr 2017.
Das letzte Foto lässt euch sogar schon einen Blick in die Zukunft werfen, denn es ist bisher noch unveröffentlicht!

Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß beim Schwelgen in Erinnerungen.

 

Herbst-Facetten

Herbst. Es geht also wieder Richtung Winter. Doch wir hatten doch noch paar schöne Herbsttage erwischt, die es mir ermöglichte, diese tollen Seiten des Herbstes einzufangen. 

Vor allem früh morgens kann man doch, bevor man auf Arbeit muss, noch den ein oder anderen traumhaften Blick auf den Sonnenaufgang genießen. Diese Pferdekoppel war praktisch direkt auf dem Arbeitsweg. 


Dieser Eichelhäher hat wohl den Schnabel ziemlich voll.
Traut man ihm doch gar nicht zu, dass er solche großen Nüsse einfach runter schluckt. 

Natürlich soll auch dieses Jahr mein Eichhörnchenbild nicht fehlen. Dafür war ich mehrere Male direkt nur deswegen unterwegs. Eben meistens vergebens. Jedenfalls was das Eichhörnchen betrifft. 
Irgendjemand muss denen immer Bescheid gesagt haben, dass sie sich ja nicht zeigen sollen, wenn eine Frau mit Kameraausrüstung vorbei geschneit kommt. 
Ein unvorsichtiges Eichhörnchen hat wohl nicht gemerkt, dass ich in der Nähe war und kam aus seinem Versteck raus. Doch es war trotz allem ziemlich weit entfernt von mir.

Diese frühmorgendliche Stimmung, in der die Spinnweben mit Tau behangen waren, gelang mir an der Talsperre Pöhl.


Wer da wohl keine Lust mehr auf seine Wanderschuhe hatte und barfuß weiter gelaufen ist…

Der Star ist wohl dieses Jahr Vogel des Jahres. So hatte ich das Glück ihn gleich im Schwarm zu fotografieren. Auf einem Baum mit Beeren ließen sie sich im Schwarm nieder und einen Moment später war keine Beere mehr zu sehen. 


Dieses Sonnenuntergangsbild ist in Oelsnitz, im schönen Vogtland, entstanden. Fast wäre ich auf die Gartenlaube meiner Mutter geklettert um einen schönen Blick zu erhaschen. Doch auch ohne Stunteinlage  konnte ich den Sonnenuntergang einfangen. Der Schrebergarten wurde hier einfach als Vordergrund mit ins Bild genommen. 

Fazit: Der Herbst in seiner Farbenpracht ist schon eine wunderschöne Jahreszeit. 

Survival in Warnemünde – 1.Teil

Ja, ihr habt richtig gelesen. Survival in Warnemünde bzw. auch noch in der näheren Umgebung. 
Rico und ich haben uns nämlichen in einen Abenteuerurlaub gestürzt. Dazu mussten wir eben nicht erst in irgendeinen Dschungel fahren. Das kann man auch hier in Deutschland haben…
(((Wobei ich wohl noch mehr gelitten habe als Rico. Dazu haben wir uns nämlich nächtlichen Gefahren ausgesetzt. Schließlich leben in den Wäldern auch Wildtiere. Die Geräuschkulisse lässt da auf einiges schließen. Wobei wohl die Fledermäuse, die vor unserem Gesicht gerade noch, ohne uns zu streifen, abdrehten, eher zu der harmloseren Spezies gehörten. )))

1. Tag 

Schon die Fahrt nach Warnemünde war ein Abenteuer. Nun nicht unbedingt eins, welches man unbedingt haben muss, aber eben in diesem Fall nicht zu vermeiden gewesen. Man fährt durch unzählige Baustellen. Wobei man von fahren oft gar nicht sprechen kann. Meist schleicht man in Stop-and-go hindurch. Eigentlich wollte ich die Baustellen ja zählen, habe aber dann irgendwann den Überblick verloren, da die Zahl schon in schwindelerregende Höhe stieg. So weit kann doch echt niemand zählen… 😉
Normalerweise ist die Fahrt von Plauen mit Zwischenstopp in Freiberg in 6 Stunden und 10 min zu schaffen. Wir haben sie doch in einer wahren Meisterleistung von 8 Stunden geschafft. 

Nun aber zum Anfang der Geschichte, der auch schon ein klein bisschen Abenteuer war. Zuerst einmal haben wir uns ein echt ungewöhnliches Hotel ausgesucht, welches, da wir uns eben keinen Kreuzfahrturlaub gönnen konnten, ins 2017 neu eröffnete, aus Überseecontainern (86 receycelten Containern) bestehende Hotel stürzten.  Das DOCK INN. Es befindet sich im alten Industriehafen und durch die gegenüberliegenden Kräne mit Werft kam auch gleich das maritime Flair auf. Dazu ein frische Brise Seeluft und schon fühlten wir uns als würde das Schiff jeden Moment ablegen. Der Container, also unsere Kabine, lag ganz ganz oben. 5 Etage. Also quasi auf dem Sonnendeck.
Es war 2 m breit und 12 m lang.  Zuerst kam man ins Fernsehzimmer, welches man durch eine Tür vom übrigen Raum abtrennen konnte. Im lang gestreckten Gang kam man an der Toilette mit Dusche und Waschbecken vorbei (natürlich hinter einer Tür versteckt). Dahinter kam dann auf einem Podest (mit einer kleinen Treppe) der Schlaf-und Ruhebereich, der durch vom Boden bis zur Decke reichenden Fenstern abgeschlossen wurde. Ist dann im Winter die Heizung an, kann man dort sicher einen warmen Pops bekommen. 
Ein kleiner Wermutstropfen kam dann auf dem Containerschiff doch auf. Schließlich muss man den Parkplatz im Parkhaus gleich nebenan extra bezahlen (7,50 Euro mit Übernachtung  😉 ). Möchte man das nicht, muss man sich selbst um einen Parkplatz in Warnemünde kümmern. Könnte natürliche einige Zeit in Anspruch nehmen…

Da wir ja doch schon unseren zeitlichen Rahmen gesprengt hatten, sind wir gleich nach der Ankunft direkt zum Strand aufgebrochen. Mit unserem ganzen Equipment ging es dann los. Auf dem Weg dorthin konnten wir unseren Magen noch mit industriell hergestellten Fisch verwöhnen. Hätte natürlich auch frischen Fisch gegeben, den wir aber aus bestimmten Gründen verschmähten. 
Am Strand angekommen erwartete uns eine Brise erfrischender Ostseeluft, gekrönt von einem Himmel in den schönsten Blautönen und Sonnenschein. Herrlich. 
Gleich 3 Leuchttürme warteten darauf, von uns fotografiert zu werden. Nebenbei boten sich Strandkörbe, Möwen, Hunde, Drachen und Schiffe als Motiv an. 


Plötzlich kamen wir auf die Idee uns Fahrräder auszuleihen und fix mal schnell nach Nienhagen zu dem Gespensterwald zu radeln. Gesagt getan. 
Mein Entschluss ein Cityrad statt einem E-Bike zu nehmen, habe ich wohl an die tausendmal von ganzen Herzen bereut. Da wollte ich was für meine Gesundheit tun und dabei kam genau das Gegenteil zustande. So war der Sattel des Fahrrades dermaßen unbequem, dass mir schon nach kurzer Zeit der Glutaeus maximus und seine zwei Helfer die Freundschaft gekündigt hatten. Nach dem Kaumuskel ist er eigentlich der zweitkräftigste. Da passt bei mir bestimmt was nicht. 
Kurz gesagt, wir sollten wohl kräftig in die Pedale treten um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang vor Ort zu sein. Veranschlagte Fahrzeit war wohl 40 min. Gefühlte Fahrzeit war dann 2 Stunden. Gefahren sind wir wohl 1 Stunde. Schuld dran war wohl wiedermal ich. Mein Knackarsch war wohl nicht mein einziges Problem. Auch meine Lunge bekam nicht die Portion Luft, die sie gebraucht hätte, um zügig in die Pedale zu treten. Kurz und gut. Wir haben es trotzdem irgendwie geschafft. Vielleicht war ich ja doch nicht so schlecht…
Der Himmel und die kahlen Bäume boten einen phantastischen Blick. Da war jede Anstrengung im Augenblick vergessen. 
Rico setzte sein Weitwinkelobjektiv ein und ich erst mein Kit-Objektiv und dann meine 50mm Festbrennweite. 



Nach vielen tollen Fotos mit spektakulärer Aussicht fiel mir doch glatt ein, dass wir auch den gleichen stressigen Rückweg hatten. Auf einem Fahrrad, auf welchem ich gar nicht mehr sitzen konnte. Dazu kam noch, dass es inzwischen dunkel war. Richtig dunkel. Der Weg zurück ging zwischen Bäumen auf der einen Seite und auch auf der anderen Seite entlang. Gruselig. Obwohl der Geisterwald schon hinter uns lag, konnte ich auch dem anderen Wald keine Romantik abgewinnen. Wäre Rico nicht dabei gewesen, hätte mich keine Macht der Welt den gleichen Weg zurück gebracht. 
Unterwegs kamen wir an einer Gaststätte vorbei wo wir Rast machten um unser Abendessen einzunehmen. Drei Ostseeheringe mit Bratkartoffeln sollten mir helfen, meine verloren gegangene Energie zurück zu erlangen. Doch schon beim essen konnte ich nicht genügend Kräfte mobilisieren und es gingen zwei Ostseeheringe zurück in die Küche. 
Beim Aufstieg auf meinen Drahtesel wurde ich gnadenlos in die Wirklichkeit zurück katapultiert. Jeden einzelnen Stein hätte ich in Gestalt und Beschaffenheit detailliert beschreiben können.  Außerdem kam so ein komisches Geräusch von unten. Wie sollte ich bloß noch bis zum Hotel durchhalten? Dann noch die Angst überhaupt vom Rad abzusteigen, da ja überall ringsum Räuber in den Bäumen hätten versteckt sein können. 
Rico konnte mein Jammern wohl kaum noch ertragen und erbarmte sich, mal einen Gang zurück zu schalten und hinter mir zu fahren. Da fiel ihm dann auch auf, dass ich wohl doch nicht übertrieben hatte, denn mit einem platten Reifen ist es wohl doch nicht so gut voran zu kommen. Zum Glück war eine Luftpumpe am Rad und die aufgepumpte Luft hielt auch die restliche Fahrzeit zum Hotel zurück durch.

Bis dahin hatte ich also doch tatsächlich alle Gespenster besiegt und unbeschadet überstanden. 

Die fünf Etagen zu Fuß hoch zu unserem Zimmer (Kabine) konnte ich beim besten Willen nicht mehr schaffen. So kam eben der Fahrstuhl auf seine Kosten. 
Nach einer klitzekleinen Dusche fiel ich dann mehr tot als lebendig aufs Bett und war wohl sofort eingeschlafen. 

Teil 2 folgt nächste Woche. Seid gespannt.