Archiv der Kategorie: Langzeitbelichtung

Audi-fahren oder fotografieren?

Wir haben uns für die Variante fotografieren entschieden.
Also kaufen und fahren kann einen Audi doch wohl jeder, oder?
Doch das wäre für uns viel zu banal. Wir haben eben einfach das neue Audi-Autohaus in Plauen fotografiert, inclusive Audis. Nicht eben nur einfach am Tag, sondern spät Abends.
Erst vor kurzen wurde es in die Plauener Elsteraue (Böhlerstraße) integriert.
Hier wurde doch glatt die Bauzeit von acht Monaten eingehalten. Und bestimmt auch die Baukosten. 
Und wieder wurde ein Stück Natur durch Beton und Glas ersetzt. 🙁

Stylisch absolut top, soll es eben auch zur Nacht-schlafender-Zeit mit den beleuchteten Audis auf sich aufmerksam machen und zukünftige Käufer einfangen. 
Schließlich weiß man ja nie, wann man die Entscheidung trifft, sich einen Audi leisten zu wollen oder zu können.
Dazu haben wir die Straßenlaterne, vorbeifahrende Fahrzeuge, einen geparkten Audi und eine Glaskugel in unsere Fotos einbezogen. 
Wobei es schon ziemlich lustig war, als wir mit dem Stativ und der Kamera drauf am Straßenrand standen und die meisten Autofahrer schlagartig auf Schneckentempo abgebremst haben, um nur ja nicht von uns geblitzt zu werden. 
Die Glaskugel am ausgestreckten Arm eine Zeitlang in Position zu halten, hat echt meine ganze Muskelkraft in Anspruch genommen. Welche Muskeln? Ich hab doch gar keine mehr. Jedenfalls keine die in Top-Form sind. Deshalb ist mir dies nur bei einem Foto gelungen. Eigentlich hätte sich auch der Fotograf mal bisschen beeilen können. 😉
 

Reiche Zeche bei Nacht

Schon länger geplant. Aber meistens scheiterts eben am Zeitmangel.
Aber jetzt hat es doch geklappt. Gut Ding will Weile haben, wie man so schön sagt.
Die Idee kam von meinem Freund Sven. Markscheider bis ins Blut. Deshalb verbringt er viel Zeit an der Reichen Zeche und hat sich wohl in das Motiv verliebt. Wer jetzt so wie ich beim ersten Mal hören denkt: “Was ist den ein Markscheider?”

»Der Markscheider ist ein speziell im Bergbau tätiger Vermessungsingenieur.«
– Zitat: Wikipedia.de

Bildungsauftrag erfüllt ✔
Weiter im Text. Vorgestellt hat er sich die Fotos bei Nacht mit Sternenhimmel. Dass bei einem beleuchteten Motiv ziemlich schwierig werden würde und ich einen Erfolg nicht garantieren könne, habe ich ihm schon vorher klar gemacht.
So wurde ich abends am Wohnheim abgeholt und wir fuhren zur Reichen Zeche hoch.
Natürlich haben wir einen der kältesten Tage des Jahres erwischt. Na super!
Bei so einer Kälte macht es gleich doppelt so viel Spaß mit einem metallischen Stativ in den Händen zu hantieren.

Zuerst bin ich zu meinem Lieblingsmotiv gegangen, welches man auch schon bereits auf einem tollen Sonnenuntergangsfoto gesehen hat. Ich finde auch bei Nacht macht es einen schönen Eindruck.

Aber wie bereits geahnt, war es mir nicht möglich mehr aus dem Sternenhimmel rauszuholen. Das Umgebungslicht war zu stark. Bin trotzdem ganz zufrieden. Ich liebe dieses Rad.

An der Steinkippe hier haben wir uns auch versucht. Weil es dort so dunkel war, war es nahezu unmöglich den Fokus manuell im dunkeln richtig einzustellen. Sven leuchtete mir also mit meinem Handy damit ich was erkennen konnte. Es war so kalt draußen, dass mein Handy nach 2 Minuten in der Kälte, bei noch 60% Akku, den Dienst verweigerte und lieber in einen tiefen Winterschlaf ging.

Hier sieht man auch gut, wie stark das Licht von Freiberg im Hintergrund ist. Sternenhimmel adè!

Das Highlight des Abends war aber der in Nebel gehüllte Förderturm.
Die wärmere Luft aus dem Untergrund wurde durch die starke Temperaturdifferenz zu einem wabernden Nebel. Mit einer Langzeitbelichtung einer toller Effekt!

Nach nur 33 Bildern an diesem Abend beendete dann auch die Kamera, von der Kälte gequält, die Arbeit. Auch wir waren bis aufs Knochenmark durchgefroren und spürten weder Hände noch Füße.

Silvester 2017 – Feuerwerk in Groß Lindow

A: Habt ihr denn keine Fotos zu Silvester gemacht?
B: Klar, na aber sicher doch!

Und jetzt sollt ihr diese natürlich auch zu Gesicht bekommen! Ich war letztes Jahr bei meiner Freundin und ihrer Familie zu Silvester. Und weil ich im letzten Jahr eher weniger der Beiträge hier geschrieben haben, erzähl ich dieses mal etwas mehr. 

Im kleinen Dörfchen Groß Lindow genoss ich also die letzten Tage des Jahres. Irgendwie ist alles immer ganz anders dort. An den Tagen dort nehmen wir uns meistens nicht sonderlich viel vor und machen einfach das was so an- und uns so einfällt. Das macht die Tage und die Zeit dort viel länger. Man entschleunigt und beruhigt. Früh um 9 oder 10 Uhr aufstehen, das heißt eigentlich in meinem Fall eher: Früh um 9 oder 10 Uhr geweckt werden, weil man selber noch nicht aufgewacht ist, weil man mal wieder länger wach war als die Freundin. Entspannt frühstücken, dann mit dem Schäferhund Lasse ‘ne Runde im Wald spazieren gehen. Nachdem wir wieder Zuhause sind dann auf dem Hof noch ein wenig mit Lasse spielen, bevor wir dann reingehen und überlegen was wir so machen könnten. Das reicht von eine Serie auf Netflix ansehen über die Großeltern nebenan besuchen weiter zu einem kleinen Mittagsschläfchen bis hin zu…natürlich fotografieren. Das muss eben sein. Aber ihr seht schon, besonders aufregende Sachen sind da nicht dabei. Und das ist auch gut so. Langeweile tut manchmal echt verdammt gut. Wobei “Langeweile” etwas übertrieben ist. Aber ab und an mal ein paar Tage ohne Aufgaben und kreisende Gedanken, an Dies und Jenes, sind Balsam für die Seele! Ich denke ihr versteht was ich meine! Falls nicht, solltet ihr das vielleicht auch mal ausprobieren 😉

Naja viel spezielles gibt es daher auch nicht zu erzählen. Ums Feuerwerk fotografieren kam ich aber dennoch nicht herum. Soll heißen, ich wollte das auf jeden Fall machen! So hab ich mir an Silvester mein neuen Fotorucksack (frisch zu Weihnachten bekommen (Danke Mum!)) (Bitteschön Rico)gepackt um mir einen guten Platz zu suchen. Ich stellte mir was mit Wasser im Vordergrund vor, wo sich später das Feuerwerk drin spiegeln sollte. Somit verblieben schon nur noch wenige Plätze. Dar Kanal der direkt durchs Dorf führt war einer davon. Aber mitten im Dorf zu stehen ist eher unpraktisch, wenn das Feuerwerk nur quasi paar hundert Meter oder weniger um einen rum abgefeuert wird. Weil ich natürlich nicht genau wissen konnte, wo was wie abgefeuert wird, war mir der Platz doch zu unsicher. Denn viel Zeit ist ja nicht. Gerade im Dorf ist das Spektakel dann schnell vorbei.

Möglichkeit zwei, der Schwanenteich. Etwas außerhalb und mit relativ freier Sicht aufs Dorf. Also dort hin gegangen. Alles testweise aufgebaut um die Perspektive und Sicht schon mal auszutesten. Sieht gut aus! Sollte passen. Und ein paar Light-Painting-Bilder haben wir auch gleich noch gemacht. Wir hatten Wunderkerzen dabei und Freundin Lisa wollte schon immer Mal so ein Bildchen machen. Also hab ich Lisa kurzerhand am Wasser positioniert um auch hier die Spiegelung zu bekommen. Und los geht’s!

Erster Versuch des Light-Paintings. Geschriebenes 2018 nur sehr schwierig zu erkennen.
Erster Lightpainting-Versuch

Was zum…? Was soll das denn sein? “202”? Ich dachte wir hätten 2018?!
Gar nicht so einfach, aber das muss besser gehen Lisa!

Späterer Versuch des Light-Paintings. 2018 deutlich zu erkennen. Spiegelung im Wasser abgeschnitten

Ein paar Versuche später. Na geht doch!
…ach verdammt…wir müssen nochmal. Die Spiegelung ist nicht ganz drauf…
Da hat wohl der Fotograf geschusselt…

Perfekt. Wurde aber auch Zeit. Wir hatten nämlich nur 10 Wunderkerzen dabei. Das hier war dann auch die letzte. Wir haben insgesamt 18 Bilder gemacht. Pro Wunderkerze meist 2 Aufnahmen geschafft.

Aber Rico…wir wollen endlich Feuerwerk sehen!
Ja, ja…schon gut. Ihr habt ja recht, ich beeil mich ja schon. Erstmal gings dann natürlich wieder nach Hause. Denn 0 Uhr lag noch 6 Stunden in der Zukunft. Also erstmal noch die Zeit mit der Familie verbracht. Karten spielen, erzählen und schlechte Witze und billiges Plastikspielzeug aus Tischfeuerwerk verkürzte die Zeit jedoch relativ gut. Um 23:20 Uhr machten wir uns wieder fertig und gingen los zum vorher ausgekundschafteten See. Ich befürchtete auch andere Leute würden den See zum feiern aufsuchen. Glücklicherweise täuschte ich mich. So waren wir alleine am See und ich hatte freie Platzwahl und vor allem meine Ruhe dort. Alles wie zuvor aufgebaut und eingestellt. Passt immer noch. Das muss es sein, was man “ein Wunder” nennt.

Das Testfoto, auch ohne Feuerwerk schon ein netter Anblick.

00:00 Uhr – 2018
So lasset das Geballer beginnen!

Ich denke, das sind doch ganz akzeptable Aufnahmen…
Wie gefallen euch die Fotos?

Rico