Bei einem Spaziergang in Plauen entdeckte ich mit Lisa vor einiger Zeit schon ein „geiles Graffiti“. Beim letzten Besuch in Plauen blieb dann auch Zeit für ein paar Fotos dort. Ich hatte schon eine kleine Vorstellung von den zukünftigen Bildern. Wie ihr von mir vielleicht schon gewohnt seid, meist eher düster und ruhig. Als Hauptmotiv sollte aber diesmal nicht ich, sondern das Kunstwerk dienen. Wer das Graffiti gern in echt sehen möchte findet es in der Holbeinstraße in Plauen.
Um unsere Ruhe zu haben und auch für den besonderen Look, sind wir erst im Dunkeln so gegen 22 Uhr dort hin. Leider hat man uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Gebäude, mit dem Graffiti an der Wand, brannte Licht… Wer arbeitet bitte so spät noch? Ach so…wir ja irgendwie auch… Naja was soll’s. Wir haben also damit umgehen müssen und zum Glück sieht man davon nichts auf den Bildern. Schwein gehabt.
Lustig war auch, wie vorbeifahrende Autos immer ganz ängstlich abgebremst haben, weil sie dachten wir würden blitzen. Nicht ganz falsch, wir hatten ja tatsächlich zwei Blitze dabei. Die funktionieren aber ein bisschen anders und erfüllen auch einen ganz anderen Zweck. Vielleicht waren sie ja aber auch nur neugierig was wir so treiben.
Tag 3: Endlich ging es wieder zu den …. Na was glaubt ihr? Ja, zu den Triberger Wasserfällen. 😉 Zeitig schälten Rico und ich uns aus den Federn und bei ziemlich windigem Wetter ging es eine kurze Strecke mit dem Auto und danach fußläufig weiter zu den Stellen den Wasserfall in kleidsamer Einsamkeit aufs Bild zu malen. Stille, nur die Vögel die schon wach waren, begleiteten uns auf unserem Weg. Doch so ab und zu konnten wir andere Bettflüchter treffen. Jetzt blieb nur noch ein Wunsch offen. Ihr wisst noch… „Das“ Eichhörnchenbild zu ergattern. Hoffentlich hatten die Eichhörnchen ihre Nachtruhe auch schon beendet. Wir waren auf jeden Fall in freudiger Erwartung.
Endlich… Absolut bewegungsunfähig vergaßen wir fast zu atmen, als ein Eichhörnchen unseren Weg kreuzte. Eine Kurve weiter unten blieb es sitzen. Mit all unserer Vorsicht und so ruhig und lautlos wie möglich machten wir uns auf den Weg runter. Rico nahm eine Erdnuss zu Hand und hielt sie dem Eichhörnchen hin. Noch unentschlossen, ob es uns trauen konnte, kam es langsam näher. Blitzschnell nahm es die Nuss und ging erstmal auf Abstand. Aber habt ihr gesehen, was das Hörnchen für Zähne hatte. Damit hätte es Rico doch glatt aufspießen können. 😉 Doch Rico meinte, es war so aufregend die kleinen Pfötchen auf seiner Hand zu spüren. Klares Indiz dafür, dass ihn nun doch das Eichhörnchenfieber gepackt hatte.
Eine weitere Nuss wechselte den Besitzer und ich konnte es gar nicht
fassen, so nah an dem Hörnchen zu sein und Fotos machen zu können.
Völlig begeistert und von innen strahlend, ich hätte glatt eine
Kleinstadt mit Strom versorgen können, war ich restlos glücklich und wir
konnten ins Hotel zurück um unseren Magen mit Inhalt aufzufrischen.
Unterwegs kamen die roten Kopfhörer noch zum Einsatz und beinahe gelang
mir noch ein Eichhörnchenbild. Aber eben nur beinahe. Die Kamera vor den
Augen war ich dabei Rico zu fotografieren. Dabei fiel mir auf, dass
sich ein Hörnchen von hinten anschlich und in unser Foto gefotobombt
ist. Nur das ich eben als riesengroßer Hirni nicht abgedrückt habe,
sondern Rico ein Zeichen gegeben habe, dass er einen Besucher hat und
schon war er wieder allein. Und ich um ein tolles Eichhörnchenbild
ärmer. Landschaftlich versank allmählich die Gegend im Nebel und wir
waren mittendrin. Zum Glück war es nicht so gruselig wie im Film „The
Fog – Nebel des Grauens“.
Da ein Sturmtief vorhergesagt wurde, fuhren wir, ohne noch irgendwelche Unternehmung zu starten, gleich nach dem vorzüglichen Frühstück und Bezahlung der Unterkunft, zurück nach Hause. Und die Vorhersage sollte recht behalten. Als Rico und Lisa ihren Zug dann von Plauen nach Freiberg nahmen, wurden sie aufgrund eines Baumes auf der Oberleitung in Reichenbach aufgehalten. Letztendlich ging die Fahrt dann notgedrungen wieder zurück nach Plauen. Am nächsten Tag durften die Beiden sich dann erneut ein Ticket nach Freiberg kaufen, denn die Bahn erkannte die aufgrund er Witterung abgebrochene Fahrt nicht an. 🙁
Tag 2: Ausgeschlafen ging es runter in den Frühstücksraum um ein sehr leckeres Frühstück zu genießen, welches wirklich allen Gaumenfreuden etwas zu bieten hatte. Also first class für uns Naturfreunde.
Ein Blick zum Fenster raus lies uns hoffen die Regenjacken heute schonen zu können. Doch zur Sicherheit wurden sie ins Wandergepäck integriert. Gleich nach dem Frühstück ging es auf dem gleichen Weg wie am Vortag wieder per pedes zu den Triberger Wasserfällen. Schließlich ist es eine echt schöne Wanderung dahin. An diesem Tag durften wir unsere Konuskarte einsetzen, die uns dann mit ermäßigten Eintritt wieder zu den Wasserfällen führte. Also allein waren wir da nicht. Viele Naturfreunde, Familien, Wanderer und und und waren ebenfalls dort unterwegs.
Heute wollte ich endlich „das “ Eichhörnchenfoto schießen. Mit offenen Augen und geschärften Blick, die Kamera im Anschlag, war ich in Position. Geholfen haben mir auch die Augen von Lisa und Rico, die auch mit erhöhter Aufmerksamkeit in Alarmbereitschaft waren, wenn sie ein Hörnchen entdecken. Doch die sind trotz dass sie die Besucheranstürme gewohnt sind, sehr vorsichtig und ruck zuck wieder aus dem Blickfeld verschwunden. Einige Fotos konnte ich trotzdem schießen. Auch wenn man für einige ohne entsprechendes Objektiv wohl keine Aufnahme riskiert hätte.
Endlich hatte doch eins genug Mut um mit Rico Kontakt aufzunehmen. Meine
Kamera war einsatzbereit und mein Adrenalinspiegel enorm hoch. Doch
hatte Rico sich eine denkbar miserable Position ausgesucht das
Eichhörnchen mit ner Nuss zu bezirzen. So konnte ich nur hilflos
zusehen, wie es nach erhaschen der Winterüberlebensnahrung diese schnell
unter die Erde brachte und wieder verschwand. Ohne das ich ein Foto
zustande gebracht hatte. ;( Über unseren Hunger führte uns der Weg in
eine Gaststätte „Tresor“ in Triberg. Genau dahin wo sich bis 1986 das
größte Aktiendepot des süddeutschen Raumes befand. Dort konnte man jetzt
in original erhaltenen Tresorräumen, sicher gelagert, sein Mittagessen
genießen.
Mir wurde angeboten eine Hochzeit zu fotografieren.
Und um dort nicht völlig ins Fettnäpfchen zu treten, bat ich Lisa und
Rico einige verliebte Pärchenposen zu simulieren. Deshalb suchten wir
eine Stelle wo wir ziemlich ungestört waren. So ging einige Zeit ins
Land. Nach unserem Fotoshooting, bei dem sich die beiden mächtig ins
Zeug gelegt hatten und ihr ganzes verliebt-sein präsentierten, konnten
wir uns völlig entspannt in einer Eisdiele einen leckeren Eisbecher zur
Gemüte führen.
Die Hoffnung doch noch ein super Eichhörnchenfoto zu erwischen, ließ uns vor dem Rückweg nochmal einen Abstecher zu den Wasserfällen machen. Doch Fotos von Hörnchen die weit weg sind und uns ihr Hinterteil präsentieren hatte ich inzwischen genug. Heute war wohl nix mehr zu reißen. Also ging unsere Fahrt mit dem roten Bus zurück nach Schönwald. Impulsiv wie wir waren, führte uns unser Fußmarsch direkt zu der Gaststätte “ Restaurant Klosterstüble“. Leider waren die auf so spontane Gäste nicht vorbereitet und konnten uns somit auch keinen Platz anbieten. Unverrichteter Dinge zogen wir von Dannen und kehrten in der gleichen Gaststätte wie am Vortag ein. Dieses Mal war das Essen nicht ganz so lecker, denn der Koch war wohl überhaupt nicht mehr verliebt, weil das Salz in der Suppe nur mäßig zum Einsatz kam. Naja man kann es auch positiv sehen und meinen, der Koch wollte unseren Blutdruck vorteilhaft bekochen. Trotz allem hat uns das Essen geschmeckt und wir sind mit wohl gefülltem Magen in die Unterkunft zurück. Der Abend verlief ähnlich unspannend wie der gestrige.