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Survival in Warnemünde – 1.Teil

Ja, ihr habt richtig gelesen. Survival in Warnemünde bzw. auch noch in der näheren Umgebung. 
Rico und ich haben uns nämlichen in einen Abenteuerurlaub gestürzt. Dazu mussten wir eben nicht erst in irgendeinen Dschungel fahren. Das kann man auch hier in Deutschland haben…
(((Wobei ich wohl noch mehr gelitten habe als Rico. Dazu haben wir uns nämlich nächtlichen Gefahren ausgesetzt. Schließlich leben in den Wäldern auch Wildtiere. Die Geräuschkulisse lässt da auf einiges schließen. Wobei wohl die Fledermäuse, die vor unserem Gesicht gerade noch, ohne uns zu streifen, abdrehten, eher zu der harmloseren Spezies gehörten. )))

1. Tag 

Schon die Fahrt nach Warnemünde war ein Abenteuer. Nun nicht unbedingt eins, welches man unbedingt haben muss, aber eben in diesem Fall nicht zu vermeiden gewesen. Man fährt durch unzählige Baustellen. Wobei man von fahren oft gar nicht sprechen kann. Meist schleicht man in Stop-and-go hindurch. Eigentlich wollte ich die Baustellen ja zählen, habe aber dann irgendwann den Überblick verloren, da die Zahl schon in schwindelerregende Höhe stieg. So weit kann doch echt niemand zählen… 😉
Normalerweise ist die Fahrt von Plauen mit Zwischenstopp in Freiberg in 6 Stunden und 10 min zu schaffen. Wir haben sie doch in einer wahren Meisterleistung von 8 Stunden geschafft. 

Nun aber zum Anfang der Geschichte, der auch schon ein klein bisschen Abenteuer war. Zuerst einmal haben wir uns ein echt ungewöhnliches Hotel ausgesucht, welches, da wir uns eben keinen Kreuzfahrturlaub gönnen konnten, ins 2017 neu eröffnete, aus Überseecontainern (86 receycelten Containern) bestehende Hotel stürzten.  Das DOCK INN. Es befindet sich im alten Industriehafen und durch die gegenüberliegenden Kräne mit Werft kam auch gleich das maritime Flair auf. Dazu ein frische Brise Seeluft und schon fühlten wir uns als würde das Schiff jeden Moment ablegen. Der Container, also unsere Kabine, lag ganz ganz oben. 5 Etage. Also quasi auf dem Sonnendeck.
Es war 2 m breit und 12 m lang.  Zuerst kam man ins Fernsehzimmer, welches man durch eine Tür vom übrigen Raum abtrennen konnte. Im lang gestreckten Gang kam man an der Toilette mit Dusche und Waschbecken vorbei (natürlich hinter einer Tür versteckt). Dahinter kam dann auf einem Podest (mit einer kleinen Treppe) der Schlaf-und Ruhebereich, der durch vom Boden bis zur Decke reichenden Fenstern abgeschlossen wurde. Ist dann im Winter die Heizung an, kann man dort sicher einen warmen Pops bekommen. 
Ein kleiner Wermutstropfen kam dann auf dem Containerschiff doch auf. Schließlich muss man den Parkplatz im Parkhaus gleich nebenan extra bezahlen (7,50 Euro mit Übernachtung  😉 ). Möchte man das nicht, muss man sich selbst um einen Parkplatz in Warnemünde kümmern. Könnte natürliche einige Zeit in Anspruch nehmen…

Da wir ja doch schon unseren zeitlichen Rahmen gesprengt hatten, sind wir gleich nach der Ankunft direkt zum Strand aufgebrochen. Mit unserem ganzen Equipment ging es dann los. Auf dem Weg dorthin konnten wir unseren Magen noch mit industriell hergestellten Fisch verwöhnen. Hätte natürlich auch frischen Fisch gegeben, den wir aber aus bestimmten Gründen verschmähten. 
Am Strand angekommen erwartete uns eine Brise erfrischender Ostseeluft, gekrönt von einem Himmel in den schönsten Blautönen und Sonnenschein. Herrlich. 
Gleich 3 Leuchttürme warteten darauf, von uns fotografiert zu werden. Nebenbei boten sich Strandkörbe, Möwen, Hunde, Drachen und Schiffe als Motiv an. 


Plötzlich kamen wir auf die Idee uns Fahrräder auszuleihen und fix mal schnell nach Nienhagen zu dem Gespensterwald zu radeln. Gesagt getan. 
Mein Entschluss ein Cityrad statt einem E-Bike zu nehmen, habe ich wohl an die tausendmal von ganzen Herzen bereut. Da wollte ich was für meine Gesundheit tun und dabei kam genau das Gegenteil zustande. So war der Sattel des Fahrrades dermaßen unbequem, dass mir schon nach kurzer Zeit der Glutaeus maximus und seine zwei Helfer die Freundschaft gekündigt hatten. Nach dem Kaumuskel ist er eigentlich der zweitkräftigste. Da passt bei mir bestimmt was nicht. 
Kurz gesagt, wir sollten wohl kräftig in die Pedale treten um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang vor Ort zu sein. Veranschlagte Fahrzeit war wohl 40 min. Gefühlte Fahrzeit war dann 2 Stunden. Gefahren sind wir wohl 1 Stunde. Schuld dran war wohl wiedermal ich. Mein Knackarsch war wohl nicht mein einziges Problem. Auch meine Lunge bekam nicht die Portion Luft, die sie gebraucht hätte, um zügig in die Pedale zu treten. Kurz und gut. Wir haben es trotzdem irgendwie geschafft. Vielleicht war ich ja doch nicht so schlecht…
Der Himmel und die kahlen Bäume boten einen phantastischen Blick. Da war jede Anstrengung im Augenblick vergessen. 
Rico setzte sein Weitwinkelobjektiv ein und ich erst mein Kit-Objektiv und dann meine 50mm Festbrennweite. 



Nach vielen tollen Fotos mit spektakulärer Aussicht fiel mir doch glatt ein, dass wir auch den gleichen stressigen Rückweg hatten. Auf einem Fahrrad, auf welchem ich gar nicht mehr sitzen konnte. Dazu kam noch, dass es inzwischen dunkel war. Richtig dunkel. Der Weg zurück ging zwischen Bäumen auf der einen Seite und auch auf der anderen Seite entlang. Gruselig. Obwohl der Geisterwald schon hinter uns lag, konnte ich auch dem anderen Wald keine Romantik abgewinnen. Wäre Rico nicht dabei gewesen, hätte mich keine Macht der Welt den gleichen Weg zurück gebracht. 
Unterwegs kamen wir an einer Gaststätte vorbei wo wir Rast machten um unser Abendessen einzunehmen. Drei Ostseeheringe mit Bratkartoffeln sollten mir helfen, meine verloren gegangene Energie zurück zu erlangen. Doch schon beim essen konnte ich nicht genügend Kräfte mobilisieren und es gingen zwei Ostseeheringe zurück in die Küche. 
Beim Aufstieg auf meinen Drahtesel wurde ich gnadenlos in die Wirklichkeit zurück katapultiert. Jeden einzelnen Stein hätte ich in Gestalt und Beschaffenheit detailliert beschreiben können.  Außerdem kam so ein komisches Geräusch von unten. Wie sollte ich bloß noch bis zum Hotel durchhalten? Dann noch die Angst überhaupt vom Rad abzusteigen, da ja überall ringsum Räuber in den Bäumen hätten versteckt sein können. 
Rico konnte mein Jammern wohl kaum noch ertragen und erbarmte sich, mal einen Gang zurück zu schalten und hinter mir zu fahren. Da fiel ihm dann auch auf, dass ich wohl doch nicht übertrieben hatte, denn mit einem platten Reifen ist es wohl doch nicht so gut voran zu kommen. Zum Glück war eine Luftpumpe am Rad und die aufgepumpte Luft hielt auch die restliche Fahrzeit zum Hotel zurück durch.

Bis dahin hatte ich also doch tatsächlich alle Gespenster besiegt und unbeschadet überstanden. 

Die fünf Etagen zu Fuß hoch zu unserem Zimmer (Kabine) konnte ich beim besten Willen nicht mehr schaffen. So kam eben der Fahrstuhl auf seine Kosten. 
Nach einer klitzekleinen Dusche fiel ich dann mehr tot als lebendig aufs Bett und war wohl sofort eingeschlafen. 

Teil 2 folgt nächste Woche. Seid gespannt. 

Rakotzbrücke

Zu einer der schönsten Brücken in Deutschland zählt die Rakotzbrücke. Der Name könnte ein wenig fehl leiten…
Sie ist eine wunderhübsche Brücke, welche den 35 m breiten Rakotzsee überspannt. 
Gebaut wurde die Brücke um 1860 von Friedrich Hermann Rötschke. Die Basalt-u. Feldsteine, welche dazu verwendet wurden, stammen aus der Sächsischen Schweiz und Böhmen und wurden von dort extra mit Ochsenkarren hergeholt. Fast 10 Jahre dauerte die Bauzeit. Solch unglaubliche Bauleistungen kann man sich doch in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellen. Na vielleicht der ein oder andere Kleingärtner, dem dann doch die Zeit fehlt und seine Gartengestaltung eben diese Zeit in Anspruch nimmt. Es gibt auch noch die Bauprojekte die nie enden werden. Na? Fällt euch da vielleicht was ein? (Kleiner Tipp…es fängt mit “B” an und endet auf “erliner Flughafen”)
Nun aber zurück zu der Rakotzbrücke. Sie ist ja zum Glück fertig geworden. 
Durch die Spiegelung im See erscheint die Brücke in einem traumhaften makellosen Kreis. Somit ist die Brücke ein echt beliebtes Fotomotiv.
Eben auch für uns. 
So sind wir trotz Regen-und Gewittervorhersage zu eben dieser Brücke aufgebrochen. 
Ein Sonnenuntergangsbild konnten wir uns also schon im Vorfeld aus den Kopf schlagen. Aber Rico meinte, vielleicht bekommen wir einen Blitz im Hintergrund mit aufs Foto. Hätte also ein wirklich einzigartiges Foto werden können. 
Der Wetterbericht stimmte dieses Mal zu 100% und als wir ankamen hatten wir ungefähr 1 Stunde bevor der Regen auch da war. Die erste halbe Stunde davon waren wir damit beschäftigt Kleingeld für den Parkautomaten zu beschaffen, welcher sinnvollerweise keine Geldscheine nahm und auch kein Wechselgeld rausrücken würde. Echt genial. Natürlich ist auch dort weit und breit nichts in Sicht wo man seine protzigen 10 Euro-Scheine hätte wechseln können. Was also tun, wenn man nicht genügend Kleingeld dabei hat??? Genau. Andere Leute fragen, die auch dort parkten. Leider waren alle nur mit dem Geld bestückt, welches sie selbst für den Parkautomaten brauchten. Somit waren wir keinen Schritt weiter. Für die Zukunft haben wir beschlossen, im Fotorucksack Kleingeld zu deponieren, um auf solche Widrigkeiten vorbereitet zu sein(ist inzwischen erfolgreich erledigt). 
Zwei Euro konnten wir geradeso noch zusammenkratzen. Was für die gesamte Parkzeit die wir lösen wollten, jedoch nicht ausgereicht hätte. Doch nun blieb uns nichts anderes übrig, als erstmal diese zwei Euro zu bezahlen. Später wollten wir zurück kommen und hoffen, inzwischen Personen zu treffen, welche uns Geld wechseln könnten.
Ein Wegweiser zur Rakotzbrücke war auch schnell gefunden. Diesem folgten wir. Doch irgendwo hatten wir wohl einen Wegweiser übersehen und so kamen wir in einen Wald. Wie Hänsel und Gretel versuchten wir nun den rechten Weg zu finden. Da diese Richtung falsch war, sind wir logischerweise umgekehrt. Und schließlich haben auch wir die Rakotzbrücke gefunden. Wären wir anders gelaufen, wären wir ruck zuck bei der Brücke gewesen, auch ohne Wegweiser.
Als kleiner Tipp. Für alle die auch dorthin fahren und die Brücke bestaunen wollen…
Parkt am Ende des Parkplatzes (nicht bei der Parkuhr). Muss man halt zum bezahlen etwas weiter laufen, aber zur Brücke braucht ihr dann nur noch über die Straße laufen, folgt dort dem Wanderweg und schon seid ihr am Ziel angelangt. 

Die Brücke darf man nicht betreten. Aber man kann den See umrunden und die Brücke von allen Seiten bestaunen und fotografieren. Was wir auch getan haben. Die erste halbe Stunde noch ohne Regen und dann mit Regen. So war ich glatt als Schirmhalter abgestellt worden und konnte meine fotografischen Fähigkeiten leider nicht unter Beweis stellen. Der Einfall mit den Blitzfotos war zwar echt nicht schlecht, aber eben doch nicht jederzeit umsetzbar. Als es schließlich Bindfäden geregnet hat, haben wir erstmal abgebrochen. Wir sind zum Auto zurück. Mussten ja sowieso nochmal die Bezahlung der Parkgebühr in Angriff nehmen. Inzwischen war aber der Parkplatz wie leer gefegt und somit haben wir beschlossen, den Parkautomaten, der noch sehnsüchtig auf unser Restgeld gewartet hat, einfach zu ignorieren. 
Dann sind wir wieder zur Brücke. Geblitzt hat es jetzt schon ab und zu. Doch war der Himmel sehr hellgrau und die Blitze kaum zu sehen. Trotzdem hat Rico alles aufgebaut um das Jahrhundertfoto einzufangen. 
Dieser Fang ist ihm dann leider nicht geglückt. Vielleicht versuchen wir es doch einfach wieder mit einem Sonnenauf- oder untergangfoto. Ziemlich nass war es dann auch. Der Regenschirm konnte die Kamera, Rico und mich gleichzeitig, eben doch nicht gebührend schützen. 

Fazit: Eine tolle Brücke und eine Umgebung, die vor allem in der Rhododendronblütezeit, einen Besuch wert ist. 

Waging am See/Chiemsee/Salzburg

Ziel war Waging am See (Oberbayerns wärmster See). Hat davon schon mal jemand gehört? Ich bis jetzt noch nicht. 
Na das ließ sich doch ausprobieren. Leider war bei dieser Tour Rico nicht an Bord. Er musste oder bzw. durfte unsere Katzen hüten. 

Am 19.07.2017 ging die Fahrt los. Mit unserem kleinen Rennflitzer in feuerrot (Komfortzonen im Auto fehlen völlig) ging es von der Auffahrt Pirk direkt auf die Autobahn A72 und am Dreieck Hochfranken auf die A93 Richtung Regensburg. Schlappe 436 km. Und schon waren wir am Ziel. Unterwegs gab es nur eine kleine Zigarettenpause. Den Toilettenbesuch konnten wir uns sparen, da es so heiß war, dass dann dafür nichts mehr übrig war. Die Temperaturen im Auto hatten nämlich Ausmaße eines Treibhauses angenommen. Nur zu ertragen, wenn das Fenster permanent offen war. Dafür wurden dann auch unsere Haare gehörig durchgestrubbelt.

Sehr nett wurden wir von Familie Haslberger begrüßt, bei welcher wir unser Zimmer gebucht hatten. Welche nebenbei auch ein Cafe und Konditorei betreiben. Marc hat dort “seinen bisher besten Espresso” getrunken, welcher wohl auch ziemlich bekannt ist. Das Zimmer war ausreichend groß und gemütlich eingerichtet. Ebenso war ein kleiner Balkon dabei, auf welchem man sich abends noch gemütlich ein Gläschen Wein oder auch eine Zigarette gönnen konnte. 

Bei Ankunft in Waging waren es stolze 31°C Grad. Ich fühlte mich absolut unwohl, da die Klamotten am Körper klebten und ein ständiger Schweißfilm die Haut bedeckte. 
So blieb nur die Abkühlung im Waginger See. Wenn man schon einen Badesee in der Nähe hat, ist es ja schon irgendwie logisch, wenn man ihn auch zum baden benutzt und nicht nur um dort spazieren zu gehen (und um Fotos zu machen). Oder seh ich das falsch??? Marc war jedenfalls nicht so ganz meiner Meinung. Trotzdem hat er sich arg angestrengt barfuß bis zum Wasser zu kommen. Der Weg war steinig und schwer… Quatsch. Aber schon diese kurze Strecke bis zum Wasser auf Kiesstrand (man hätte glauben könne, der Weg war mit Reißzwecken bestückt) war zuviel für seine Männerfüße und so war er nur noch in der Lage kurz seine Füße mit Wasser zu benetzen und der Badevorgang war erledigt. 
Für alle anderen denen Wasser am Körper nicht so ungeheuerlich ist, der Badesee ist einfach traumhaft. Wunderschönes klares und angenehm warmes Wasser. Nur zu empfehlen 🙂
Im Hintergrund waren die Berge zu sehen, der Himmel und das Wasser überboten sich gegenseitig in einem Farbenrausch von blau. Ganz im geheimen. Ich hätte stundenlang dort sitzen und über das Wasser zu den Bergen schauen können. 

Tettenhausen

Mit seinen 6 684 (Ob das noch so genau stimmt?) Einwohnern ist Waging am See eher ein kleiner gemütlicher Ort, welchen man schnell erkundet hat. Verlaufen kann sich dort nicht mal Marc. Gegenüber unserer Unterkunft war gleich ein wunderschön angelegter Minigolfplatz, welchen wir leider aus zeitlichen Gründen nicht testen konnten.

Am nächsten Tag ging es mit dem Auto bis Freilassing. Am Bahnhof konnte man sein Auto kostenfrei abstellen und mit der S-Bahn, welche in 20 minütigem Abstand fährt, sehr kostengünstig (10 Euro pro Person für Hin-u. Rückfahrt) und schnell nach Salzburg fahren. 
Einen Ausflug nach Salzburg sollte man sich auf jeden Fall gönnen, wenn man schon in der Nähe ist. 
Zu einer Kutschfahrt konnte ich Marc leider nicht überreden. So blieb uns also nur die Stadt per pedes zu erkunden. Worauf ich bei dieser Hitze aber definitiv hätte verzichten können.

Noch einen Tag später fuhren wir mit dem Zug von Waging aus nach Traunstein. Diese Zugfahrt ist in der Waging Card inklusive. Im Zug trafen wir eine nette Frau mit welcher wir ins Gespräch kamen und die uns verraten hat, dass man den schönsten Sonnenuntergang vom Chiemsee aus fotografieren kann. 
Also fuhren wir am Nachmittag mit dem Auto an den Chiemsee, welcher in nur 21 km von Waging aus erreicht werden kann. 
Dort hat man wirklich einen traumhaften Blick über den See zu den Bergen. 
Mit Kamera, Objektiv, Stativ, Polfilter und Graufilter ausgerüstet ging die Suche nach dem perfekten Fotografieplatz für den Sonnenuntergang los. 
Zwischenzeitlich war ja wohl noch Zeit für ein zwei Fotos vom Chiemsee-ohne Sonnenuntergang. Eine Brücke war somit meine erste Wahl. Die darauf befindlichen Jugendlichen waren echt nett. Sie wollten sogar wissen ob meine Kamera wasserdicht ist und sie weiter ins Wasser springen dürfen. 
Dabei ist dann das Foto entstanden auf welchem man nur die Köpfe der Jugendlichen im Wasser sieht und sie weit raus schwimmen. 
Einer hat mir dann noch verraten, dass es wohl heute nix wird mit Sonnenuntergang fotografieren. Am Horizont konnte er erkennen, dass es bald regnen würde. 
Seifenblase vom unbeschreiblich tollen Sonnenuntergangfotos also zerplatzt. 
Doch noch war nicht aller Tage Abend. Schließlich bot der dramatisch bewölkte Gewitterhimmel auch eine wunderschöne Stimmung. 

Nachdem ich mir einen Platz gesucht hatte wo sich Steine im Vordergrund befanden, schließlich muss man das Bild ja interessanter gestalten, ging es an den Aufbau der Kamera mit Stativ, Polfilter und Graufilter.
Es wäre alles perfekt gewesen, wenn dann nicht andere Personen, im speziellen Kinder, auf die Steine aufmerksam geworden wären. Denn plötzlich war wohl nichts spannender als auf den Steinen zu balancieren.
Somit hatte ich ein Problem.
Bei Langzeitbelichtung sieht man die Personen dann verschwommen im Bild, wenn sie sich bewegen. Dies hätte ich nur ausgleichen können, indem ich noch länger belichtet hätte. Was mir aber nicht möglich war, da ich keine Fernauslöser hatte. Um hier nicht unnötig rumzunörgeln, es war ja doch ein Foto dabei auf dem sich niemand drauf verirrt hat.

Chiemsee

Der Gewitterhimmel verdichtete sich immer mehr. Es wurde also Zeit die Zelte abzubrechen.
Rechtzeitig als das Gewitter begann, der Himmel seine Schleusen öffnete,  waren wir im Trockenen und gönnten uns ein reichhaltiges Abendessen. 
In Waging angekommen, bin ich nochmal losgezogen um von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Dazu bin ich nach Tettenhausen (liegt direkt am Waginger See) gefahren. Dort konnte ich dann ganz einsam und allein verfolgen wie die Sonne im (oder hinter dem) Wasser versank.

Am nächsten Tag ließen wir uns noch einmal das reichhaltige vorzügliche Frühstück schmecken und dann ging die Fahrt schon zurück nach Hause.

 

Fazit: Wunderschöne Gegend. Man kann von dort aus wirklich viel unternehmen.