Heute ist Badetag. Wir sind bei Frau Amsel zu Besuch und sind geradewegs in ihre Badeorgie geplatzt. Doch sie hat sich gar nicht stören lassen, weiter geplanscht und ihre Gefieder von Schmutz und Parasiten befreit. Nach der Kopf bis Fuß Pfützenumverteilung wurde sich einmal kurz geschüttelt.
Mit kräftigen Flügelschlägen hat sich Frau Amsel dann in die Lüfte erhoben und das restliche Wasser aus ihrem Federkleid verspritzt. Wellness in Perfektion. Kurzer Flug einen Trocknungsplatz in den gegenüberliegenden Bäumen zu ergattern. Hier und da am Federkleid gezupft und schon war alles wieder tipp top gestylt.
Der Hausrotschwanz, welches Gartentier des Jahres 2024 geworden ist, hat sich auch das ein oder andermal sehen lassen. Früher war er mehr im Bergland anzutreffen, doch nun gefällt es ihm auch in der Stadt ganz gut. Dieser hier, hat er mich mit hoch erhoben Flügeln begrüßt, so als würde er winken und sagen, „Schau her, hier bin ich!“ Vielleicht ist er aber auch beim Frühsport.
Seine Größe liegt bei 13-15cm. Ein Frühaufsteher erster Güte, denn schon 70 min vor Sonnaufgang weckt er einen mit seinem fröhlichen Gezwitscher. Früher habe ich diesen Vogel überhaupt nicht gesehen oder bewusst wahr genommen. Doch jetzt erfreut er mich jeden Tag mit seinem fröhlichen klackernden Gesang. Er brütet sogar hier in der Nähe, nur sein Nest ist sehr versteckt. Vielleicht aber kann ich ja den ein oder anderen Jungvogel noch sehen, wenn er in der Nähe in den Bäumen sitzt und von seinen Eltern noch verpflegt wird.
Heute hatte ich mal wieder besonderes Glück. Beim Spazieren gehen, habe ich 3 Schwalbenjunge entdeckt, welche wohl gerade erst ihr Nest verlassen haben und von ihren Eltern noch außerhalb des Nestes gefüttert wurden. Rauchschwalben genießen dieses Privileg bis zu 2 Wochen nach Auszug aus dem Heim.
Übrigens, Mauersegler erhalten keine elterliche Fürsorge mehr, sobald sie das Nest verlassen haben. Wenn extreme hohe Temperaturen sind, flüchten sie aus ihrem Nest und falls sie den Sturz überleben, verhungern sie. Dann brauchen sie unsere Hilfe.
Da ich auch noch mein Teleobjektiv parat hatte, kann ich euch heute paar wirklich interessante Fotos von der Fütterung zeigen.
Schwalben sind ja ziemlich flink und klein. Mit 50-65 km/h und einer Größe von 10-24 cm sind sie somit echt schwierig zu fotografieren. Rauchschwalben schaffen bei der Nahrungsbeschaffung sogar bis zu 80 km/h und können blitzartig die Richtung wechseln. Man nennt sie auch Akrobaten der Lüfte.
Die Rauchschwalbe ist ein sehr schlanker Vogel mit tief gegabeltem Schwanz, blauschwarzem Rücken und weißem Bauch. Kehle, Kinn und Stirn sind charakteristisch braunrot. Die Flügel der Rauchschwalbe sind lang und spitz. Gerne brüten sie in dörflichen Strukturen und kleinen bäuerlichen Betrieben.
Nanu…, ich seh ja gar nichts mehr…
Kurz bevor die Eltern im Anflug waren, zwitscherten die Kleinen ganz aufgeregt, schlugen wie wild mit den Flügeln und sperrten ihren Schnabel auf. Das war für mich das Zeichen, es wird gleich serviert… Also Kamera bereit halten! Nur ein kurzer Moment, um die Nahrungsübergabe fotografisch festzuhalten und schon waren die Eltern wieder unterwegs.
Ihre Nahrung fangen Schwalben aus der Luft und von Wasseroberflächen (im Flug). Wenn ganz schlechtes Wetter ist, also wenn keine Insekten fliegen, wird Nahrung vom Boden aufgenommen. Da Schwalben sehr gerne Mücken fressen, reduzieren sie diese Plagegeister auf ein erträgliches Maß. Von mir aus können sie alle Mücken auf der Welt vertilgen – bis auf den letzten Happs (Krümel).
Sie kommunizieren ständig miteinander in einer großen Bandbreite an Lauten. Ihr Gesang ist ein Zwitschern und Trillern. Rauchschwalben setzen dem noch die Krone auf, denn sie sind noch viel geschwätziger als Mehlschwalben – sogenannte Quasselstrippen. Schwalben überwintern in Afrika und kehren meist im April wieder hier her zurück. Eine Flugstrecke hat über 4000 km.
Ein Gerücht kursiert im Netz, dass außerhalb der Brutdauer Schwalben Tag und Nacht in der Luft verbringen und schlafend fliegen…? Oder doch fliegend schlafen…? Aber Leute…hört her!!! Nein, Schwalben schlafen nicht im Flug. Das ist ein Irrglaube, der da im Umlauf ist. Sie benötigen einen festen Ruheplatz für die Nacht. Während einige Vogelarten wie Mauersegler das Talent besitzen, im Schlaf zu segeln, kehren Schwalben für den Schlaf an sichere Orte zurück. Allerdings ist es ihnen möglich, auch nachts zu agieren.
Der NABU schreibt: „Unsere Glücksbringer leiden unter Wohnungsmangel!!!
Wer Schwalbennester entfernt, macht sich strafbar, denn sie gehören zu den besonders geschützten Arten. Helft den Schwalben, denn auch sie leiden darunter, dass alles immer moderner wird und der Mensch kein Verständnis für die Tierwelt hat! Statt dessen: -Schafft naturnahe Lebensräume, besonders Feuchtbiotope! -Etwas „Unordnung“ im Garten zulassen, d.h. kleine ökologische Nischen schaffen! -Lehmpfützen für den Nestbau erhalten bzw. anlegen! -Kotbretter unter dem Nestbau anbringen, dann stören euch die Hinterlassenschaften der Schwalben nicht! -Kunstnester anbieten!
Und nun noch etwas Kurioses. 1974 startete der NABU die wohl größte Artenschutz-Hilfsaktion als unzählige Schwalben von einem plötzlichen Wintereinbruch überrascht wurden. Daraufhin wurden über 1 000 000 Schwalben eingesammelt und mit anderen Vogelfreunden per Auto, Bahn und Flugzeug nach Südfrankreich und Norditalien gebracht und dort wieder frei gelassen. Wer hätte es gewusst?
Fakten über diese ungewöhnlichen Vögel habe ich mir auf folgender Website geholt: https://vogelnatur.de/sind-schwalben-nachtaktiv/ https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/schwalben/03542.html
Der Frühling ist erwacht und mit ihm kann man wieder dem fröhlichen Gesängen der Vögel zuhören. Ein Rotkehlchen hat es sich bei uns gegenüber im Baum gemütlich gemacht und uns mit seinem werbenden Gezwitscher erfreut. Bestimmt natürlich auch die eine oder andere Rotkehlchendame. Ich hoffe es jedenfalls für den kleinen Kerl, der sich so unermüdlich ins Zeug gelegt hat. Mich hat er jedenfalls mit seinem wunderschönen Gesang becirct. Mir ist aufgefallen, dass dieses Rotkehlchen gar nicht so scheu ist. Jedenfalls hat es nicht die Flucht ergriffen, als ich mit der Kamera angerückt kam.
Doch wo die fröhlichen kleinen Vögel singen, ist auch der Räuber nicht weit. So gibt es auch die ein oder andere Katze, die es liebt, dem lustigen Treiben in den Bäumen zuzuschauen und zu hoffen, … Na das lassen wir mal lieber weg. Das ist keine so erfreuliche Tatsache.
Auch Amseln, Stare, Hausrotschwanz, Tauben und Mönchsgrasmücke, haben sich in die Zwitschergalerie mit eingereiht.
Irgendwie ist jetzt Hochkonjunktur im heimischen Garten und die Vögel fleißig auf Futtersuche um ihren Nachwuchs was auf den Tisch zu bringen. Unermüdlich sind die Blaumeisen dabei ihren Nachwuchs im Nistplatz einen gedeckten Tisch zu servieren. Deshalb konnte ich auch da, den einen oder anderen Schnappschuss machen. Unendlich viele Fotos wanderten aber in den Papierkorb, denn ruck zuck waren die Blaumeisen wieder auf Nahrungssuche und aus meinem Blickwinkel verschwunden. Das ist ein Hochleistungsjob, denn Fliegen ist für einen Vogel sehr anstrengend. Umso anerkennenswerter, das ihnen da nicht die Puste ausgeht. Wie schnell doch die kleinen Flügel das Vögelchen aus dem Bild tragen. Mit 30-35km/h ist die Blaumeise gar nicht so langsam. Noch dazu wenn sie sich wie ein Falke in den Tiefflug stürzt… Mich haben die angelegten Flügel und der Blick an Batman erinnert. Findet ihr das auch? Was mir auch noch aufgefallen ist, wenn es langsam anfängt dunkel zu werden, ist der Futterbeschaffungsflug nicht mehr so weit wie tagsüber. Dann nämlich suchen die Blaumeisen ihre Nahrung in den näheren Bäumen.
Der Star zählt mit zu den schnellsten Vögeln und schafft 80-100km/h. Mit Rückenwind sogar noch schneller. Zum Vergleich, eine Katze bringt es auf 48 km/h.
Wolfgang Amadeus Mozart hatte mal einen Star als Haustier. Als er starb, widmete er ihm sogar ein Poem. Poem ist ein bildungssprachlich überaltertes Synonym für ein Gedicht.
Eigentlich brütet er gerne in Baumhöhlen. Dieses Pärchen aber, hat sich ein Loch in einem Haus als Brutstätte ausgesucht und flitzt quer über den Rasen, um nach Würmern und Bodeninsekten zu suchen. Einzigartig ist die Schwarmbildung von Staren. Unsere Weidetiere befreien sie gerne von Fliegen und Zecken. Die weißen Punkte auf dem Gefieder hat er nur im Sommer, im Winter nicht. Da er gerne in andere Rollen schlüpft und Geräusch nachahmt, ist es schwierig, im am Gesang zu erkennen. (Fakten gibt es auf der Nabu-Seite)
Gar nicht so selten ist der Hausrotschwanz. Zwar hatte ich bis jetzt noch keine Gelegenheit einen zu fotografieren, aber dieses mal hat er sich auf einen Ast gesetzt und still gehalten, bis ich das Foto im Kasten hatte. Er ist ein wahrer Frühaufsteher und erfreut uns mit seinem Gesang. Auf leicht gepresst wirkende Pfeiftöne folgt ein langgezogenes Knistern oder Rascheln.
Fazit: Nicht ganz einfach, Vögel im Vorbeiflug scharf aufs Foto zu kriegen. Am Himmel schon eher, aber da sind sie halt immer so weit weg und ganz winzig auf dem Bild.