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Carlsfeld im Winterkleid

Jetzt aber flotti flotti! Muss mich echt beeilen, den Beitrag zu posten, bevor ihr vom Winter genug habt und nur noch Frühlingsbilder sehen wollt, denn der Frühling klopft an, steht schon vor der Tür und mit ihm die wunderschönen kräftigen Farben.

Falls ich doch schon mal behauptet habe, dass ich den Winter nicht so mag, muss ich heute mal einen leichten Widerspruch einlegen.
Wenn der Winter in seiner ganzen Pracht und Anmut daher kommt, also mit Schnee und Sonnenschein, dann gibt es kaum etwas Schöneres, als ab nach draußen und einen Winterspaziergang zu machen.
Lasst eure Blicke über die glitzernden Pflanzen, Bäume und Wiesen gleiten. Freut euch, es ist ein funkelndes Geschenk der Natur an uns!
Also ich konnte mich kaum satt sehen, wenn es überall blinkt, funkelt und glänzt. Es ist, als wenn überall Diamanten verstreut sind.
Legt man einmal los und fotografiert die Eiskristalle, ist man wie im Rausch und kann gar nicht wieder aufhören, weil man immer neue Gebilde und Formen entdeckt.

Uns hatte die Wanderlust gepackt und da meine Arbeitskolleginnen mir schon öfter von der Talsperre Carlsfeld vorgeschwärmt hatten, war genau diese unser ausgewähltes Ziel.
Die Wanderung war zwar nur gut 15 min, denn gleich nach der Brücke haben wir eine kleine private Imbisspause eingelegt und sind dann aufgrund der Kälte und bevorstehenden Dunkelheit wieder umgekehrt. Falls ihr euch nun fragt, welche Wanderung…? 15 min laufen kann man ja wohl nicht als Wanderung bezeichnen. Dann kann ich nur zu unserer Verteidigung sagen, dass ja die gute Absicht zählt.
Doch wir konnten, trotz mini Wanderung, einen guten Überblick über die wunderschöne Gegend dort erhalten und haben auch ein Wetterphänomen entdeckt, welches wir bis dato noch nicht gesehen hatten. Eine Haloerscheinung. Wohl gar nicht so selten zu sehen. Diese war auch nicht ortsgebunden, sondern auch anderswo sichtbar.
Solche Lichteffekte (vor allem in hohen Wolken, fallenden Schneekristallen, im Eisnebel oder auf Schnee-oder Reifdecke zu sehen), die durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen entstehen.


Nun noch paar Fakten zur Carlsfeld, welcher ein Ortsteil von Eibenstock ist und zum Erzgebirgskreis gehört. Ein Ort, welcher relativ schneesicher im Winter ist, denn er liegt auf 837 m Höhe. Tatsächlich liegt die Talsperre noch höher. Nämlich auf 905 m Höhe und ist damit die höchstgelegene Trinkwassertalsperre von Deutschland. Da sie so hoch liegt, braucht es keine Pumpen, sondern das Wasser kann in freiem Gefälle ins Versorgungsgebiet fließen.
Natürlich ist dort Baden und Wassersport verboten. Doch aufgrund der wunderschönen Lage, ist sie dennoch ein Besuchermagnet. Für Radfahrer und Wanderer ein Eldorado. Im Winter zieht es dann noch die Skilangläufer dahin. Zum Skifahren und Snowboarden läd das Skigebiet Hirschkopf ein.
Sommer wie Winter (Frühling und Herbst natürlich auch 😉 ) ein malerischer Ort, welcher Naturliebhabern alles bietet.


Quizfrage. Was ist das? Sieht wie viele kleine Ufos aus… Oder etwa nicht?

Auf den Spuren von Johann Wolfgang von Goethe und Altenburger Herzögen

Am ersten Novemberwochenende waren wir in Thüringen unterwegs. Thüringen ist ein Bundesland von Deutschland, welches ziemlich zentral liegt. Obwohl es ein kleineres Bundesland ist, könnte man doch behaupten, dass es bestimmt zu einem der schönsten von den 16 Bundesländern Deutschlands gehört.
Erfurt ist die Landeshauptstadt. Jena, Gera, Weimar und Eisenach, sind auch sehr große Städte in Thüringen, welche mit bedeutenden Schätzen von Weltrang aufwarten können. Ebenso bedeutend sind die vielen Schlösser und Burgen in Thüringen. Wobei man die mehr als 300 von insgesamt wagen Schätzungen von 25 000 in ganz Deutschland verteilten, doch erkunden kann. Zeitlich machbar für uns waren zwei wunderschöne Schlösser in der näheren Umgebung in Augenschein zu nehmen. Ein drittes haben wir nur kurz im Vorbeigehen/Vorbeifahren gesehen und nur von außen fotografiert. Schloss Wolfersdorf liegt direkt an der Straße. Auch hübsch anzuschauen. Den Eintritt wollten wir trotzdem nicht bezahlen, da wir sowieso nicht viel Zeit hatten es ausgiebig zu besuchen.


In der Nähe von Jena erweckte das Dornburger Schloss und das Hummelshainer Schloss unser Interesse.
Erbaut wurde das Hummelshainer Schloss von 1880-1885 vom Bauherr Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg. Es wurde als ein Jagd- und Residenzschloss erbaut.
Hoheitsvoll wurde das Schloss von der Schlosskatze bewacht und mit eisernen Blicken folgte sie jedem unserer Schritte.
So vornehm sie auch ist, doch auch diese majestätische Schlosskatze konnte unseren Streicheleinheiten nicht widerstehen. Hingebungsvoll ließ sie sich von uns (und auch von den anderen Touristen) verwöhnen.
Schließlich erwarten Katzen, das ist schon immer so gewesen, dass das Volk ihnen dient. Es gibt nicht umsonst den Spruch „Katzen haben Personal!“ Somit trifft der Spruch hier wirklich zu.

Den sehr netten Schlossherren durften wir auch kennenlernen und mit ihm einige Worte wechseln.
Natürlich verschlingt so ein Schloss Unmengen an Geld. Ist man nicht gerade Elon Musk, welcher zur Zeit der wohl reichste Mensch der Welt ist, braucht man manchmal eben auch finanzielle Unterstützung.
2017 wird das Neue Schloss durch das Expertengremium der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.
Durch den Förderverein können dann Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Nun leider habe ich das folgende Foto und noch einige mehr (welche ich gleich gar nicht mit eingefügt habe), total verkackt, weil ich nicht bedacht habe, dass unschöne stürzende Linien, die man zwar in der Fotobearbeitung gerade richten kann, dann aber eben auch ein Stück vom Haus / Schloss weg nehmen. Eben diesen Fehler habe ich gemacht. Das habe ich nicht mit einberechnet. So blieb mir nur die Wahl zwischen dem das Schloss sieht aus, als ob es umstürzt oder oben vom Dach fehlt ein Teil.

Mein Tipp: Geh einige Meter zurück (wenn möglich)! Fotografiere im Hochformat völlig gerade auf dein Objekt und schneide in der späteren Bildbearbeitung dein Bild zu. Im typischen Instagram-Format „4×5“ musst du zwangsläufig den Boden oder den Himmel beschneiden. Neuere Sensoren haben meist über 20 Megapixel, dann kann man das Bild großzügig beschneiden, solange man es nur im Web präsentieren möchte.

Auf den Fotografien, die als Rückblick dort zu bestaunen waren, hatte es mir eine Fotografie besonders angetan. Eine wunderhübsche Frau wurde auf der Terrassentreppe in einer Pose abgelichtet, welche sofort meine Begeisterung weckte.
Diese Positur habe ich versucht genau an der Stelle auch einzunehmen. Natürlich konnte meine Garderobe dem damaligen Standard nicht andeutungsweise gerecht werden.

Original – abfotografiert



Als ein wunderhübsches Rokokoschloss zählt das Dornburger Schloss. Es thront hoch oben auf einem weinbewachsenen Muschelkalkfelsen. Von dort hat man einen grandiosen Überblick über das Saaletal. Einfach unbeschreiblich. Von dort kann man sich wirklich vorstellen, wie sich einst die HERRSCHAFTEN gefühlt haben müssen. Es ist als ob einem die ganze Welt zu Füßen liegt.
Heute wie damals sind auch die Weine von dort beliebt und bekannt.
In Besitz kam das Schloss 1824 von Herzogs Carl-August von Sachsen-Weimar.
Wo schon J. W. v. Goethe zu Hause war und seine Dornburger Gedichte schrieb.
Johann Wolfgang von Goethe ist eng mit diesem Schloss verbunden. Sowohl das Renaissance- als auch das Rokokoschloss hat er bewohnt.
Liebevoll angelegte Schlossgärten laden ein zum Schlendern und Genießen. Ein weiterer Hochgenuss sind die wunderschönen und duftenden Rosenstauden, welche in einer großen Vielzahl dort vorhanden sind und die Terrassenwege in ein zauberhaftes Flair verwandeln. Sie verströmen einen Duft, dem man sich kaum entziehen kann.
Wir haben unsere Nase deutlich im Dauereinsatz gehabt und das Aroma der Rosen tief in unsere Lungen gezogen. Immer und immer wieder meinten wir: „Diese riecht himmlisch „Oh nein, diese riecht noch besser! Hey versuch es mal hier“ Dieser Duft ist noch unwiderstehlicher.“ So ging es die ganze Zeit.


Dornburger Schloss – der Blick von dort, die Gärten, Parkanlagen, Blumen und Pflanzen.

Zwischendurch blieb noch genug Zeit um entspannt durch den Wald zu bummeln. Wenn die Blätter tanzen dann schleicht der Herbstwind durch die Bäume.
Leise fallen sie von den Bäumen und landen spielerisch auf den Boden.
Durch unsere Schritte kam Leben in die liegenden Blätter und unter unseren Füßen begannen sie zu knistern/rascheln und erzählten uns ihre Geschichte.
Der Wald war übersät von unzähligen Eicheln. Doch in der Nähe war kein Eichi in Sicht, obwohl dort eine ganze Kompanie ihr Überleben hätten sichern können.

Im Hotel „Zur Kanone“ welches auch gleichzeitig ein Restaurant ist, wurden wir zum Abendbrot verköstigt und danach ein Schlafgemach angeboten. Natürlich nicht umsonst.
Wer weiß warum das Hotel „Zur Kanone“ heißt? Nun ich lasse euch an meinem recherchierten Wissen teilhaben.
Napoleon Bonaparte höchst persönlich lies die Kanone, aufgrund eines gebrochenen Rades, dort zurück.

Wow, Bud Spencer auf einem Truck. Ein tolles Motiv und super umgesetzt.

Unterwegs kamen uns auch noch einige andere hübsche Motive vor die Linse.

Abschiedsfoto vom Ford Fiesta (wurde danach verkauft)

Beide Schlösser sind wahre Schmuckstücke und bieten so viel fürs Auge. Man fühlt sich in diese Zeit zurück versetzt und ist einfach nur entzückt.

Am frühen Morgen

Man schreibt den 20.10.2024. Früh aufgewacht und die Gelegenheit beim Schopf gepackt.
Es ist ein Herbstmorgen wie er im Buche steht. Also raus aus den Federn, fix die Klamotten übergeworfen, die Kamera geschnappt und auf gings. Schnell war auch ein Spot gefunden, wo es Spaß macht, der Sonne zuzuschauen, wie sie sich hinter dem Horizont empor wagt. Die St. Laurentius Kirche und der Schlossturm Auerbach waren in Blickrichtung optimal dafür geeignet.

Schloss Auerbach und St. Laurentiuskirche
andere Blickrichtung – der Mond ist noch zu sehen


Um die Zeit in der Natur noch etwas hinauszuzögern, bin ich in Ellefeld noch etwas spazieren gegangen.
Ein Eichelhäher und verschiedene andere Vögel waren auch schon wach und emsig dabei, den Morgen zu begrüßen.
Optisch ist der Eichelhäher ein echter Hingucker. Mit seinem blau/schwarz schillernden Flügelfeld und seinem auffälligen Federkleid erkennt ihn doch bestimmt jedes Kind.
10 Eicheln kann so ein Eichelhäher in seinem Kehlsack transportieren. Echt jetzt, kann sich das einer vorstellen? Ich irgendwie nicht.
Wie auch Eichhörnchen versteckt er diese und merkt sich auch wo er das Versteck angelegt hat.
Cleverer als der Mensch kann er sich sogar merken, in welcher Hand das Futter ist, wenn man einen Taschenspielertrick anwendet.
Auf seinem Speiseplan landet auch ab und an Aas. Somit sorgt er dafür, dass sich Keime und Krankheiten in seiner Gegend nicht ausbreiten.
Ebenso gehört er zu den akustisch auffälligen Singvögeln. Sogar Geräusche kann er imitieren. Wer also ein weinendes Kind, eine miauende Katze oder einen Wecker hört, dann könnte ein Eichelhäher der Verursacher davon sein.
Und habt ihr schon mal das Wort „einemsen“ gehört? Nein? Dann verrate ich es euch was es bedeutet.
Eichelhäher setzen sich alle paar Tage auf einem Waldameisenhügel, breiten ihre Flügel aus und drücken und reiben sie auf dem Hügelbau. Die Ameisen finden das natürlich nicht so toll. Um ihren Widersacher los zu werden, verspritzen sie Ameisensäure. Nun hat der Eichelhäher erreicht was er wollte, denn diese Ameisensäure vertreibt die Parasiten auf seinem Gefieder. Schlau nicht…?

Eichelhäher im Flug


Frühmorgens glitzerten noch die Tautropfen auf den Grashalmen und Herbstblättern, als sie durch die Sonnenstrahlen zum Leuchten gebracht wurden. Aus der in Bodennähe enthaltenen Luft bildet sich Wasserdampf der durch die Abkühlung kondensiert (Taubildung). Das sind dann die feinen Wassertröpfchen, welche dann so schön funkeln.


Spinnweben und Pilze blieben von meiner Kamera auch nicht verschont.


Ganz malerisch zeigte sich eine kleine Brücke, welche wunderschön von Herbstblättern eingerahmt wurde. Jeder Maler wäre von diesem Motiv entzückt gewesen und hätte sofort seinen Pinsel zum Einsatz gebracht.

Nun muss ich euch mal was gestehen. Es lohnt sich immer mal früh aufzustehen und der Natur einen Besuch abzustatten. Nur leider mache ich das auch viel zu selten. Doch wenn, dann bin ich immer wieder begeistert, wie schön es doch ist, wenn alles so ruhig und friedlich ist.
Wobei…, ein Eichhörnchen hat sich aber leider nicht blicken lassen. Schade.