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Braunlage im Harz 1. Tag

Vom 10.05.-12.05.2018 konnten wir endlich wieder unsere Kamera einpacken und auf Fototour gehen. 
Rico konnte sich doch tatsächlich einen Tag von seinem Studium los reißen.
6:00 Uhr wollten wir starten. Was soll’s. Ne dreiviertel Stunde später ist immernoch früh genug. Schließlich laufen uns die Attraktionen im Harz nicht gleich davon. 

Da er ja der absolute Fotografiefanatiker für Landschaften (mit Schwerpunkt auf Wasserfall) ist, ging unsere Fahrt in den Harz. Dieser sollte ja in diese Richtung einiges zu bieten haben. 
Unsere Fahrt ging deshalb gleich zur Teufelsmauer in Thale. Über die A9 und A14 auch leicht und staufrei zu erreichen. Einen Parkplatz haben wir dort trotz Männertag und allerhand Motorrädern und Familienausflüglern doch noch ergattert. Die Mauerfelsen aus Sandstein sahen auch wirklich imposant aus. 
Nun war der Mauerfall dort laut Sage anders zustande gekommen. Teufel und Gott wollten die Welt teilen. Doch Gott sollte bis Tagesanbruch fertig sein. Eine Frau die dort mit ihrem Hahn entlang zum Markt ging, stolperte und der Hahn erschrak und krähte. Das war für Gott das Zeichen, dass es schon Morgen war und er es nicht geschafft hatte und riss die Mauer selber wieder ein.
So haben wir uns dort erstmal einen Überblick verschafft, also überprüft wo und wann die Sonne untergehen würde. Denn als Fotografen und solche die es werden wollen, versucht man ja nicht eben zu den Zeiten zu fotografieren, wenn Touristen aus aller Herren Länder die Attraktion bevölkern und überfluten. 

Weiter fuhren wir direkt zur Rappbodetalsperre. Beim Parkplatz fühlten wir uns wie auf einem Großkonzert von Ed Sheeran. Denn es waren mindestens 6 Einweiser dort um die Massen an Touristen in ihren Autos zu bewältigen. Nötig war das eigentlich nicht, aber für nur schlappe 2 Euro Parkgebühr ein besonderer Service. Ein kurzer Spaziergang brachte uns an die Hängebrücke der Talsperre.

Für 6  Euro pro Person darf man sich auf die längste Seilhängebrücke (mit 483 m) der Welt wagen. Zuvor allerdings muss man an einer extra Warteschlange die Tickets kaufen. Gut wenn man zu zweit ist, und einer am Einlass der Brücke ansteht und der andere am Automat um die Tickets zu kaufen. 
Steht man vor der Brücke bot sich uns ein atemberaubender Blick. Wollten wir da wirklich drüber? Klar doch. Kann ja nicht so schlimm sein, denn schließlich ist die Brücke ja voll von Leuten die schwankend über die Hängebrücke stolpern. Meistens mussten wir uns doch am Stahlseilgeländer festhalten, da es so geschaukelt hat, das wir gar nicht an den entgegenkommenden Personen vorbei konnten ohne ihnen dabei in die Arme zu fallen. Doch es macht unbeschreiblichen Spaß da drüber zu gehen. Dieser Gang könnte durchaus in das Gleichgewichtsprogramm zur Heilung oder Vorbeugung von Schwindel eingebaut werden. 😉

Mal wieder krass übertrieben. Guckt euch das mal an!  
Mir gefällt mein Postkartenfoto. 

Hier die augenschonende Variante.
Wo ist denn in dem Foto die Farbe?

Ist man mutig genug, oder eigentlich schon lebensmüde, kann man sich mit einem Pendelsprung in die Tiefe stürzen.
Braucht man einen Nervenkitzel der nicht ganz so dramatisch ist, kann man noch an der Doppelseilrutsche Megazipline 120 m über dem Abgrund und 1 km über die Rappbodetalsperre mit einer Geschwindigkeit von 85 km/h rutschen. Hört sich vielleicht nicht so spektakulär an, ist es aber bestimmt. Leider kann ich da nicht aus Erfahrung sprechen, denn ich war nicht furchtlos genug. Aber irgendwie bekommt man schon Lust, wenn man hört welchen Spaß die wagemutigen Leute haben. 
Hiervon habe ich versucht ein Mitzieherfoto zu machen. 

Danach ging unsere Fahrt weiter zum „Blauen See“. Diesen fanden wir dann nicht blau, sondern eher grün (wechselt wohl aber) und sind doch tatsächlich ohne ein einziges Foto wieder abgedüst.

Inzwischen war es Zeit im Hotel einzuchecken.  
Genauer gesagt haben wir uns ein hübsches kleines Zimmer im Hotel Askania in Braunlage gebucht. Also hübsch war es dann doch nicht so aber klein auf jeden Fall. Vielleicht sogar mini. Mit höchstens 8m² hatten wir echt Mühe uns in diesem Zimmer nicht aus den Augen zu verlieren. 😉
Paar Mineral- u. Bierflaschen tummelten sich zu einem gemütlichen Plausch auf dem Fernsehschrank. Für eine echte Minibar war eben kein Platz. Der wurde nämlich für die wirklich wichtigen Sachen benötigt. Einen Schrank ohne Türen, mit zwei Fächern und enorm vielen Kleiderbügeln. 3 Stück an der Zahl. 
WLAN wurde großzügigerweise vom Hotel angeboten. Doch schon in der nächsten Ecke konnte man das WLAN suchen. Es war keins mehr da. Und so musste Rico auf Kommunikation mit seinem Handy weitesgehend verzichten. Auch nicht schlimm, denn Mums Handy hatte Internet. 
Ein Doppelstockbett, hatten wir so gebucht, konnte uns dann doch helfen in Erinnerungen  an DDR-Zeiten zu schwelgen. 
Zumindest eine Dusche (war nicht zu bemängeln) und ein Waschbecken (in Puppengröße) waren gar nicht mal so schlecht. Obwohl Rico beim Duschen wohl zu sparsam war, denn unter der Dusche konnte man nur von Strahl zu Strahl springen um die einzelnen Wassertropfen einzufangen. Das konnte doch wohl nicht so gewollt sein. Mutig griff ich deshalb ein und versuchte den Duschkopf in eine Position zu drehen, in welche er mir doch etwas mehr Wasser gönnen würde. 
Doch plötzlich kam gar kein Wasser mehr. Voller Schreck bekam ich gleich Panik, dass ich splitterfasernackt mit Shampoo eingeseift (Duschgel war nicht vorhanden) den Hotelmanager (den es gar nicht gibt) herbeiordern müsste um das Wasser wieder zum laufen zu bringen. Also doch lieber selber zur Tat schreiten und mit ein bisschen Mumm gelang es mir dann doch den Duschstrahl wieder herbeizuzaubern. Und nicht nur das. Es kam ein Strahl der sich sehen lassen konnte und somit auch die Bezeichnung  Massagestrahl verdient hat. 
Zum Abendessen haben wir gleich gegenüber das Restaurant „Altes Forsthaus Braunlage“ gewählt und waren schon 17:00 Uhr dort präsent. 
Sozusagen als Testesser hab ich mich an das Gericht „Original Harzer Blaubeerschmandschnitzel“ gewagt. Dieses Gericht hat den 1. Preis beim Rezeptwettbewerg Harztypischer Gerichte belegt. Von mir bekommt das Gericht 7 von 10 Punkten. Rico war nicht ganz so beherzt und hat sich auf altbewährtes gestürzt und „Jägerschnitzel“ gegessen. 
Wieder in unserem Hotelzimmer, oder Hotelkammer, war sicher früher die Besenkammer (Boris Becker haben wir aber nicht angetroffen – Jeder der den Witz verstanden hat mal bitte „ich“ schreien), welche sich doch noch zum Hotel-„Zimmer“ hochgearbeitet hat, haben wir uns noch einen kurzen Film angeschaut und beschlossen unseren Körper zeitig eine Auszeit zu gönnen und sich zu erholen. Rico war auch nicht so fit. Hals-u. Kopfschmerzen setzen Ricos Elan und Abenteuerlust Schachmatt. Und das als Student, die ja eher zu Nachtmenschen mutiert sind. 

Hängebrücke der Rappbodetalsperre
Trift-Tragant