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Erneut Berchtesgaden- Hintersee Teil 1

Kurzurlaub: vom 26.01.-28.01.2018

Erst hatten wir ja Kufstein als Fotokurzurlaub geplant. Doch irgendwie haben uns die Fotospots dort nicht so zugesagt. Was wollten wir dort gleich nochmal fotografieren? So fiel uns spontan gar nichts besonderes ein. Deshalb ging die Fahrt eben doch wieder nach Berchtesgaden. 

Im Hotel „Vier Jahreszeiten“ direkt in Berchtesgaden hatten wir zwei Übernachtungen mit Frühstück, ohne geht gar nicht, gebucht. Ein kurzer Anruf im Hotel konnte mich soweit beruhigen, dass mir die Fahrt auch bei befürchteten Winterwetter halbwegs befahrbar vorkam. Schneeketten wären höchstens auf den Berg nötig. Hätten wir sowieso nicht gehabt und wenn, hätte ich sie wohl auch nicht auf die Räder rauf bekommen. 

Am Freitag, den 26.01.2018 ging die Fahrt mit dem Auto früh 07:00 Uhr los. Nachdem wir  vor einem Fußgänger mit Hund noch rechtzeitig die Bremse testen konnten, ging es schnurstracks auf die A 93 Richtung Regensburg. 
Die A 9 löste bei mir schon im Vorfeld Panikattacken aus. Mit Androhung der „Todesstrafe“ an Rico, wenn er mich auch nur ausversehen auf die A 9 lotsen würde, blieb nur die A 93 übrig, auf welcher man zwar länger unterwegs ist aber weniger km fahren muss. Über die A93 und B 20 wollte ich schließlich auch nicht fahren, da man ein kleines Stück durch Österreich fährt und dafür sogar Mautgebühr löhnen muss. 
Unterwegs hatten wir Nebel und auch die LKW-Fahrer haben kräftig dafür gesorgt, dass wir nicht so schnell voran kamen. Der Wettergott wurde aber echt zu meinem Held. Er hatte sich echt ins Zeug gelegt, es war kein Fitzelchen Schnee auf den Straßen zu finden.  

Im Hotelzimmer durften wir ja sowieso erst später einchecken und deshalb sind wir gleich zu unserem Lieblingsspot gefahren. Zum Hintersee in Ramsau. Inzwischen hatten wir auch das Wetter welches wir uns redlich verdient hatten. Nämlich strahlenden Sonnenschein, azurblauen Himmel und die Temperaturen um die Null Grad. Und um den See herum und auf den Bergen Schnee. 
Wie Süchtige nach wunderschönen Landschaften sind wir dort gleich in unsere Winterwanderstiefel geschlüpft, sind paar Meter gelaufen und konnten uns gar nicht satt sehen an dem wunderschönen Blick mit dem See  und den Bergen im Hintergrund.

Doch unsere zentrale Schaltstelle im Gehirn ließ uns wissen, das der Energiezustand unseres Körpers  im Minusbereich lag. Kaiserschmarrn mit Schlagsahne sollte dazu beitragen ihn wieder auszugleichen und war meine Wahl und Rico hatte sich für den Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren entschieden. Als die Portion gebracht wurde, konnten wir unseren Augen kaum trauen…Eine sagenhafte Portion, die einer ganze Kompanie ein Überleben für mindestens 1 Woche beschert hätte, bekamen wir vorgesetzt. Ob diese Menge wohl je ein anderer Gast geschafft hat? Schließlich waren wir ja schon hungrig und doch habe ich trotz des super leckeren Kaiserschmarrn das Handtuch geschmissen und musste schweren Herzens den Rest zurück an die Küche gehen lassen. Rico hat mit Hängen und Würgen seine Ration irgendwie in sich hinein gebracht. Ein Wunder was in den dünnen Kerl so rein passt. 😉
Dieser sensationelle Kaiserschmarrn wurde uns in der Gaststätte Seeklause serviert. Direkt am Fenster mit Blick zum See und den Bergen.

Inzwischen war es Zeit Position zu beziehen um einen tollen Sonnenuntergang hinter den Bergen aufs Foto zu bringen. Bei unserem vorher schon ins Visier genommenen Plätzchen war noch ein anderes Pärchen welche auch mit der Kamera auf Pirsch waren. Kurzerhand kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass sie aus Mannheim angereist waren. 
Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, wurde ein kleiner Spaziergang um den See von Nöten. Schließlich wollten wir noch Zeit schinden und warten bis es einen Sternenhimmel geben würde. So konnten wir eben auch noch die beleuchteten Häuser in der Nähe des See fotografieren, die sich im Wasser gespiegelt haben. 

Kälte kroch langsam unter unsere Jacken und in unseren Körper und wir hielten deshalb nochmal eine Einkehr in die Seeklause für nötig. Eine Gulaschsuppe für mich und zwei Paar Wiener für Rico dienten uns gleichzeitig als Abendbrot und Aufwärmung von innen. 
Danach waren wir gestärkt und aufgewärmt und bereit für einen bemerkenswerten Sternenhimmel. Doch es waren wohl noch nicht alle Sterne willens für uns zu leuchten und somit mussten wir uns eben mit den spärlichen Einsatz der Sterne anfreunden, die gerade eben Zeit hatten. Der Mond spendete auch sein Licht, was für ein Sternhimmelfoto auch nicht so passend ist. 

Im Dunkeln kämpften wir uns dann mit unseren Kopfstirnlampen zum Auto zurück. Nach kurzer Fahrzeit konnten wir endlich in unserem Hotelzimmer einchecken. Zuallererst nahmen wir eine Dusche und gleich danach ging es sofort ins Bett. 
Unser Plan war zeitig früh aufzustehen und den Sonnenuntergang über den Bergen zu begrüßen. 

Garmisch-Partenkirchen, Tegernsee

Die Jahreswende steht wiedermal kurz bevor. Schon zwei Jahre sind wir nun zusammen für einhundertstel unterwegs. Und es macht noch immer rießigen Spaß. Bin so froh, dass Rico auch die Schönheiten der Natur so gerne auf Foto bannt.

Im September fiel unsere Fototour leider aus studientechnischen Gründen ins Wasser. Nicht so schlimm, wir konnten ja auch im Winter auf Fotomotivsuche gehen. Also kurzerhand ein Hotelzimmer mit Frühstück im Hotel Atlas Sport gebucht. Doch auf so kurzentschlossene Urlauber war wohl Garmisch-Partenkirchen um diese Zeit nicht vorbereitet. Nach endloser Internetsuche war bei allen Hotels nur noch diese eine Nacht zu buchen. Da waren wohl andere Urlauber schneller. Vielleicht die Wintersportler,
Apres-Ski-Party-Gäste oder auch Silvestergäste, die das neue Jahr in den Bergen begrüßen wollten.
Das Hotelzimmer war für 3 Personen. Ja, für drei… Unserer Fototour wollte dieses Mal Robby beiwohnen. Wir haben ihn scherzhaft als Fotoassi bezeichnet. So ganz unrecht hatten wir wohl mit der Bezeichnung nicht, denn er hat sich sehr gut integriert und uns so einige Wege und Gepäck abgenommen. 
Ob sich nun die ganzen 401 km für eine Übernachtung und nur für Fotos machen lohnen? 
Auf jeden Fall. 
Wir wollten eben dahin. Vorher noch den Wetterbericht gecheckt. Was soll ich sagen… Sonnenschein pur und paar Minusgrade die für uns Kältemuffel noch ertragbar waren. 

Am 29.12.2016 sollte die Fahrt früh 06:00 Uhr beginnen. Doch zogen sich unsere Vorbereitungen mit Brötchen schmieren und noch gemütlich eine Tasse Tee trinken etwas hinaus und wir konnten unseren Fotoassi (ich nenne ihn mal weiter so-hoffe er nimmt es mir nicht übel) erst 15 min später abholen. Doch auch dessen Vorbereitungen zogen sich noch etwas hin. 

Start: 06:30 

Die Fahrt verlief ohne größere Vorkommnisse. Alles hat wunderbar geklappt. Ein kurzer Zwischenstop mit Pinkel-und Zigarettenpause. 

Ankunft: 10:45 Uhr

Im Hotel wollten sie uns als ihre Gäste erst ab 15:00 Uhr begrüßen. Deshalb ging es gleich an den Ort unserer ersten Tour.  Los ging es am Pflegersee (liegt etwa 2 km oberhalb von Garmisch-Partenkirchen), der unterhalb des Königsstandes liegt.
Der See war zugefroren und bot wohl später einigen Eishockeyspielern ausreichend Bewegung.
Natürlich hatte wir uns eine Route ausgedruckt, doch haben wir unseren eigenen Weg gefunden. Zeitangaben die für eine Tour angegeben sind, passen sowieso bei uns nicht, da wir öfter stehen bleiben und fotografieren. Besonders Langzeitbelichtungen ziehen sich dann in die Länge und drängen jegliche Zeitangabe in den Hintergrund. 
So musste dann doch ein winzig kleiner Flussablauf als Wasserfall herhalten. 
„Bewaffnet“ mit Stativ, verschiedenen Objektiven, ND-Filter, Verlaufsfilter und Polfilter gingen wir ans Werk. Zum Einsatz kam dann aber nur der ND-Filter, der Polfilter und natürlich das Stativ. 
Die Steine dort um den Wasserfall waren sehr rutschig, was Robby, der natürlich nicht auf einer Stelle warten konnte, sondern über die Steine balanciert ist(wie ein kleiner Junge der überall alles ausprobieren muss), wassertechnisch erfahren musste. Der linke Schuh konnte dann doch dem Wassereinlauf nicht Einhalt gebieten und musste sich seinem Schicksal fügen.
Nachdem wir einige Zeit im leichten Anstieg bergauf gegangen waren, kamen wir an eine wunderschöne Stelle mit wunderschönem Rundumblick auf die Berge. Auf einer Bank konnten wir dann richtig ausgiebig die Sonne und die Landschaft genießen. 
Dann ging es weiter abwärts. Super leicht zu laufen. Doch der Spaß war bald zu Ende, denn alles was wir runter gelaufen sind mussten wir in einer ziemlichen Steigung wieder bergauf laufen. Naja, so schlimm war es dann doch nicht, denn ich konnte ohne Stops oder Bankausruhen am Pflegersee wieder ankommen.

Jetzt hatten wir Durst. Hatten wir doch wiedermal die Getränke zu Hause gelassen. Somit mussten wir Wohl oder Übel einen Zwischenstop im Supermarkt einlegen. 
Dann fuhren wir zum Hotel. Eigentlich ja immernoch zu früh. Doch wir hatten Glück und unser Zimmer A07 war fertig und wir konnten unser Gepäck ins Zimmer bringen. 
Ohne uns groß aufzuhalten ging es weiter zur Wankbahn. Wir wollten auf den Wankgipfel. 
Wenn man nicht auf den großen Parkplatz parken möchte, der näher an der Wankbahn ist, und das Glück hat wie wir einen freien Parkplatz kurz unterhalb des anderen Parkplatzes zu bekommen, braucht auch keine Parkgebühr zu löhnen. 
Schließlich muss man sein ganzes Geld zusammen kratzen um mit der Bahn den Berg rauf und wieder runter zu kommen. Den stolze Preis von 21,00 Euro pro Person muss man wohl bezahlen, wenn man den Luxus genießen möchte, nicht zu Fuß den Berg hoch oder runter zu laufen. Zeitmäßig konnten wir uns auch den Auf-und-oder Abstieg nicht leisten. Wir hatten dann doch nur eine matte kleine Stunde oben Zeit um Fotos zu machen. 16:30 ging die letzte Bahn ins Tal und 16:45 Uhr ging auch die Sonne unter. Also auch keine Option im dunklen den Berg runter zu laufen.

Die Bahn war 18 min unterwegs bis hoch in 1.780 m Höhe. Von dort war ein herrlicher Blick über das Karwendel, die Zugspitze und anderen Berge möglich. Als wir mit der Bahn hoch fuhren, konnten wir aus der Ferne einen Rettungseinsatz der Bergretter beobachten. Es ist dann schon ganz anders wenn man nicht vor dem Fernseher sitzt und weiß das andere Personen gerade in Not sind und Hilfe brauchen. 
Wie wichtig es doch ist, dass es Menschen gibt, die ihr Leben einsetzen um anderer Leben zu retten. 

Auf dem Berg konnte Rico dann seinen neu bekommenen Verlaufsfilter testen. Hier mal nebenbei erwähnt (von Benjamin Jaworskyj gekauft-welcher durch seine Videos unsere Fotokenntnisse erheblich erweitert hat).

Abendessen gab es dann als Notlösung im Italiener. Eigentlich hatten wir vor gegenüber in die Gaststätte „Zum Wildschütz“ zu gehen. Dort war es dann proppevoll und wir hätten erst übermorgen einen Platz bekommen. So lange wollten und konnten wir dann aber doch nicht warten. 😉
Das Essen war im Italiener ausgezeichnet. Meine beiden Mitstreiter bemängelten dann aber doch das Handwerkszeug (Besteck) welches zur Zerkleinerung der bestellten Pizza dienen sollte, doch als Kraftsportaufgabe seinem Zweck leidlich zur Verfügung stand.

Eine ausgiebige Dusche um meine eingefrorenen Gliedmaßen wieder in Schwung zu bringen, konnte ich dann nach dem Festmahl im Hotel genießen. 

Nächster Morgen.

Frühstück 09:30 Uhr. Fast die letzten Frühstücksgäste, da Rico wieder mal im Bett fest hing. Frühstück ist dann doch das falsche Wort. Spätstück wäre passender. 
Zum Glück waren die Hotelkräfte auch auf Spätfrühstücker vorbereitet und somit war dann doch genügend Auswahl zur Kräftigung unseres Nachzüglers vorhanden. Nachdem Rico sich von herzhaft zu süß durchgefuttert hat und auch an Getränken reichlich Zuwendung erhalten hat, ging es gestärkt auf zum Tegernsee. 

Nachdem wir unser Fahrtziel wohl etwas nachlässig einprogrammiert hatten und am falschen Platz ankamen, und eine Neuprogrammierung unumgänglich war, legten wir am Walchensee (der war wirklich idyllisch gelegen und im nachhinein auch der schönere See) einen Zwischenstop ein. 

Danach lief die Fahrt wie geschmiert und wir kamen ohne Zwischenfälle am Tegernsee an. Auch die Parkplatzsuche war einfach. Für 3 Stunden musste man 2 Euro bezahlen. Den ganzen Tag hätte man für 3 Euro parken dürfen. 

Ein kleiner Nachmittagssnack wäre wohl im Sinne von Rico gewesen. Das sehr ausgiebige Frühstück konnte nun doch nicht lange genug im Magen verweilen. So musste Rico, der arme hungernde Junge, bis zum Abendbrot aushalten.

Auf 15:30 Uhr ging es los Richtung Heimat. Ohne Stau und durch Robbys zügige Fahrweise kamen wir 18:50 Uhr zu Hause an. 

Fazit: Ein wunderschöner Mini-Kurzurlaub der jeden Cent wert war. Es war traumhaft schön. 

P.S. Nun habe ich über diesen klitzekleinen Kurzurlaub doch so viel geschrieben…

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