Braunlage im Harz 3. Tag

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Ohhhh… der verdammte Wecker. Klingelt der doch tatsächlich um 04:00 Uhr. Das ist ja noch mitten in der Nacht. Wer soll denn um diese Zeit schon fit sein? Alles noch finster draußen. Dabei sind wir doch gestern extra zeitig in die Heia gehuscht, um früh beim ersten Hahnenkrähen mopsfidel zu sein. Doch beide zogen wir uns die Decke über den Kopf und wollten partout nicht unser gemütliches Nest verlassen . Wollten wir es jedoch noch rechtzeitig zum Sonnenaufgang bis zur Teufelsmauer schaffen, mussten wir nun doch ziemlich flotti in die Gänge kommen. 
Auf dem Weg dahin, mit dem Auto, haben uns Rehe und auch ein Fuchs beim Überqueren der Straße begrüßt. 
Ricos Fuß war auf dem Wege der Besserung und sollte den Ansprüchen des kurzen Anstieges bis zur Mauer hin standhalten.
Ist man dann einmal angekommen und kann den wunderschönen Aufgang der Sonne verfolgen, ist alle Mühsal verschwunden. Einfach herrlich, berauschend schön die Ruhe und den Anblick der unberührten und erwachenden Natur zu verfolgen. 
Zum Glück war uns auch der Wettergott gut gesinnt. 

Felsen der Teufelsmauer im Sonnenaufgang. Leicht bewölkt.
Teufelsmauer in Thale

Danach ging es zurück zum Hotel und zu einem letzten leckeren ausgiebigen Frühstück, nochmal mit der leckeren Waffel belohnt. Wann isst man schon mal zu Hause eine noch warme Waffel zum Frühstück…

Um uns jedoch noch ein letztes Highlight zu gönnen, bevor wir die Rückfahrt antreten mussten, ging es noch zum Wurmberg und zur Wurmbergbahn.
Die paar Meter dahin sind wir mit dem Auto gefahren. Zu Fuß hätten wir aber auch nur 5 Minuten gebraucht. Doch Rico wollte seinen Fuß nicht überstrapazieren. 😉
Ganz im geheimen… Er war bloß zu faul zum laufen.
Mit der Wurmbergbahn sind wir dann bis zur Mittelstation gefahren.
Von dort haben wir uns einen Monsterroller (pro Person 12,- Euro) ausgeliehen und den Berg in atemberaubenden halsbrecherischem Affenzahn hinunter gedüst. Um Gottes Willen. Nicht das ihr uns das jetzt glaubt. Dazu hat unsere Kraftquelle und Abenteuermut gar nicht gereicht. Andauernd standen Warnschilder auf dem Weg nach unten. “Achtung Querrillen!” Also sind wir mit angezogener Handbremse, in für uns angemessenem Tempo, mehr gehoppelt als gefahren. Millionen kleiner und auch großer Schottersteine sorgten nämlich dafür, dass wir wie ein Martini nicht gerührt sondern geschüttelt unten ankamen.
Der Spaßfaktor war trotzdem erheblich groß. Fotos existieren davon keine. Ihr müsst uns das einfach glauben.
Aber hier jedoch noch ein paar weitere Bilder der Teufelsmauer.

Hoher Felsen der Teufelsmauer. Links der Sonnenaufgang in kräftigem orange erahnbar. Im Vordergrund Wiese. Sabine liegt auf einem Felsen der Teufelsmauer. Sonnenaufgang

Ganz entspannt am Abgrund. Diese Frau kennt keine Angst….außer vor Spinnen.Rico mit roten Kopfhörern auf einem Felsen der Teufelsmauer. Schwarzweiß-Bild, nur Kopfhörer sind gefärbt.

Rico an der Teufelsmauer. Leider mussten wir dann die Heimreise antreten, denn unser Kurzurlaub war schon wieder zu Ende. 

Rico mit roten Kopfhörern rechts auf einem Felsen der Teufelsmauer. Im Hintergrund eine Landschaft im morgendlichen Dunst. Sonnenaufgang in kräftigem Organge. Sonne am oberen Rand des Bildes zu sehn. Rico stützt sich nach hinten auf seine Hände und schaut entspannt in die Ferne.

Die Heimfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse und wir kamen sehr schnell wieder in Plauen an. 

Fazit: Ein sehr schöner Kurzurlaub, den man auch mal nicht mit stundenlangen kräftezehrenden Bergwanderungen krönen musste. 

Braunlage im Harz 2. Tag

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Nachdem wir ausgeschlafen hatten, eigentlich ich ausgeschlafen hatte, Rico hätte wohl noch 5 Stunden ran gehängt, sind wir gleich schnurstracks zur Apotheke gegangen. Schließlich hatten sich die Halsschmerzen über Nacht nicht in Luft aufgelöst.
Danach wollten wir uns endlich das Frühstück zu Gemüte ziehen. Doch das war leider nicht nur unsere Idee. Der ganze Frühstücksraum war voll. Alles Männer, die ohne ihre Frauen den Männertag verbracht haben. 
Wir mussten unseren Kohldampf also noch etwas auf Eis legen.
Doch irgendwann war auch der größte Männerhunger gestillt und sie zogen weiter. Das Frühstück war echt gut. Für jeden Gaumen hatten sie dort was zu bieten. Ich gönnte mir sogar eine Waffel die frisch zubereitet und noch heiß serviert wurde. Hm himmlisch lecker. 

Als nächstes ging unsere Fahrt mit dem Auto zum Wasserfall in Radau. Zu dieser Stunde war dort gar nicht viel los. Es kamen nur ab und zu paar Wanderer vorbei und denen blockierten wir sogar noch die Sicht, da wir Aufnahmen mit dem Stativ gemacht haben und auch Rico als Model zum Einsatz kam. Mit seinen roten Kopfhörern bezog er Stellung auf einem Felsen davor. 

Wasserfall Radau

Danach wussten wir gar nicht  so recht was wir als nächstes machen wollten. Doch unterwegs kamen wir an einem Wildkatzengehege vorbei. Sofort wurde es in unsere Unternehmungen mit einbezogen. Gelegen an der Marienteichbaude.
Geld wollten die am Einlass gar nicht haben, obwohl es Eintritt gekostet hätte. Leider war aber niemand zu finden, der unser Geld brauchen konnte. Also haben wir beschlossen, die kostenlose Einladung anzunehmen und einen Betrag in Plauen im Wildkatzengehege zu spenden. 
Passend zu Fütterung kamen wir gerade rechtzeitig dazu. Die 8 Wildkatzen kann man dort auch ziemlich gut beobachten, denn die haben sich gar nicht versteckt. Wussten ja auch, dass sie gleich Leckerbissen bekommen würden. 
Im Gehege gibt es noch einen Streichelzoo für Ziegen und Waschbären. 

An der Straße entlang, boten sich uns erschreckende Bilder von umgeknickten und kahlen Bäumen. Schuld ist wohl der Fichtenborkenkäfer und wohl auch dass die Forste ökologisch anfälliger sind und Insektenmassenvermehrungen und Umwelteinflüssen vermehrt ausgesetzt sind.

Inzwischen waren unsere Depotreserven vom Frühstück aufgebraucht und wir brauchten dringend Nachschub. Diesen holten wir uns in dem Restaurant “Die Kleine Zauberwelt”. Innen sehr hübsch eingerichtet und mit vielen Märchenmotiven versehen. Auch das Essen hat uns gut geschmeckt. Doch Experimente haben wir dort nicht unternommen. Rico hat sich den “Gipfelstürmer” bestellt. Da er ja schon nicht auf einen Berg kam, wollte er wohl wenigstens ein Essen welches ihn ein bisschen in Stimmung versetzen konnte. Hähnchenbrust auf Calvadosrahm wurde meine Magenfüllung. 

Gleich danach ging unser Ausflug an der warmen Bode entlang zu einem Miniwasserfall. Oder eigentlich nur ein Flusslauf mit einer schönen Brücke und im Wasser einige Steine die den Schein erzeugten, ein Wasserfall zu sein. 
Weiter oben sollte dann der obere Bodewasserfall folgen, der uns dann doch sehr gut gefiel. 
Sehr idyllisch kann man dort entlang wandern. 
Angekommen ging es gleich los. Rico hat sich der Aufgabe gestellt und seine Schuhe und Strümpfe von den Füßen entfernt, um die kalten Fluten der warmen Bode zu spüren. 
Am Anfang ging auch alles recht gut. 


Auf der Suche nach immer spektakuläreren Fotos wagte Rico sich immer tiefer ins Wasser und an immer rutschigere Stellen. Da ich ja meinen Hika-Job (Hilfskraft) voll ausgefüllt habe, musste ich mich auch auf immer halsbrecherische Steine wagen. Um es auf den Punkt zu bringen, habe ich doch tatsächlich mit einem Fuß den Wasserspiegel des Flusses berührt. Naja, der Schuh war patschnass. Eine Rüge von Rico, dass ich gefälligst aufpassen sollte, da er mich nicht auch noch aus den Fluten retten wollte, prallte liebevoll an mir ab.

Kurze Zeit später wusste ich auch warum. Denn meine hellseherischen Fähigkeiten haben wohl schon geahnt, dass auch Rico nicht so ungeschoren davon kommen würde. Doch um den ganzen die Krone aufzusetzen, musste er mal wieder übertreiben und als er auf dem Stein ausrutschte, kam der Fuß, sein Bein und sein Pops in Bedrängnis. Zum Glück hab ich jedes Jahr einen Reanimationskurs absolviert und konnte deshalb beherzt eingreifen. Obwohl dieses Jahr hatte ich noch gar keinen. Somit musste ich auf mein sensationelles Erinnerungsvermögen zurückgreifen. 


Zwei kleine Blutungen konnte ich also mit meinen Erste Hilfe-Fähigkeiten sehr schnell stillen und mit Pflaster bestücken. Doch die Schmerzen durch die Prellung im Fuß musste Rico standhaft als Mann ertragen. Das kleinere Übel war noch, dass die Hose unbedingt einer Reinigung bedurfte. 
Folglich war damit unsere Wanderung beendet und wir traten den Rückzug an. Sehr langsam und bedächtig natürlich. 
Um aber doch noch an ein vernünftiges Abendessen zu gelangen, musste Rico seinen Fuß noch etwas länger strapazieren. Im “Harz-Heimat” Restaurant mundete uns dann die Käsespätzlepfanne. Eigentlich hatten wir beide schon bessere gegessen, aber geschmeckt hat es uns trotzdem. 
Der kurze Rückweg bis zum Hotel hat dann für diesen Tag an Unternehmungen gereicht und Ricos Fuß brauchte dringend eine Erholungspause da er immer dicker wurde.

Für den nächsten Tag stand dann nochmal der Besuch der Teufelsmauer im Schein des Sonnenaufgangs an.